26.03.2022, 01:04
Durchgangsverkehr konkretisiertet PKW und LKW sowie 10 km/h mit PKW und LKW ergänzt
Neuer Petitionstext:
Der jüngste Bericht des Weltklimarats (IPPC) vom 28. Februar zeigt sehr deutlich, dass der Klimawandel längst im Hier und Heute angekommen ist. Der in der Ukraine tobende Krieg offenbart, dass wir Öl- und Gasimporte schnellstens einstellen müssen. Der Handlungsbedarf ist dringlicher denn je. Jetzt ist die Zeit, für drohende Hitzesommer und Starkregen vorzusorgen. Durch Begrünung und Entsiegelung der asphaltierten Flächen erreichen wir eine Erhöhung der Lebensqualität der Quartierbewohner. Für einen ersten sichtbaren Schritt der Veränderung fordern wir drei begrünte, klimafreundliche St. Johann-Begegnungszonen (grün umrandet). Unser noch lebenswerteres Quartier erhält kurzfristig bis 2023 in Verlängerung des St. Johanns-Parks drei dieser verkehrsberuhigten und begrünten Zonen. In dieser Pilotphase wird zudem die Mülhauserstrasse zur Mülhauser-Allee und für den motorisierten Durchgangsverkehr (PKW und LWK) gesperrt. Das St. Johann wird mittelfristig zu einem vorbildhaften Quartier für Basel, indem das komplette rot umrandete Gebiet zur begrünten Begegnungszone wird.
Neue Begründung:
Welchen Weg wir zur Umsetzung vorschlagen
Unser Vorschlag orientiert sich am sogenannten Superblock Modell (siehe weiterführende Informationen unten), welcher ähnlich z.B. in Barcelona schon seit vielen Jahren existiert und die Lebensqualität für die Menschen in der verkehrsberuhigten und begrünten Zone (Superblock) deutlich verbessert.
Gerechte Verteilung des Strassenraums für Begrünung und Leben
Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsdichte in Basel-Stadt und der hohen Verkehrsdichte bieten insbesondere die Verkehrsflächen in Basel-Stadt Raum für Begrünung und damit ein besseres Stadtklima sowie die Reduktion der CO2-Emissionen. Vergleicht man den Flächenbedarf pro Person und Verkehrsmittel, beansprucht das Auto heute am meisten Platz. Eine ungerechte Aufteilung des Strassenraums, da in Basel nur jeder dritte Einwohner noch ein eigenes Auto besitzt. Im Strassenraum nehmen die Autos aber den grössten Anteil der Flächen in Anspruch. Beispiel Vogesenstrasse: Mehr als 70% der Fläche werden von Autos genutzt.
● "Einfahrtstore" schaffen: Die Einfahrtsbereiche in die «St. Johann-Begegnungszone» werden durch einheitliche Markierungen kenntlich gemacht und die Einfahrt so verengt, dass das Tempo auf maximal 10 km/h für PKW und LKW reduziert wird.
● Durchgangsverkehr beenden: Der motorisierte Durchgangsverkehr (PKW und LKW) wird in der Kernzone beendet, damit die Wohnstraßen nur noch den Verkehr von Anliegern und Anwohnern aufnehmen müssen.
● Parkflächen minimieren: Parken sollte auf den Straßen deutlich reduziert und die bestehenden Parkhäuser über den starken Ausbau von Sharing-Konzepten optimal genutzt werden. In Wohnstraßen der Zukunft ist Parken nicht mehr oder in einer Übergangsphase nur noch deutlich reduziert auf blauen Parkflächen möglich.
● Mehr Sicherheit, Verkehrsgeschwindigkeit drosseln: Um die Lebensqualität in diesen Zonen deutlich zu erhöhen, wird die Verkehrsgeschwindigkeit innerhalb der Zonen auf maximal 10 km/h für PKW und LKW festgelegt und über Blitzgeräte an Brennpunkten wie grossen Strassen dauerhaft überwacht.
● Mehr Lebensqualität: Spiel- und Verweilzonen können eingerichtet werden, wo sich die Anwohner auf Bänken und anderen Sitzmöglichkeiten treffen können. Cafés und Restaurants können Flächen für Freisitze angeboten werden, Geschäften Flächen, auf denen sie ihr Warenangebot präsentieren können, z.B. für Obst- und Gemüsestände von Lebensmittelgeschäften.
● Umsetzung von zukunftsfähigen Mobilitäts- und Parkierungsstrategien: Auf Quartierebene werden die privaten Parkflächen in die Mobilitäts- und Parkierungskonzepte miteinbezogen, damit Autos zukünftig mehrheitlich unterirdisch geparkt werden.
● Gerechte Parkgebühren: Parkausweise für kleine Autos sollen weniger Geld kosten, Parkausweise für grosse Autos z.B. SUVs eindeutig mehr. Aber nicht nur die Größe des Autos soll die Gebührenhöhe bestimmen, auch soziale Kriterien: zum Beispiel Personen mit niedrigem Einkommen sowie Menschen mit Behinderung und/oder Pflegegrad sollen berücksichtigt werden.
● Gezielte Veloförderung mit gedeckten und offenen Fahrradabstellplätzen im öffentlichen Raum. Mehr Veloabstellplätze erleichtern die Nutzung von Velos und stärken die nachhaltige Mobilität.
● Massiver Ausbau der Sharing-Angebote (Velo und Autos), um den derzeitigen Autofahrern eine attraktive Alternative zu geben.
● Aufbau einer nachhaltigen Quartierlogistik fürs Gewerbe und die Bevölkerung, die Anlieferungen an zentralen Punkten bündelt.
● Umnutzung und Begrünung der bisherigen Verkehrsflächen: Es können Grünflächen mit Hochbeeten, Blühstreifen, neuen Bäumen und Sträuchern angelegt werden. Mehr Büsche und Bäume sowie neue Grünflächen sorgen für Möglichkeiten, künftigen Starkregen sowie Hitzeperioden besser zu begegnen und führen insgesamt zu einem besseren Stadtklima. Dabei kann durch das Pflanzen von flach wurzelnden Gewächsen eine Beseitigung von Asphaltflächen geschehen, ohne Infrastrukturleitungen langfristig zu beschädigen. Ganz konkret schlagen wir die Begrünung der Strassenräume mit mindestens einseitigen Baumreihen in jeder Strasse sowie Entsiegelung für ausreichend Platz für die Bäume vor.
Wir sind uns sicher, dass in Basel und im St. Johann der Wunsch nach positiver Veränderung gross ist. Wir möchten langfristig und nachhaltig denken. Lassen Sie uns gemeinsam das Veränderungspotential nutzen, und die Umsetzung solcher Massnahmen vorantreiben. Die Zeit dafür ist reif!
Wir freuen uns auf die konstruktive Unterstützung unseres Vorhabens und Ihr Feedback!Vorhabens!
Im Namen der Initianten
Björn Slawik, Lukas Keller, Dirk Lohaus, IG Fatiostrasse und die Lokalgruppe St. Johann der Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030
Weitere Hintergründe:
skm-cvm.ch/cmsfiles/130124_stadtevergleich_mobilitat_1_1.pdf
www.youtube.com/watch?v=g9-9CxCxrVE
www.youtube.com/watch?v=fCElzTFdUy8&list=TLPQMTEwMzIwMjJ4ZlRG60Wbfw&index=1
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 202