Die Freude währte nur kurz: Denn obwohl auf allen Aushängen der RhB steht, dass bis 14. Dezember täglich acht Zugsverbindungen zwischen Davos und Filisur fahrplanmässig angeboten werden (siehe Foto), gilt dies nur bis Ende Oktober. Danach gibt es nur je zwei Verbindungen am Morgen und am Abend. Dies hat RhB-Mediensprecher Simon Rageth der IG heute telefonisch mitgeteilt.
Diese vier Verbindungen entsprechen zwar der Mindestforderung der von 1100 Personen unterzeichneten Petition und sind eine deutliche Verbesserung gegenüber den Plänen vom Januar/Februar. Die IG ist aber sehr irritiert über die inkorrekte Kommunikation der RhB, welche bei vielen Pendlerinnen, Schülern und regelmässigen Nutzerinnen der Verbindung fälschlicherweise Freude ausgelöst hat. Ferner hält die IG an ihrer Forderung fest, dass ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember wieder alle Züge angeboten werden müssen.
Der Widerstand im Februar und März gegen die temporäre Einstellung der Bahnlinie Davos-Filisur hat sich gelohnt: Seit etwa einer Woche hängen an den Bahnhöfen zwischen Davos Platz und Filisur Plakate aus, die verkünden, dass bis zum regulären Fahrplanwechsel im Dezember an Wochentagen acht Zugspaare zwischen Davos und Filisur verkehren.
Dies ist bekanntlich weniger als der Fahrplan vorsieht, aber dennoch eine deutliche Verbesserung gegenüber der im Februar angedrohten zeitweisen vollständigen Umstellung auf Bahnersatzbusse, die für die Strecke mehr als doppelt so lange unterwegs sind wie Züge. Und es ist auch besser als die Lösung, welche die RhB nach der Unterschriftensammlung der IG „Stopp öV-Kahlschlag für Einheimische“ für die Zeit von Mitte Oktober bis Mitte Dezember in Aussicht gestellt hat.
Die IG bedankt sich daher bei den Verantwortlichen von RhB und Kanton für diese Verbesserung, die für Pendler, Lernende und Schülerinnen eine grosse Erleichterung bedeutet. Sie hält aber auch klar fest, dass sie erwartet, dass ab dem regulären Fahrplanwechsel keine weiteren Streichungen mehr anfallen. Allen 1100 Personen, die im Februar und März die entsprechende Petition unterzeichnet haben, sowie den Politikerinnen und Politikern dankt die IG herzlich: Das Engagement hat sich gelohnt – die RhB hat nachgebessert!
Im Bahnhof Filisur überreichte heute die IG «Stopp öV-Kahlschlag für Einheimische – Gegen die 9-monatige Einstellung der Linie Davos-Filisur» RhB-Direktor Renato Fasciati ihre von 1100 Personen unterzeichnete Petition. Sie verlangt, mindestens morgens und abends je zwei Pendlerzüge zwischen Davos und dem Albulatal beizubehalten. Mit dieser Forderung würde die Belastung für die Direktbetroffenen auf ein erträgliches Mass reduziert, während immer noch sehr viele Lokführerstunden eingespart werden. Fast ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Bergün Filisur wie auch unzählige Davoserinnen und Davoser haben sich hinter dieses Anliegen gestellt; ebenso die beiden Gemeinden.
Wenige Stunden nach der Übergabe informierte die RhB, dass sie die geforderten morgendlichen Verbindungen erbringen werde, die Züge am Abend aber dennoch streicht. «Das ist eine Verbesserung. Aber zufrieden sind wir nicht», kommentiert Birgit Ottmer im Namen der IG, «unsere Forderung war moderat und wollte lediglich 4 von täglich 15 Zügen vor der Streichung retten. Aber selbst unser Kompromissvorschlag wird nur zur Hälfte umgesetzt». Mit einer Resolution hatte auch der Grosse Rat des Kantons Graubünden gefordert, die Bedürfnisse der Pendlerinnen und Pendler zu berücksichtigen. Diese müssen aber nicht nur am Morgen zur Arbeit fahren, sondern abends auch wieder nach Hause kommen. Zudem ist noch offen, was nach der sommerlichen Hochsaison passiert – womöglich fahren dann wie ursprünglich geplant gar keine Züge mehr. «Es ist schön, dass unsere Petition zu Verbesserungen geführt hat. Aber besser ist bei weitem noch nicht gut. Wir müssen also leider weiter dafür kämpfen, dass es wenigstens im Herbst Morgen- und Abendverbindungen gibt», erklärt Ottmer.
Am Freitagmorgen, 23. Februar, 8 Uhr, reist RhB-Direktor Renato Fasciati nach Filisur, um am Bahnhof unsere 1100 Unterschriften in Empfang zu nehmen. Natürlich werden wir ihm auch bei dieser Gelegenheit nochmals unsere Forderungen erläutern. Diese Übergabe findet statt noch bevor die RhB kommuniziert, welche Verbesserungen sie allenfalls noch realisiert (dies ist per «Ende Monat» angekündigt) und kann somit nochmals unterstreichen, wie breit abgestützt unsere Forderung ist.
