Klara Steinrück, eine junge Ärztin und Tochter eines Freundes, die Ezat während seines Bulgarienaufenthalts und darüber hinaus unterstützte, bittet mich, bei Ihrem Engagement für die geflüchteten Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern mitzumachen.
Sie hat bereits E-Mails an zuständige Politiker in Österreich verschickt, in denen sie um die vorübergehende Aufnahme von diesen Flüchtlingen ersucht, die dort auf engsten Raum unter mangelnden Hygiene-Zuständen leben.
Intention ist es, die griechischen Lager während der Corona-Krise zu entlasten und zu verhindern, dass es auf Grund von unzureichenden medizinischen Versorgungsmöglichkeiten zu einer humanitären Katastrophe kommt.
Ich schließe mich Klaras Bitte an, diese Mail an viele Menschen weiterzuleiten und selbst Briefe an die zuständigen Politiker zu verschicken.
Der Text und die Kontakte von Klaras Nachricht an mich dürfen übernommen werden. Noch besser wäre es natürlich, wenn jeder einen eigenen kurzen Text verfasst.
Vielen Dank im Voraus!
Herzliche Grüße,
Heidi Rossak
Gekürzte E-Mail von Klara Steinrück
Liebe Heidi!
Meine Schwester hat mir gerade einen Artikel von Gerald Knaus, welcher am 23.3.20 im Standard veröffentlicht wurde, weitergeleitet. Darin geht es darum, dass ein Ausbruch des Corona Virus in den griechischen Flüchtlingslagern zu einer menschlichen Katastrophe und zu vielen Toten führen könnte.
Jetzt haben wir gemeinsam beschlossen E-Mails an die Bundesregierung und, wenn ich noch Zeit finde, an sämtliche Nationalratsabgeordnete zu schicken.
Da ich weiß, dass du im Flüchtlingsbereich sehr engagiert bist und sicher viele andere engagierte Menschen kennst, bitte ich dich, mitzumachen und das an möglichst viele Menschen weiterzuleiten.
Ich sage schon mal im Voraus vielen Dank für deine Unterstützung!
Nach der Absage von vergangener Woche kam nun überraschender Weise eine Nachricht, dass aus dem besagten Topf nun doch etwas zur Finanzierung von Rahmats Rechtsanwältin zur Verfügung steht.
Ich danke Ihnen / Euch allen für die Loyalität mit den Schwachen der Gesellschaft und die Bereitschaft zu helfen!
Wenn jemand bereits einen Betrag gespendet hat und ihn refundiert haben möchte, bitte ich, sich per Mail an mich zu wenden.
Falls die Spende als einmalige Unterstützung für Rahmat erhalten bleiben soll, sage ich aus ganzem Herzen DANKE!
Rahmat muss - wie vermutlich viele andere auch, mit sehr wenig auskommen, seit er nicht mehr im Asylhaus lebt. Sein Freund Ezat unterstützt ihn.
Im Herbst 2018 hätte weder Rahmat noch sonst jemand mit ihm tauschen wollen. Nun befindet sich Ezat in der bei Weitem günstigeren Lebenssituation.
Beim Schreiben dieser Zeilen empfinde ich Dankbarkeit und das Gefühl von Verbundenheit mit Ihnen allen, das mir Kraft und Vertrauen gibt…
Geht es Ihnen auch so wie mir? Sind Sie auch empathischer geworden?
Die Corona Krise, durch welche meine Tochter in Kanada zwangsläufig unerreichbar für mich ist, regt mich an, mich in jene Menschen einzufühlen, die Krieg und Flucht erlebten, von Familienmitgliedern getrennt leben und eine ungewisse Zukunft vor sich haben.
Jede Krise birgt eine Chance.
Hoffen wir das Beste, dass die Menschheit daran wächst und erwacht!
ich wende mich an die große Komunity mit der Bitte um finanzielle Unterstützung für Ezats besten Freund Rahmat zur Finanzierung einer privaten Anwältin für die Verhandlung vor dem BVwG.
