Region: Berikon
Verkehr

Sicherer Schulweg für Beriker Kinder: Tempo 30 und Halteverbot

Petition richtet sich an
Gemeinderat Berikon

556 Unterschriften

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet Februar 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Gemeinderat Berikon

Wir fordern vom Gemeinderat Berikon, konkrete Massnahmen zur Förderung der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler von Berikon entlang des Boulevards an der Bahnhof-/Oberwilerstrasse (K411, Bahnhof Berikon-Widen bis Mattenhof) zu ergreifen. Dies wären insbesondere:
1. Regulierung LKW-Durchfahrtsverkehr
Variante 1: LKW-Durchfahrtsverbot (ausgenommen Zubringer) und durchgängig Tempo 30 an der Bahnhof-/Oberwilerstrasse oder zumindest entlang der offiziellen Schulwege.
Variante 2: LKW-Durchfahrtserlaubnis und durchgängig Tempo 30 an der Bahnhof-/Oberwilerstrasse.
2. Halteverbot Boulevard
Halteverbot auf dem Boulevard Höhe Primarschule Berikon oder entlang der offiziellen Schulwege.
3. Kommunikation Bevölkerung
Information der Öffentlichkeit über die konkreten Massnahmen.
Denn wir wollen handeln, bevor etwas Tragisches passiert!
Mit der Umsetzung dieser Massnahmen bieten wir den Kindern in unserer Gemeinde mehr Sicherheit und Lebensqualität. Von Letzterem profitieren auch die Menschen, die entlang der K411 wohnen und täglich dem Strassenlärm ausgesetzt sind.
 

Begründung

Schulweg Boulevard
In Berikon gehen zurzeit 631 Beriker Kinder zur Schule (181 KSM, 350 Primarschule, 100 Kindergarten). Viele von ihnen nutzen den Boulevard entlang der K411, um entweder zur Primarschule oder zur KSM zu gelangen. Entsprechend ist das Verkehrsaufkommen auf dem Boulevard zu Schulzeiten hoch – und zwar in beide
Richtungen. Dabei lassen sich immer wieder riskante Überholmanöver von velo- oder trottinettfahrenden Kindern beobachten. Dies ist problematisch, da die K411 genau zu diesen Zeiten ebenfalls stark befahren ist.
Welche Auswirkungen eine Kollision auf dem Boulevard hätte, demonstrierte ein Unfall, der sich am Sonntagnachmittag, dem 10. April 2022, auf Höhe der Primarschule Berikon ereignete. Der Autolenker verlor die Herrschaft über sein Fahrzeug, überfuhr das Trottoir, zerstörte dabei einen Baum und krachte mit voller Wucht ins Geländer. Ein Glücksfall, dass niemand zu Schaden kam.
 
Motorisierter Verkehr auf der Bahnhof-/Oberwilerstrasse
Die K411 zwischen dem Bahnhof Berikon-Widen und der Haltestelle Berikon Mattenhof ist zu den Hauptverkehrszeiten (morgens, mittags, abends) stark befahren. Zahlreiche Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, darunter auch grosse Lastwagen (Fünfachser, Sattelschlepper usw.), teils mit ausländischen oder ausserkantonalen Kennzeichen, nutzen die Strasse als Abkürzung: hin zur Autobahn in Birmensdorf oder von ihr herkommend. Dies, obwohl die K411 gemäss kantonalem Strassennetz bloss als eine Lokalverbindungsstrasse klassifiziert ist.
 
Lastwagen: Ausweichmanöver auf Trottoir
Der Strassenabschnitt zwischen KSM und Mattenhof ist eng. Kreuzen sich zwei LKW oder ein LKW und das Postauto, ist dies mit Tempo 50 kaum möglich. Sie müssen abbremsen oder auf das Trottoir ausweichen, um ein Touchieren zu verhindern. Ein Verkehrsverhalten, das nicht akzeptabel ist. Der Gemeinderat wird angehalten zu prüfen, ob die Bahnhof-/Oberwilerstrasse die Mindestbreite im Begegnungsfall LKW-LKW nirgends unterschreitet, und im Falle einer Unterschreitung zu handeln.
 
Parkieren auf dem Boulevard
Fast täglich parkieren Autofahrerinnen und -fahrer morgens beim Primarschulhaus ihre Autos auf dem Boulevard, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Das Parkieren auf dem Trottoir führt nicht nur zu einer Behinderung des Strassenverkehrs, es bedeutet vor allem eine Gefahr für die Kinder, die auf dem Trottoir unterwegs sind. 
 
Vorteile Sicherheit
Die Einführung von Tempo 30 ist auch auf stark frequentierten Strassen sinnvoll. Tempolimiten sind keine Schikane, sondern dienen in erster Linie der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Gemäss Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu passieren in der Schweiz fast zwei Drittel aller schweren Verkehrsunfälle innerorts: In Tempo-50-Zonen werden jedes Jahr 1‘900 Personen schwer verletzt, 80 Menschen sterben. Mit einer konsequenteren Einführung von Tempo 30 liessen sich mindestens 33% der Unfälle
verhindern. Der Einfluss der Geschwindigkeit ist dabei überproportional stark. So ist die Sterbewahrscheinlichkeit für Fussgängerinnen und Fussgänger bei einer Kollision mit einem Fahrzeug, das 50 km/h schnell unterwegs ist, um das Sechsfache höher als bei 30 km/h. Mit Tempo 30 verkürzen sich Anhaltewege und auch die Unfallschwere nimmt ab.
 
