03/29/2020, 19:43
Liebe Unterzeichnende der Petition in Solidarität mit Dr. Martin Kopp
Administrator Bischof Peter Bürcher hat gestern Abend allen "auf Ihre zustimmenden und ablehnenden Reaktionen" geantwortet. Zu Ihrer Kenntnisnahme sende ich Ihnen das Schreiben im Wortlaut - verteilt auf zwei Nachrichten, da der Text für den Umfang einer Nachricht über "openpetition.eu" zu gross ist.
Bewegt von der bleibenden Solidarität
Veronika Jehle
--- Schreiben von Bischof Peter Bürcher im Wortlaut ---
--- Teil 1 ---
Antwort an alle auf Ihre zustimmenden und ablehnenden Reaktionen
betreffend den Widerruf der Delegation von Vollmachten und Befugnissen von Dr. Martin Kopp
Liebe Schwestern, liebe Brüder
Bekanntlich musste ich vergangene Woche den Bischofsrat betreffende Personalentscheide treffen: hier clicken, um den Link zu öffnen. Daraufhin erreichten mich besonders bezüglich des Widerrufs der Vollmachten von Dr. Martin Kopp als Delegierter des Apostolischen Administrators für die Urschweiz sowohl zustimmende wie ablehnende Reaktionen. Ich danke allen Gläubigen im Bistum Chur und darüber hinaus, die sich meldeten, und versichere ihnen, dass ich ihre Sorge um den Frieden in unserem Bistum teile.
Vorab betone ich, dass mit diesem Entscheid kein Urteil über das langjährige und von vielen geschätzte pastorale sowie soziale Wirken des Priesters Martin Kopp verbunden ist. Für diesen Dienst habe ich ihm mehrfach meine Dankbarkeit ausgesprochen und wiederhole es hier gerne. Zudem habe ich mit Dr. Martin Kopp besprochen, dass er dem Kanton Uri als Seelsorger erhalten bleibt.
Die relativ ruhige Zeit, die das Bistum Chur in den letzten Monaten erlebt hat, ist während der jetzigen Corona-Krise leider durch kirchenpolitische Einmischungsversuche in kircheninterne Angelegenheiten gestört worden. Dr. Martin Kopp hat sich dabei nicht als Privatperson oder Bürger, sondern als Delegierter des Apostolischen Administrators eingemischt. Dafür war er von mir nicht delegiert. Seine gegen meine Weisung erfolgte Stellungnahme – zu einem Zeitpunkt, als der Bundesrat bereits einschneidende Massnahmen betreffend die Corona-Krise erlassen hatte – hat zu Unruhe in Kirche und Staat geführt. Das hätten wir jetzt, während des ordentlichen Verfahrens zur Vorbereitung der Bischofswahl, nicht gebraucht. Freie Rede gibt es für ein Mitglied des Bischofsrates im Bischofsrat. Aber was dann entschieden ist und was der Diözesanbischof oder aktuell der Apostolische Administrator verlangen, gilt für die Mitglieder des Bischofsrates und muss von allen nach aussen vertreten werden. Nur so gibt es Einheit. Diese Einheit hat Dr. Kopp leider schon in der Vergangenheit immer wieder gefährdet, wie Sie der beiliegenden Zusammenstellung von Medienberichten aus den letzten Jahren entnehmen können - zum Download hier clicken.
Nach dem erwähnten Bruch der Loyalität, der auch eine Gefährdung der anstehenden ordnungsgemässen Bischofswahl bedeutete, war es meine persönliche Entscheidung, die Vollmachten von Dr. Kopp – nicht als Priester, sondern als meines Delegierten – zu widerrufen. Denn mein Vertrauen in seine Eignung als direkter Mitarbeiter war nicht mehr gegeben. Ich habe diese Entscheidung getroffen im Einverständnis mit meinen Oberen des Apostolischen Stuhls. In der Folge diffamierte Dr. Kopp leider einmal mehr Mitglieder der Bistumsleitung, Dr. Martin Grichting und den Medienbeauftragten Giuseppe Gracia. Dr. Kopp hat dies getan ohne Kenntnis der Fakten. Beide haben nichts anderes getan, als loyal mit dem Apostolischen Administrator zusammenzuarbeiten. Ich bedaure diesen Vorfall umso mehr, als mir schon zu Beginn meiner Tätigkeit von verschiedenen Personen geraten worden war, erst gar nicht mit Dr. Kopp zu beginnen, der ja mit dem Amtsverzicht von Bischof Vitus sein Amt als Regionaler Generalvikar verloren hatte. Mehrere Personen, unter denen gerade Dr. Grichting, haben mir damals geraten, mit allen bisherigen Mitgliedern des Bischofsrates weiterzuarbeiten, um mit ihnen ein neues Kapitel zu beginnen.
--- Fortsetzung des Schreibens in der nächsten Nachricht ---