Rahmat lebt seit 2016 in Eberschwang und ist ein Musterbeispiel für gute Integration.
Wer an unseren Lesungen teilgenommen hat, erinnert sich bestimmt an ihn oder kennt ihn durch den Kurzfilm „MITEINANDER FÜREINANDER - für Ezat und das große Ganze“.
Rahmat hätte seit Ende 2017 einen Lehrplatz, zog es damals jedoch vor den österreichischen Pflichtschulabschluss nachzuholen, was ihm mit Noten von „Sehr gut“ bis „Gut“ bestens gelungen ist. Während dieser Zeit kam der Regierungserlass, dass Asylwerber keine Lehre machen dürfen, was ihm nun zum Verhängnis werden könnte.
Rahmat hat vor kurzem das Gewerbe zum Dolmetscher angemeldet. Da er selbst erfahren hat, wie unterschiedlich die Kulturen seiner alten und seiner neuen Heimat „ticken“ und er über einen offenen Geist und eine aufgeschlossene Lebenseinstellung verfügt, halte ich ihn für sehr geeignet, als „Kulturdolmetscher“ einen vermittelnden Beitrag zum Wohle eines guten Miteinander in unserer Gesellschaft zu leisten.
Laut meinen Erkundigungen wird Rahmat es als alleinstehender junger Afghane sehr schwer haben, einen positiven Asylbescheid zu erhalten.
Wegen der Ablehnung der Beschäftigungsbewilligung für seine Lehrstelle wird Rahmats Beschwerde als Präzedenzfall vor dem EU-Gericht geführt. Dies wurde aus einem Topf, den Landesrat a. D. Rudi Anschober vom Gericht erhielt, finanziert. Damals wurde angedacht, dass dieselbe Anwältin Rahmat auch im Asylverfahren vertreten wird.
Es wäre fatal, wenn Rahmats Beschwerde gewonnen würde und in Folge alle Asylwerber eine Lehre machen dürften, er selbst jedoch vorher abgeschoben würde.
Da dieser Topf von damals inzwischen erschöpft ist, versuche ich jetzt über Spenden die Finanzierung der Rechtsvertretung zu ermöglichen.
Wer einen Beitrag spenden möchte, hier ist Rahmats Bankverbindung.
IBAN AT94 2033 3000 0024 5100
Ich wäre sehr dankbar und froh darüber!
Mit dieser Karte möchte ich mich noch einmal bei allen Unterstützern der Petition ganz herzlich bedanken.
Ezat arbeitet seit Anfang November bei der Firma Fill und hat dort bereits seine Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht. Am Freitag war er nach der Betriebsweihnachtsfeier mit Arbeitskollegen zum ersten Mal in einer Disco. Ab jetzt läuft die Integration ohne mich... ????
Auch von seinem Freund Rahmat gibt es Erfreuliches zu berichten. Er wohnt seit zwei Wochen mit Ezat privat - eine enorme Verbesserung der Lebensqualität für beide -, einmal pro Woche engagiert er sich in einer Rieder Mittelschule als Aushilfslehrer und Dolmetscher, der Schilift Gasthof in Eberschwang hat einen Antrag für Saisonarbeit für ihn gestellt und gestern wirkte er erfolgreich beim Schauturnen des Eberschwanger Turnvereins mit. Jetzt warten wir nur mehr auf den Schnee...
Vielen Dank an alle, die uns den Rücken gestärkt und an einen positiven Ausgang geglaubt haben und für alle Spenden und die freundlichen Worte und Nachrichten. Schön, dass wir zusammengeholfen haben!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr den festen Willen, Glauben, Mut und die Vorstellungskraft, unsere Welt in eine friedlichere, gesündere und lebenswertere Welt zu verändern!
Vor einem Jahr, am 25.10.2018 stieg ich in Wien in ein Flugzeug in der Hoffnung, Ezat darin anzutreffen und ihm bei seiner Abschiebung irgendwie Mut machen zu können.
