11/15/2023, 10:06
Sehr geehrte Unterzeichner*innen und Unterstützer*innen unserer Petition,
wir informieren Sie über unseren Wissensstand zum Wohnbauprojekt Amras - "Tschugg".
Und, wir danken allen, die sich um Unterstützung (aktuell 558 Unterschriften) für unsere Petition einsetzen. Bitte weiter so, jede Unterschrift zählt!!
Der Bauausschuss hat zuletzt im Gemeinderat einen Antrag auf einen BAUSTOPP gestellt. Dieser Antrag wurde auf Initiative der Bauwerber und der FPÖ im vorletzten Gemeinderat von der Tagesordnung genommen, so auch in der letzten Gemeinderatssitzung. Der Bürgermeister hat erklärt warum:
- am 6.11.2023, wurde von PEMA und UBM ein überarbeitetes Projekt neuerlich im Gestaltungsbeirat vorgestellt
- die Gespräche seien konstruktiv, laut Stadtplanung
- eine Bausperre wäre derzeit nicht der richtige Weg
Diese Gespräche und Beratungen verlaufen vertraulich, hinter verschlossenen Türen, eine Bürgerbeteiligung ist nicht vorgesehen. Einladungen an die oppositionellen Parteien erfolgten "kurzfristig" und terminlich nicht abgestimmt.
Der Bauherr drängt weiter auf eine rasche Lösung, noch vor den Neuwahlen im April und vor den Ergebnissen der vom Land beauftragten Bedarfsstudie. Die Teilnahme von kritischen Gemeinderäten scheint unerwünscht. Eine Nachdenkpause, ob es Bedarf an freifinanzierten Wohnungen in der geplanten Dimension überhaupt gibt, brauchen insbesondere FPÖ - Liste Federspiel, Für Innsbruck - Liste Oppitz-Plörer und ÖVP offensichtlich nicht.
Was lernen wir aus dem jüngsten TT-Artikel über das „überarbeitete“ Projekt?
1. PEMA und UBM haben von 7 auf 6 Baukörper reduziert und möchten 140 Wohneinheiten umsetzten. Ist das wirklich so?
Dazu muss man wissen, dass der Bauernhof im Norden derzeit nicht abgerissen werden darf, da Mathilde Angerer (Schwester des Altbauern) noch immer dort lebt und Wohnrecht hat.
Die vermeintliche Reduktion auf 6 Baukörper ist unserer Meinung nach nur eine vorläufige. Wir vermuten, dass das Projekt in zwei Bauphasen abgewickelt wird. Nach dem Ableben von Mathilde kann ein 7. Baukörper entstehen und am Ende sind es eher 160 bis 170 Wohneinheiten. Wir hoffen unsere Volksvertreter erkennen diese kommunikative List, wenn es denn so ist.
Wir sind der Meinung, dass es in Amras eine offene Bauweise mit viel Grün und eine maßvolle Gebäudehöhe braucht. Beides ist möglich!!
2. PEMA und UBM haben von 6 Obergeschoßen plus Dachausbau auf 5 Obergeschoße plus Dachausbau reduziert. Ist das wirklich so?
Dazu ist zu sagen, dass die Bauwerber von Beginn an mit einer überzogen maßlosen Anforderung gestartet haben, um der Politik die Möglichkeit einzuräumen, durch diese Reduktion einen Verhandlungserfolg zu kommunizieren.
Der aktuelle Wunsch: Erdgeschoß (EG) + 4 Obergeschoße (OG) + Dachausbau (DG) ist weder maßvoll noch im Sinne der Anwohner bezüglich Anzahl an Wohnungen, Höhe der Gebäude und Flächenversiegelung.
In der Nachbarschaft, Algunder Straße, errichtet die Raiffeisen Immobilien Ges. 20 Wohnungen mit Erdgeschoß (EG) + 2 Obergeschoße (OG) + Dachausbau (DG). Das erachten wir als maßvoll, was die Stockwerke betrifft. Aber, es gibt auch für so ein Projekt keinen Bedarf an frei finanzierten Wohnungen (Leerstand bei Neubauten 12%).
3. PEMA und UBM möchten die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage noch immer in die Gerhart-Hauptmann-Straße durchsetzen. Ist das eine verantwortungsvolle und vorausschauende Verkehrsplanung?
Zur Erinnerung: In der gesamten Gerhart-Hauptmann-Straße kann die Fahrrad-Abstandsregel laut SVO nicht eingehalten werden. Zuletzt gab es die Idee, in dieser Einbahn einen Gegenverkehrsbereich einzurichten - Radfahrer ade!
Die Ausfahrt der neuen Wohnanlage Algunder Straße muss mangels Alternative in die Gerhart-Hauptmann-Str. führen und für unverbaute Baugründe in der Straße muss vorgesorgt bleiben.
5% mehr Verkehr erscheint den Bauwerbern wenig und zumutbar! In dieser engen Einbahn mit Fahrradstreifen fuhr während der Pandemie an Dienstagen alle 20 Sekunden ein Auto (07:00-19:00, Verkehrszählung Okt 2021).
Wir glauben, das Verkehrsaufkommen an Einkaufstagen (Fr., Sa.) ist zwischen 50 und 100% höher, als in der jüngsten Zählung erfasst. Daher bleiben unsere Forderungen nach einer aktuellen Verkehrszählung (nach Pandemie) und eine durchdachte Verkehrsberuhigung für das Wohngebiet Amras mit einer TG-Aus-Einfahrt über den Südring aufrecht.
Wir kämpfen wir weiter für ein lebenswertes Amras. Dorfkern und umgebendes Wohngebiet sind eine räumliche Einheit, die wir nicht zum Satellitenvorort Satellitenvorort umgestaltet wissen wollen. Bausünden der Vergangenheit und "Innrain 115" sind für uns kein Maßstab.
Mit besten Grüßen
Harald Jabinger (für das Petitions-Team)