Lärm und Verkehrsfluss
Mit Tempo 30 würde der Strassenlärm um 3 db(A) abnehmen. Klingt nach wenig, entspricht in der akustischen Wahrnehmung jedoch einer Halbierung des Verkehrs. Eine Temporeduktion könnte sich ausserdem positiv auf den Verkehrsfluss auswirken (allabendlicher Stau in Richtung Mutschellenkreuzung).
 
Unkompliziert & wirkungsvoll
Viele Beispiele aus der Schweiz zeigen, dass auf verkehrsorientierten Strassen Tempo 30 mit einfachen Signalisations- und Markierungsmassnahmen eingeführt werden kann. Bauliche Massnahmen sind nicht zwingend erforderlich (Bsp. Stadt Luzern). Auch im Kanton Aargau gibt es positive Beispiele: So gelten aus Gründen der
Verkehrssicherheit auf Kantonsstrassen in Windisch und in Olsberg innerorts Tempo 30.
Die Einführung von Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Lärmreduktion befürwortet auch das Bundesgericht (z.B. BGE Münsingen 2012, BGE Sumvitg 2012 usw.).
Mit der Einführung von Tempo 30 und einem Halteverbot auf dem Boulevard entlang der offiziellen Schulwege schützen wir unsere Kinder. Unkompliziert und ohne Nachteile für den motorisierten Verkehr.
 
Quellen:
Kantonsstrassennetz, Kanton Aargau (2023):https://cutt.ly/a3eBQwN
Einsätze der Feuerwehr Mutschellen in 2022, Feuerwehr Mutschellen (2023): https://cutt.ly/v3eBpzf
Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, bfu (2020): https://cutt.ly/l3eBUn5
Strasse und Verkehr, VSS (2020): https://cutt.ly/43eNoqa
Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen, Verkehrsclub (2023): https://cutt.ly/l3eNhut
Begegnungsfälle und Fahrbahnbreite, fussverkehr (2017): https://cutt.ly/E3eNlQO
Bundesgerichtsurteil Sumvitg 2012:https://cutt.ly/J3eNczn
Bundesgerichtsurteil Basel 2018:https://cutt.ly/D3eNnlx
 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Valérie Trüb aus Berikon
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 06.02.2023
Petition endet: 05.05.2023
Region: Berikon
Kategorie: Verkehr

Neuigkeiten

  • Guten Morgen liebe Unterstützer*innen der Petition Tempo 30 in Berikon

    Gerne wollte ich Sie darüber informieren, welche Schritte die Gemeinde bis heute unternommen hat und wie es weitergehen wird. Ausserdem wird die Gemeinderätin Petra Oggenfuss an der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2024 über die Petition und die vom Gemeinderat ergriffenen Massnahmen informieren. Es wäre schön, Sie dort zu sehen.

    Letzte Woche bestätigte mir Petra Oggenfuss erneut, dass der Gemeinderat die Forderungen der Petition, insbesondere die Einführung einer Tempo-30-Zone in Berikon, unterstützt. Dies ist sehr erfreulich und zeigt, dass der Gemeinderat den Wunsch nach mehr Sicherheit für die Schulkinder in Berikon ernst nimmt.

    In den letzten Monaten hat der Gemeinderat... weiter

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition Tempo 30 in Berikon

    Seit der Übergabe der Petition «Tempo 30 für Beriker Kinder» ist einige Zeit vergangen. Danach wurde es rund um das Thema und die Petition etwas ruhiger. Dennoch hat sich seither etwas getan, was ich nun gerne mit Ihnen teilen möchte.

    Die Petition wurde an der Beriker Sommer-Gemeindeversammlung im Juni aufgegriffen und von ihm als wichtig eingestuft. Dem Gemeinderat ist bewusst, dass es in und um die Gemeinde Berikon angepasste Verkehrsmassnahmen braucht. Er ist darum derzeit daran, einen kommunalen Gesamtplan Verkehr zu erarbeiten. Dieser wird Teil der BNO-Teilrevision sein. Für diesen Gesamtplan analysiert der Gemeinderat in einem ersten Schritt unter anderem die... weiter

  • Presseartikel, Bremgarter Bezirksanzeiger vom 19.5.2023

Sicherheit der Schulkinder auf Ihrem Schulweg hat Priorität. Verkehr (Lw und Pw) hat sich mit Geschwindigkeits-Einschränkung generell oder zeitlich anzupassen.

Vor ein paar Jahren wurde für sehr viel Geld die Strasse um gebaut und das Trottoir verbreitert, als Begegnungsstreifen. Das war eine Fehlinvestion, besser wäre ein Radweg gewesen! Aber Tempo 30 auf der Hauptstrasse, führt nur zu nochmehr Stau! Lotti Happle

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