Das war nach der Dramatik der Verhaftung und Abführung, die zwei Tage zuvor in aller Frühe vor meinen Augen stattgefunden hatte, ein großes Abenteuer für mich, an das ich mich wohl immer erinnern werde. Auf der einen Seite waren da die Angst und die Ohnmacht, auf der anderen Seite das gute Gefühl, all dem zum Trotz auf meine innere Stimme gehört und den Mut für diesen Schritt aufgebracht zu haben. Es war höchst emotional und berührend, als ich Ezat nach dem Boarding in der letzten Flugreihe entdeckte und sich unsere Blicke trafen.
Damals hatte ich keine Ahnung, wie es weitergehen könnte, ich wusste nur, dass ich nicht aufgeben wollte und dass ich immer an Ezats Heimkehr glaubte.
Heute, genau ein Jahr später darf ich mit Gänsehaut und viel Dankbarkeit im Herzen darüber berichten, dass diese Geschichte ein gutes Ende gefunden hat und dass wir uns sehr freuen.
Ezat ist stolzer Besitzer einer Rot-Weiß-Rot-Karte und hat damit nach Bulgarien auch in Österreich einen Aufenthaltstitel.
Mit diesem November wird Ezat in der Firma Fill in Hohenzell bei Ried im Innkreis als Schweißtechniker zu arbeiten beginnen. Es freut mich, dass er in diesem von seiner sozialen Einstellung und Menschenführung vorbildlichen Betrieb eine Chance erhielt und bereits in die Gemeinschaft aufgenommen wurde. Ich bedanke mich beim Geschäftsführer Franz Huber und bei allen Mitarbeitern, insbesondere beim Produktionsleiter Christian Angleitner, bei Ezats Teamkollegen Phillip Manetsgruber und allen Kollegen aus Eberschwang, die Ezat Mitfahrgelegenheit anbieten.
Ezat und ich bedanken uns nochmal ganz herzlich bei ALLEN, die zu diesem Happy End beigetragen haben! DANKESCHÖN!
Morgen am Nationalfeiertag, dem Tag der Fahne wird im Stillen gefeiert. Für nächstes Jahr planen wir ein Dankesfest, zu dem wir auch unsere Freunde aus Sofia einladen wollen.
Es gibt schöne Nachrichten von Ezat und seinem Freund Rahmat.
Ezat hat letzte Woche auf der BH Ried im Innkreis den Antrag auf die Rot-Weiß-Rot-Karte gestellt. Sein Arbeitgeber wird die Fa. Fill in Hohenzell bei Ried sein. Vielen Dank an den Produktionsleiter Christian Angleitner, den ich für seine menschliche Führung der Arbeiter meinen Respekt zolle.
Da das AMS Ezats Zeugnisse bereits im Vorfeld gesehen hat, gehe ich von einem reibungslosen Verlauf aus. Wichtig ist, dass die übersetzten Schweißkurszertifikate aus Sofia vom Juristen des AMS bereits anerkannt wurden. Dies ließ ich schon im Frühjahr überprüfen, als Ezat noch in Bulgarien war.
Ein spannendes Detail am Rande. Auf der BH trafen wir jenen Polizisten, der damals Ezats Abschiebung leitete und ihm in meinem Haus die Handschellen anlegte und mein später eingestelltes Strafverfahren auslöste. Ich hatte ihn seit damals beim Abschied von Ezat auf dem Polizeiposten von Eberschwang nicht mehr gesehen.
Ich gebe zu, dass es schon Bewusstheit von mir verlangte, in dieser Situation nicht Genugtuung, sondern Dankbarkeit zu empfinden.
Ezat und ich sind davon überzeugt, dass der Weg zum Ziel nur mit Ehrlichkeit, Mut und Dankbarkeit befriedigend erreicht werden könne.