Wenn Ihr bei der Übergabe dabei sein wollt und könnt, meldet Euch bitte möglichst sofort bei uns (tinu.bettler@gmail.com oder birgitottmer@gmail.com). Wir müssen nicht hunderte sein, aber ein Grüppchen von fünf, sechs Leuten wäre nett – auch für die Fotos! Denn wir laden auch Journalistinnen und Journalisten ein und machen selbst Fotos, um sie an Medien zu versenden.
Ausserdem werden wir heute Abend die Petition schliessen und die Unterschriften für die Übergabe ausdrucken. Falls Ihr noch Unterschriften auf Papier habt, bitte sofort abfotografieren und an tinu.bettler@gmail.com mailen!
Viele Grüsse – vielleicht bis Freitag?
Martin und Birgit
Liebe Supporter,
Die Petition hat bereits in der Sammelphase einiges ausgelöst - jetzt glauben wir, ist es an der Zeit sie offiziell der RhB zu übergeben.
Wir haben Herrn Renato Fasciati, Direktor der RhB angeschrieben und ihm mitgeteilt dass wir die Petition gerne direkt und öffentlich überreichen würden.
Falls jemand noch Papierunterschriften sammelt, dann sind wir froh wenn wir diese spätestens bis diesen Mittwoch Abend erhalten, damit wir sie noch berücksichtigen können. Es reicht, wenn ihr die Unterschriften abfotografiert und mir direkt zustellt (tinu.bettler@gmail.com).
Liebe Grüsse,
Birgit und Martin
Heute hat der Bünder Grosse Rat fast den ganzen Vormittag über die «Produktionsanpassungen» der RhB debattiert. Schliesslich überwies er eine Resolution, die den Kanton Graubünden und insbesondere die Regierung des Kantons Graubünden sowie die RhB auffordert, «die kommunizierten Produktionsanpassungen der RhB ab dem 11. März 2024 dahingehend grundsätzlich zu überarbeiten, dass insbesondere die Einschränkungen für diejenigen Reisenden, welche auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind (Pendlerinnen und Pendler, Schülerinnen und Schüler), möglichst gering ausfallen.»
Dies ist ein starkes politisch Signal. Die RhB ist wohlberaten, darauf zu reagieren und die Forderungen unserer Petition – zwei Zugspaare am Morgen und am Abend auf der Stecke Davos-Filisur – ununterbrochen anzubieten. Wir haben Signale aus dem Umfeld der RhB und des Kantons, dass hinter den Kulissen daran gearbeitet wird. Hoffen wir, dass diese Signale auf Tatsachen beruhen und dass die Arbeiten erfolgreich verlaufen. Nach der heutigen Debatte im Grossen Rat sind wir überzeugter denn je, dass es möglich ist. Die RhB muss nur wollen.
Wir sind überzeugt, dass es ohne unsere Petition und die zahlreichen Unterschriften nicht zu dieser Resolution gekommen wäre - darum auch nochmals Euch ganz herzlichen Dank!
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition «Stopp öV-Kahlschlag für Einheimische»
Jetzt sind es schon über tausend Menschen, die Pläne der RhB, die Strecke Davos-Filisur über mehrere Monate ganz und weitere Monate teilweise einzustellen, für unzumutbar halten und daher die Petition «Stopp öV-Kahlschlag für Einheimische – Gegen die 9-monatige Einstellung der Linie Davos-Filisur» unterzeichnet haben. Das ist ermutigend, und jede weitere Unterschrift hilft, den Druck aufrecht zu erhalten.
Allerdings: Die bisherigen Signale der RhB-Spitze sind sehr vage. Und weil wir alle nicht in den Positionen sitzen, in denen wir deren Fehlentscheid korrigieren können, haben wir zahlreiche Grossrätinnen und Grossräte des Kantons Graubünden kontaktiert. Morgen Montag beginnt ihre Frühlings-Session, und wir hoffen sehr, dass sie dort eine Verbesserung der unhaltbaren Situation erwirken – immerhin sind sie gewählt als Vertreterinnen und Vertreter von uns Betroffenen. Von einigen von ihnen haben wir bereits ermutigendes Feedback erhalten. Wir sind also sehr gespannt!
Wenn Ihr eine Grossrätin oder einen Grossrat kennt, sprecht sie doch so bald wie möglich auf die Forderungen unserer Petition an! Gerne könnt Ihr unsere im beiliegenden pdf gesammelten Argumente und Fragen-und-Antworten dafür verwenden.
Denn wir sind überzeugt, dass es eine Lösung gibt - zumal die BLS ja offenbar Lokführer ins Büro umteilt, die gerne für die RhB gearbeitet hätten (Link für mehr Infos dazu im pdf).
Das Wort "Bahnersatz" impliziert, dass es mehr oder minder gleichwertigen Ersatz für die gestrichenen Züge gibt. Dem ist aber nicht so - der "Ersatz" ist unbrauchbar.