Region: Berikon
Verkehr

Sicherer Schulweg für Beriker Kinder: Tempo 30 und Halteverbot

Petition richtet sich an
Gemeinderat Berikon
556 Unterstützende

Sammlung beendet

556 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet Februar 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

08.02.2023, 18:26

Ich habe ein Bild eingefügt sowie einen passenden Shortlink. Ausserdem habe ich im Text eine Rechtschreibkorrektur vorgenommen.


Neue Begründung:

Schulweg Boulevard

In Berikon gehen zurzeit 631 Beriker Kinder zur Schule (181 KSM, 350 Primarschule, 100 Kindergarten). Viele von ihnen nutzen den Boulevard entlang der K411, um entweder zur Primarschule oder zur KSM zu gelangen. Entsprechend ist das Verkehrsaufkommen auf dem Boulevard zu Schulzeiten hoch – und zwar in beide

Richtungen. Dabei lassen sich immer wieder riskante Überholmanöver von velo- oder trottinettfahrenden Kindern beobachten. Dies ist problematisch, da die K411 genau zu diesen Zeiten ebenfalls stark befahren ist.

Welche Auswirkungen eine Kollision auf dem Boulevard hätte, demonstrierte ein Unfall, der sich am Sonntagnachmittag, dem 10. April 2022, auf Höhe der Primarschule Berikon ereignete. Der Autolenker verlor die Herrschaft über sein Fahrzeug, überfuhr das Trottoir, zerstörte dabei einen Baum und krachte mit voller Wucht ins Geländer. Ein Glücksfall, dass niemand zu Schaden kam.

 

Motorisierter Verkehr auf der Bahnhof-/Oberwilerstrasse

Die K411 zwischen dem Bahnhof Berikon-Widen und der Haltestelle Berikon Mattenhof ist zu den Hauptverkehrszeiten (morgens, mittags, abends) stark befahren. Zahlreiche Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, darunter auch grosse Lastwagen (Fünfachser, Sattelschlepper usw.), teils mit ausländischen oder ausserkantonalen Kennzeichen, nutzen die Strasse als Abkürzung: hin zur Autobahn in Birmensdorf oder von ihr herkommend. Dies, obwohl die K411 gemäss kantonalem Strassennetz bloss als eine Lokalverbindungsstrasse klassifiziert ist.

 

Lastwagen: Ausweichmanöver auf Trottoir

Der Strassenabschnitt zwischen KSM und Mattenhof ist eng. Kreuzen sich zwei LKW oder ein LKW und das Postauto, ist dies mit Tempo 50 kaum möglich. Sie müssen abbremsen oder auf das Trottoir ausweichen, um ein Touchieren zu verhindern. Ein Verkehrsverhalten, das nicht akzeptabel ist. Der Gemeinderat wird angehalten zu prüfen, ob die Bahnhof-/Oberwilerstrasse die Mindestbreite im Begegnungsfall LKW-LKW nirgends unterschreitet, und im Falle einer Unterschreitung zu handeln.

 

Parkieren auf dem Boulevard

Fast täglich parkieren Autofahrerinnen und -fahrer morgens beim Primarschulhaus ihre Autos auf dem Boulevard, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Das Parkieren auf dem Trottoir führt nicht nur zu einer Behinderung des Strassenverkehrs, es bedeutet vor allem eine Gefahr für die Kinder, die auf dem Trottoir unterwegs sind. 

 

Vorteile Sicherheit

Die Einführung von Tempo 30 ist auch auf stark frequentierten Strassen sinnvoll. Tempolimiten sind keine Schikane, sondern dienen in erster Linie der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Gemäss Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu passieren in der Schweiz fast zwei Drittel aller schweren Verkehrsunfälle innerorts: In Tempo-50-Zonen werden jedes Jahr 1‘900 Personen schwer verletzt, 80 Menschen sterben. Mit einer konsequenteren Einführung von Tempo 30 liessen sich mindestens 33% der Unfälle

verhindern. Der Einfluss der Geschwindigkeit ist dabei überproportional stark. So ist die Sterbewahrscheinlichkeit für Fussgängerinnen und Fussgänger bei einer Kollision mit einem Fahrzeug, das 50 km/h schnell unterwegs ist, um das Sechsfache höher als bei 30 km/h. Mit Tempo 30 verkürzen sich Anhaltewege und auch die Unfallschwere nimmt ab.

 

Lärm und Verkehrsfluss

Mit Tempo 30 würde der Strassenlärm um 3 db(A) abnehmen. Klingt nach wenig, entspricht in der akustischen Wahrnehmung jedoch einer Halbierung des Verkehrs. Eine Temporeduktion könnte sich ausserdem positiv auf den Verkehrsfluss auswirken (allabendlicher Stau in Richtung Mutschellenkreuzung).

 

Unkompliziert & Wirkungsvollwirkungsvoll

Viele Beispiele aus der Schweiz zeigen, dass auf verkehrsorientierten Strassen Tempo 30 mit einfachen Signalisations- und Markierungsmassnahmen eingeführt werden kann. Bauliche Massnahmen sind nicht zwingend erforderlich (Bsp. Stadt Luzern). Auch im Kanton Aargau gibt es positive Beispiele: So gelten aus Gründen der

Verkehrssicherheit auf Kantonsstrassen in Windisch und in Olsberg innerorts Tempo 30.

Die Einführung von Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Lärmreduktion befürwortet auch das Bundesgericht (z.B. BGE Münsingen 2012, BGE Sumvitg 2012 usw.).

Mit der Einführung von Tempo 30 und einem Halteverbot auf dem Boulevard entlang der offiziellen Schulwege schützen wir unsere Kinder. Unkompliziert und ohne Nachteile für den motorisierten Verkehr.

 

Quellen:

Kantonsstrassennetz, Kanton Aargau (2023):https://cutt.ly/a3eBQwN

Einsätze der Feuerwehr Mutschellen in 2022, Feuerwehr Mutschellen (2023): cutt.ly/v3eBpzf

Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, bfu (2020): cutt.ly/l3eBUn5

Strasse und Verkehr, VSS (2020): cutt.ly/43eNoqa

Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen, Verkehrsclub (2023): cutt.ly/l3eNhut

Begegnungsfälle und Fahrbahnbreite, fussverkehr (2017): cutt.ly/E3eNlQO

Bundesgerichtsurteil Sumvitg 2012:https://cutt.ly/J3eNczn

Bundesgerichtsurteil Basel 2018:https://cutt.ly/D3eNnlx

 


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 23


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