DANKE
In diesem Sinne möchten wir uns bei der Firma Schlosserei Franz und Elisabeth Einfinger in Tumeltsham für ihre Herzlichkeit und Loyalität bedanken. Sie boten Ezat ebenfalls einen Arbeitsplatz an und wären, wie sie es selbst ausdrücken, gerne ein Teil von Ezats Geschichte geworden. Die eigenen Eltern seien selbst nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtlinge nach Österreich gekommen.
Ezat entschied sich aus logistischen Gründen für die Fa. Fill. Er hat dorthin eine Mitfahrgelegenheit aus der Nachbarschaft in Eberschwang.
VORANKÜNDIGUNG: AM 26. OKTOBER MÖCHTEN WIR DIE ROT-WEISS-ROT-KARTE FEIERN
Sobald die Gewissheit da ist, dass Ezat die Rot-Weiß-Rot-Karte erhält, möchten wir dies mit allen Menschen feiern, die ihn und mich auf diesem Weg unterstützten. Der geplante Termin dafür ist der Nationalfeiertag 2019.
RAHMATS FALL WIRD ALS PRÄZEDENZFALL GEFÜHRT
Zu Ezats Freund Rahmat
Wir haben das Glück, dass Rahmats Fall von einer Juristin als Präzedenzfall geführt wird, welche bereits in einem Fall (Asylwerber in einer oö Tischlerei) erfolgreich war. Die Revisionsbeantwortung wurde bereits von ihr eingebracht und kann möglicherweise bis vor das EuGH kommen. Wenn der Fall positiv ausgeht, würde damit vielleicht eine Handhabe für eine endgültige Lösung für alle AsylwerberInnen zur Verfügung stehen. In einem Puls4 Interview spricht die Juristin Rahmats Fall am Schluss indirekt an. (Siehe Link zum YouTube-Video:https://www.puls4.com/Puls24/videos/TALKS/Asyl-und-Lehre-Junger-Afghane-darf-Lehre-beginnen) Herzlichen Dank an Frau mag. Krömer!
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition „MITEINANDER FÜREINANDER – Für Ezat und das große Ganze“!
Ich habe zwei gute Nachrichten.
• EZAT HAT DIE TOEIC ENGLISCH PRÜFUNG AUF DEM NIVEAU A2 BESTANDEN.
Damit hat er alle notwendigen Prüfungen absolviert und genügend Punkte für den Antrag auf die Rot-Weiß-Rot-Karte erreicht.
Ich bedanke mich herzlich bei Gerti Patsch-Miller vom Verein „Ried hilft“, die so oft mit Ezat Englisch gelernt hat.
• DIE BEWERBUNGEN ALS SCHWEISSTECHNIKER LAUFEN ERFOLGREICH
Wir haben in den letzten Wochen viele Bewerbungsschreiben verschickt und mit drei Betrieben persönliche Bewerbungsgespräche geführt.
Ein freundlicher und besonders loyal und menschlich eingestellter Familienbetrieb und ein ebenso sozial vorbildlicher Großbetrieb sind bereit, Ezat einzustellen.
Wie es aussieht, steht seinem Antrag auf die Rot-Weiß-Rot-Karte nichts mehr im Wege.
Wir freuen uns riesig! Gefeiert wird jedoch erst, wenn Ezat die Karte und damit den Aufenthaltstitel in Österreich in Händen hält.
• NICHT SO TOLL LÄUFT ES BEI EZATS FREUND RAHMAT
Wer eine unserer Lesungen besucht hat, kennt Rahmat.
Rahmat verfügt seit seinem Volontariat im September 2017 über eine schriftliche Zusage, eine Lehre bei einer Elektrofirma in der Nachbargemeinde zu absolvieren. In Einverständnis mit dem Firmenchef zog Rahmat es damals vor, einen Basisbildungskurs am BFI zu machen und im Anschluss daran den österreichischen Pflichtschulabschluss nachzuholen, da er noch in seinem Leben in die Schule ging und Lernen, genauso wie Arbeiten, bei denen kognitives Denken gefordert ist, eine Leidenschaft für ihn darstellt. Rahmat schloss den Pflichtschulabschluss im Dezember 2018 in sämtlichen Gegenständen jeweils entweder mit „Sehr gut“ oder mit „Gut“ ab.
