2.039 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Alle zuständigen politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger von Bund, Ländern und Gemeinden.
Zum Schutz der Bevölkerung vor eklatanten Gesundheitsrisiken zufolge straßenverkehrsbedingter Umweltgifte in Luft, Boden und Wasser fordern wir die Politik zu einem sofortigen Stopp im Straßenbau auf.
Begründung
Seit Jahrzehnten sind gravierende Risiken und schädliche Auswirkungen von Reifenabrieb in Form von Mikro- und Nanoplastik auf Tier und Mensch bekannt. Spätestens seit 1977 werden deswegen immer neue umweltfreundliche Gummimischungen beworben, bis heute gibt es sie nicht. Stattdessen ist der Straßenverkehr heute der mit Abstand größte Verursacher von Mikroplastik in der Umwelt – einschließlich der Meere. Alleine aufgrund des europäischen Straßennetzes fallen Jahr für Jahr über 1,3 Millionen Tonnen Reifenabrieb in der Umwelt an.
Ein seit Jahrzehnten bekanntes massenhaftes Fischsterben konnte nun zweifelsfrei dem Reifenabrieb zugeordnet werden. Die unmittelbar an der Straße nachgewiesene tödliche Kettenreaktion, die dieses Massensterben auslöst, ist nun bloß ein „wissenschaftlicher Glücksfall“. Es gibt beliebig viele weitere physikalisch-chemische Prozesse, die nicht minder gefährlich sind und nach Freisetzung von unzähligen chemischen Stoffen aus Kfz-Reifen in unserer Umwelt teils innerhalb von Minuten, teils über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg völlig unkontrolliert und unkontrollierbar ablaufen.
Neueste Untersuchungen zum massiven Feldhasenschwund in Österreich zeigen, dass das Verdauungssystem dieser Tiere aufgrund von Mikroplastik und anderen Umweltgiften in den Böden inzwischen so stark geschädigt ist, dass sie daran sterben. Da Feldhasen auf und von jenen Agrarflächen leben, die auch ein essenzieller Teil unserer Nahrungskette sind, ist ohne jeden Zweifel davon auszugehen, dass inzwischen auch die menschliche Gesundheit akut bedroht ist.
Reifen- und Bremsabrieb enthält hochgiftige Schwermetalle aus dem auch für den Menschen krebserregende Stoffe hervorgehen. Andere endokrin disruptiv wirkende Stoffe können wiederum zur Unfruchtbarkeit führen. Die giftige Mischung aus diesen und unzähligen weiteren Stoffen schädigt und tötet nicht nur wild lebende Tierarten, sondern wohl auch uns Menschen: Sie gelangt entlang von Straßen durch Versickerung ins Grundwasser und damit auch in unser Trinkwasser. Über zunehmend verschmutzte Felder und Wiesen werden immer mehr giftige Substanzen von Pflanzen und Tieren aufgenommen und gelangen so über unsere Nahrung in unseren Körper. Etwa 2% hinreichend kleiner lipophiler Stoffe kann sogar bis in unser Gehirn gelangen – mit einer völlig unabsehbaren und potentiell schwerwiegenden Schadwirkung auf die menschliche Gesundheit.
Die tödliche Wirkung von Mikroplastik ist für andere Wirbel- und Säugetiere bereits nachgewiesen, beim Menschen werden die möglichen Zusammenhänge mit einem drastischen Anstieg bestimmter neurologischer Krankheiten gerade erforscht.
Neben den nunmehrigen eindeutigen Hinweisen auf gesundheitliche, potentiell lebensbedrohliche Beeinträchtigungen durch Reifenabrieb werden sehenden Auges auch weitere schwerwiegende Schäden an Mensch und Natur in Kauf genommen: auto- statt menschengerechte Städte und Siedlungsräume, überbordende Platz- und Ressourcenverschwendung, das Zerschneiden ganzer Landschaften, omnipräsenter Verkehrslärm, giftige Abgase, Verstärkung der Klimakrise, Bodenversiegelung – in Summe gesehen ein immer weiter voranschreitender Verlust an unseren wichtigsten Lebensgrundlagen.
Unter den gegebenen Umständen weiterhin am Straßenbau festzuhalten, bedeutet eine bewusste Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung und eine massive weiterführende Schädigung der Natur. Mit unserer Petition fordern wir daher die Politik auf, in einer ersten Sofortmaßnahme den Bau neuer Straßen unverzüglich einzustellen. Die Bundespolitik ist auch dazu angehalten, auf EU- und internationaler Ebene den verbindlichen Ausstieg aus dem Ausbau des Straßenverkehrsnetzes zu forcieren.