Inzwischen gab es den Regierungsbeschluss vom September 2018, nach dem es Asylwerbern nicht mehr gestattet ist, eine Lehre zu beginnen, und an den das AMS gebunden ist. Da das Beschäftigungsverbot für Asylwerber dem EU-Recht widerspricht, und der Verein „Helping Hands“ sich unentgeltlich dazu bereit erklärt hatte, konnten wir die Firma davon überzeugen, eine Beschwerde beim AMS zu machen, welche in Folge an das BVwG geleitet wurde. Rahmat nutze die Zeit der Beschwerde, um das Abendgymnasium zu besuchen und sein Allgemeinwissen als Vorbereitung auf die Berufsschule aufzupolieren.
Im Juli 2019 kam endlich die Nachricht vom BVwG, dass der Beschwerde stattgegeben wurde und die Freude war, wie man sich vorstellen kann, groß. Was wir erst später erfuhren, ist, dass das AMS vom Bundesamt für Soziales die Weisung erhielt, dagegen eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof einzubringen.
Das Problem ist nun, dass das AMS nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz während einer Revisionserhebung im Beschäftigungsverfahren keine Beschäftigungsbewilligung für Rahmat ausstellen darf. Hier gestaltet sich die Sachlage nämlich anders als im Asylverfahren, wo ja das Erkenntnis sofort gültig ist, was wie bekannt zu Abschiebung während der Revisionserhebung führt. Wir haben das im Oktober 2018 mit Ezat ja selbst hautnah erlebt.
Nun ist die Enttäuschung riesengroß, vor allem, weil uns die Juristin mitteilte, dass das Verfahren beim VwGH ca. 1,5 Jahre dauern könne.
Auch die regionale Wirtschaftskammer findet diese Vorgangsweise eine Farce, vor allem da das Innviertel eine wachsende Wirtschaftsregion ist, in welcher der Fachkräftemangel ständig steigt.
Trotz dieser Hiobsbotschaft geben wir natürlich nicht auf! Ich habe Bittschreiben an viele Bundes- und Landespolitiker und an die WKO geschrieben.
Eine Rechtsanwältin hat sich daraufhin bereit erklärt, Rahmats Fall als Präzedenzfall vor dem Gericht der EU in Brüssel zu übernehmen. Kosten entstehen für uns dabei keine. Wenn der Fall durchgeht, wäre das eine Errungenschaft für alle Asylwerber!
Vielen Dank an alle und herzliche Grüße,
Heidi Rossak
Hier noch zwei Zitate:
„Es ist eine Farce, wirtschaftlich gesehen dumm und sozial unverantwortlich, gut integrierte, leistungswillige und leistungsfähige junge Menschen nicht arbeiten zu lassen, in ein Land abzuschieben, in dem sie mit dem Tod bedroht werden und eine psychische Folter, Entscheidungen bis zu 4 JAHRE darüber nicht zu treffen, ob abgeschoben wird oder nicht.
Die Verwaltung des österreichischen Staates verstößt dabei gegen Menschenrechte und das EU-Recht und handelt gegen jedwede wirtschaftliche Vernunft und soziale Verantwortung.“
Michael Großbötzl, Malermeister und Unternehmer, Ried i.I.
„Die Nachricht hat mich ehrlich gesagt sehr schockiert und ich verstehe nicht, warum das AMS eine Revision machen muss.
Ich lebe seit 2016 in Österreich, habe Deutsch im Selbststudium bis zur erfolgreichen B1-Prüfung gelernt und tue alles für meine Integration. Warum darf ich nicht einmal jetzt arbeiten und mich für Österreich nützlich machen, wo es sogar vom BVwG erlaubt wurde und obwohl es in Oberösterreich einen Fachkräftemangel gibt?“
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer meiner Petition für Ezat,
ich möchte euch gerne informieren, was sich inzwischen ereignet hat.
PROBLEME AN DEN GRENZEN
Ezat war drei Wochen unterwegs, um sich bei der österreichischen Botschaft in Sofia ein Visum zu besorgen. Dabei gab es einige Hürden zu überwinden.
Von Budapest, wo er seinen Bruder besuchte, wollte Ezat mit dem Bus nach Sofia reisen. Dieser fuhr jedoch über Serbien - Ezat wurde im Ticketbüro falsch informiert - und er musste mitten in der Nacht an der Grenze aussteigen, weil sein Pass nur in der EU gültig ist, zu Fuß zu einer öffentlichen Bushaltestelle laufen und auf eigene Kosten zurück nach Budapest fahren. Zwei Tage später nahm er ein Flugzeug nach Sofia.
Für die Heimfahrt buchten wir eine Route, die nachweislich über Rumänien ging. Doch auch diesmal waren die Grenzbeamten skeptisch. Ein Afghane mit einem bulgarischen Pass, der sich jedoch nur auf Englisch und Deutsch zu verständigen suchte und behauptete in Österreich zu Hause zu sein, darüber wunderte man sich überall….
BÜROKRATISCHE HÜRDEN
Der österreichische Botschafter erinnerte sich an unsere Besuche im vergangenen Oktober des empfing Ezat freundlich. Leider wurden jedoch bei der Beantragung seines Visums zwei Fehler begangen.
Zum einen wird normalerweise der Zentral-PC in Straßburg angesteuert und man erhält nach wenigen Minuten die Zusage aller Schengen Länder. Die Botschaft in Sofia fragte jedoch bei jedem einzelnen Staat nach und erhielt die letzte Antwort nach knapp zwei Wochen. Ezat musste während dieser Zeit in Sofia warten – ohne seine Lernsachen, die waren im Bus an der serbischen Grenze liegen geblieben.
Zum zweiten wurde ihm irrtümlich ein Visum für Erwerbstätigkeit und nicht für Saisonarbeit ausgestellt. Dieses hätte die Fremdenpolizei in Österreich nicht verlängern dürfen. Glücklicher Weise gestand der Botschafter diesen Fehler ein, sonst wäre alles umsonst gewesen.
Das war eine echte Zitterpartie, denn das Visum war bei der Heimreise nach Österreich analog zur Beschäftigungsbewilligung nur mehr einige Tage gültig.
Inzwischen wurde beides - die Beschäftigungsbewilligung und das Visum - bis November verlängert. Bis dahin muss Ezat die Rot-Weiß-Rot-Karte erworben haben, damit er zu Hause in Österreich bleiben kann.
Ezat kann nun halbtägig als landwirtschaftlicher Saisonarbeiter im Betrieb Rainer in meiner Nachbarschaft arbeiten. Gleichzeitig muss er sich für die A2 Englisch Prüfung vorbereiten, was noch eine große Herausforderung darstellt.
BITTE UM UNTERSTÜTZUNG
Die Lebenskosten seit der Heimkehr, die Reise (Bahn, Bus, Flug) und der zweiwöchige Aufenthalt in Sofia verbrauchten mehrere hundert Euro. Dazu kam der Visumantrag und dessen Verlängerung (€ 210,-) Weitere Ausgaben stehen durch die Prüfungsgebühr (€ 220,-) und ein evtl. Englischkurs noch an.
Ich bin leider nicht in der Lage, Ezat finanziell unter die Arme zu greifen. Daher wende ich mich ein letztes Mal an Sie / Euch mit der Bitte um Unterstützung. Wenn der / die eine oder andere einen kleinen Beitrag zu Ezats Visumprojekt beisteuern würde, wäre ihm sehr geholfen. Vielen Dank.