Es ist höchste Zeit für eine echte Verkehrswende.
Text mit Quellenangaben und Verweisen: https://www.verkehrswende.at/stopp_strassenbau/
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Angaben zur Petition
Petition gestartet:
01.06.2021
Petition endet:
31.05.2023
Region:
Österreich
Kategorie:
Verkehr
Neuigkeiten
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Die Petition wurde eingereicht
am 21.11.2024Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
in einer aktuell abrufbaren TV-Doku konnte ein Mitarbeiter der Asfinag 2021 noch unwidersprochen behaupten, etwa 1.000-2.000 Tonnen Reifenabrieb würde in Österreich pro Jahr anfallen [1]. Kurz darauf wurde nachgewiesen, dass mit 21.200 Tonnen jedes Jahr mehr als zehn (!) Mal soviel Reifenabrieb in die Umwelt gelangt [2].
Während zu Beginn der vorigen Legislaturperiode noch vereinzelt die Meinung vertreten wurde, vom Reifenabrieb würde keinerlei Gesundheitsrisiko...mehr anzeigenLiebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
in einer aktuell abrufbaren TV-Doku konnte ein Mitarbeiter der Asfinag 2021 noch unwidersprochen behaupten, etwa 1.000-2.000 Tonnen Reifenabrieb würde in Österreich pro Jahr anfallen [1]. Kurz darauf wurde nachgewiesen, dass mit 21.200 Tonnen jedes Jahr mehr als zehn (!) Mal soviel Reifenabrieb in die Umwelt gelangt [2].
Während zu Beginn der vorigen Legislaturperiode noch vereinzelt die Meinung vertreten wurde, vom Reifenabrieb würde keinerlei Gesundheitsrisiko ausgehen [3], lässt sich inzwischen sogar sehr gut prognostizieren, wie viele zusätzliche Kranke und Tote mit der verkehrsinduzierenden Wirkung des Straßenbaus mindestens zu erwarten sind [4].
Dank der bisherigen Bundesregierung wurden unter Federführung von Bundesministerin Leonore Gewessler Straßenbauprojekte auf Grundlagen des rapide voranschreitenden Wissensstandes neu evaluiert und zukunftsweisende Entscheidungen getroffen [5].
Sämtliche Mitglieder einer künftigen Bundesregierung müssen sich aufgrund der so erhobenen und weiterer an sie herangetragenen Fakten [6] darüber im Klaren sein, dass beim Straßenverkehr das Leben und die Gesundheit unzähliger Menschen auf dem Spiel steht, d.h. ein Wiederankurbeln eines aus gutem Grund eingedämmten Straßenbaus verbietet sich eigentlich ganz von selbst.
Dieses und weitere Anliegen haben wir kürzlich per offenem Brief an die Parteivorsitzenden herangetragen [7].
„Kein weiter wie bisher“ wird uns dieser Tage von ÖVP, SPÖ und NEOS versprochen.
Im Sinne der obigen Ausführungen bedeutet das: Die nunmehrigen Verhandlungspartner dürfen es nicht mehr zulassen, dass uns, den Kindern und kommenden Generationen sündteure Milliardengräber in Form neuer Straßengroßprojekte geschaufelt werden [8], während überall sonst der Sparstift angesetzt werden soll.
Wendet Euch bitte gerade jetzt, wo die Koalitionsverhandlungen laufen, mit einer deutlichen Botschaft auch an die Euch bekannten Politikerinnen und Politiker. Schaffen wir allseits das Bewusstsein, dass ein „kein weiter wie bisher“ vor allem bedeutet, die Gesundheit, das Leben und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
Aus Liebe zum Leben:
Stopp Straßenbau!