Hier ist Ezats Bankverbindung:
Ezat Ezati IBAN: AT 51 2033 3000 0022 2497
DANKE
Ich bedanke mich bei allen lieben Freunden, die Ezat nach wie vor unterstützen und bei Elisabeth Riepl und Martina Mühlberger, die den Erlös der Veranstaltung YOGA FÜR DEN GUTEN ZWECK Ezat zur Verfügung stellten.
EINE NETTE BEGEBENHEIT AM RANDE
Vorgestern begleitete ich Ezat zur Fremdenpolizei nach Linz für die Verlängerung seines Visums. In einem Zimmer vis-à-vis saß bei offener Tür jener Beamte, der mein Strafverfahren wegen Ezats Verhaftung in meinem Haus bearbeitet hatte. Ich begrüßte ihn und stellte ihm Ezat vor, worauf er freundlich nickte: „Ah, er ist wieder da!“
Ja, er ist wieder da. So ein Glück! Darüber sind wir immer wieder aufs Neue froh und dankbar.
Unsere Petition hat ihr Sammlungsziel von 1000 UNTERSCHRIFTEN erreicht und wird damit zu Recht als erfolgreich in die Statistik von openPetiton eingehen. Herzlichen Dank an Rahmat, Familie Greisberger und die Großfamilie Lughofer, die dafür noch fleißig auf den Sammelbögen Unterschriften einholten.
Besonders berührt mich, dass Freunde von eberschwanger Flüchtlingskindern beim Willkommens-Fest für Ezat die Petition unterschrieben und mich seither jedes Mal, wenn sie mich treffen, fragen, ob Ezat nun wirklich dableiben kann. Kinder haben ein großes Herz.
VIELEN DANK AN ALLE, DIE DIE PETITION UNTERZEICHNETEN!
Gemeinsam haben wir viel Positives im Sinne der Menschlichkeit und Solidarität bewirkt und vielleicht ein Menschenleben gerettet.
Eine weitere gute Nachricht:
Das STRAFVERFAHREN der Fremdenpolizei, das seit Jänner wegen Ezats Verhaftung in meinem Haus gegen mich lief, wurde nun EINGESTELLT. Darüber bin ich natürlich sehr froh.
Ich bedanke mich bei Karl Pelzelmaier, Franz Staudinger und bei Madeleine und Gerhard Stranzinger für die juristisch fachmännische Durchsicht meiner vierseitigen Rechtfertigung.
Bald gibt es Neuigkeiten von EZAT. Der Mutige ist ZURZEIT IN SOFIA, um sich ein österreichisches VISUM zu besorgen, damit er bis Ende September bleiben kann. Bis dahin hat er hoffentlich die Rot-Weiß-Rot-Karte in der Tasche.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition MITEINANDER FÜREINANDER!
Ezat hat es fast geschafft. Dennoch habe ich die Laufzeit der Petition verlängert.
Ezats Geschichte hat das Potenzial, Menschen zu berühren und zu bewegen. Ich glaube fest daran, dass wir damit noch etwas Positives in der Gesellschaft bewirken können. Ezats Part ist es dabei, seine nicht einfachen Erfahrungen zu machen, und dabei sich selbst treu zu bleiben, als der, der ist: ein zutiefst ehrlicher, friedvoller und vielleicht sogar weiser Mensch. Das erfordert viel Mut und Vertrauen. Meine Aufgabe ist und war es, Ezat emotional den Rücken zu stärken und ihn damit zum Durchhalten zu motivieren. Diese abenteuerliche Erfolgsgeschichte schließlich mit einer Botschaft in das Kollektiv zu transportieren, ist vielleicht der Sinn, der dahinter steht.
Ich möchte die Petition als Plattform für das große Ganze zur Verfügung stellen und sie selbst nutzen,
• um über Ezats Werdegang am Laufenden zu halten.
• Damit wir uns weiterhin miteinander vernetzen, denn unsere Welt braucht
MENSCHEN, die sich füreinander einsetzen, anstatt durch Angstmache das
Trennende hervorzukehren!
• Um unsere Öffentlichkeitsarbeit (Lesungen, Film, …) anzukündigen.