Herzliche Grüße
Dieter Schmidradler
[1] https://on.orf.at/video/14251716/achtung-mikroplastik-wie-kunststoffe-alles-ruinieren, Minute 4
[2] https://doi.org/10.1016/j.envpol.2021.118102
[3] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10807039.2019.1674633#abstract
[4] https://www.klimahauptstadt2024.at/toedlicher-strassenbau/
[5] https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/strasse/infrastruktur/projekte/evaluierung.html
[6] https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/BI/62
[7] https://www.verkehrswende.at/wp-content/uploads/2024/10/OffenerBrief_Bundespolitik_241013.pdf
[8] https://www.derstandard.at/story/3000000245389/wo-oevp-spoe-und-neos-inhaltlich-nicht-zusammenfinden, Themenbereich Klima- und Umweltschutz -
Die Petition wurde eingereicht
am 14.09.2024Liebe Unterstützende,
die Behandlung der Initiative "Stopp Straßenbau" direkt im Parlament erschöpfte sich in dieser Legislaturperiode leider darin, unser Anliegen inkompetent und irreführend in einem Halbsatz zu erwähnen, um es im zweiten Halbsatz mit der Forderung nach höheren Haftstrafen für Klimakleber zu verknüpfen. Daraufhin wurde es unverrichteter Dinge ad acta gelegt.
Konnte man es unseren Politikerinnen und Politikern bisher vielleicht noch zugestehen, dass sie die an sie herangetragene...mehr anzeigenLiebe Unterstützende,
die Behandlung der Initiative "Stopp Straßenbau" direkt im Parlament erschöpfte sich in dieser Legislaturperiode leider darin, unser Anliegen inkompetent und irreführend in einem Halbsatz zu erwähnen, um es im zweiten Halbsatz mit der Forderung nach höheren Haftstrafen für Klimakleber zu verknüpfen. Daraufhin wurde es unverrichteter Dinge ad acta gelegt.
Konnte man es unseren Politikerinnen und Politikern bisher vielleicht noch zugestehen, dass sie die an sie herangetragene Problematik in ihrer Tragweite nicht fassen konnten, so trifft das in der kommenden Legislaturperiode auf keinen Fall mehr zu.
Inzwischen belegen nämlich immer mehr Studien, dass sich all unsere Hinweise auf die eklatanten Gesundheitsrisiken zufolge straßenverkehrsbedingter Abriebe Punkt für Punkt bewahrheiten. Das reicht vom gelungenen quantitativen Nachweis von Toten durch straßenverkehrsinduzierte Feinstaubbelastung (https://www.klimahauptstadt2024.at/toedlicher-strassenbau/) bis hin zu der Tatsache, dass inzwischen etwa 0,5% (!) des menschlichen Gehirns aus Plastik besteht und dass sich der petitionsgemäß befürchtete Zusammenhang zwischen hoher Belastung und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer inzwischen bestätigt hat (https://www.derstandard.at/story/3000000235663/nanoplastik-dringt-bis-in-unsere-gehirne-vor).
Eine kommende Regierung kann also für den Fall eines weiteren Festhaltens am Straßenbau unmöglich behaupten, von alledem nichts zu wissen.
Wir werden daher auch weiterhin den Dialog mit der Politik suchen und gemeinsam mit den direkt betroffenen Initiativen den Druck auf die politisch Verantwortlichen weiter erhöhen, sich endlich der Tatsache zu stellen, dass JEDE neue stark befahrene Straße eine Giftschleuder ersten Ranges ist und vor allem unter der jungen Generation unzählige Menschen das Leben kosten wird.
Als Interessierte könnt Ihr Euch schon heute ein Bild darüber machen, wie ernst es die einzelnen Parteien mit umweltfreundlicher Mobilität und mit dem Schutz Eurer Gesundheit und Eures Lebens wirklich meinen: https://www.verkehrswende.at/antworten-der-politik/
Bleiben wir – aus Liebe zum Leben – gemeinsam dran, denn ... nur Gevatter Tod liebt den Straßenbau!
Herzliche Grüße
Dieter Schmidradler -
Die Petition wurde eingereicht
am 14.01.2024Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer der Petition Stopp Straßenbau,
es gibt einen sehr wichtigen Fortschritt zu unserem gemeinsamen Anliegen:
In einem neuen Gutachten ist uns durch Auswertung von der Asfinag selbst deklarierter Schadstoffemissionen endlich auch der epidemiologische Nachweis zur Gefährdung der Gesundheit und des Lebens durch den Straßenbau gelungen.
Bitte informiert Euch und unterstützt die dazu samt Gutachten abgegebene Stellungnahme:
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/SBI/5215/
Am...mehr anzeigenLiebe Unterstützerin, lieber Unterstützer der Petition Stopp Straßenbau,
es gibt einen sehr wichtigen Fortschritt zu unserem gemeinsamen Anliegen:
In einem neuen Gutachten ist uns durch Auswertung von der Asfinag selbst deklarierter Schadstoffemissionen endlich auch der epidemiologische Nachweis zur Gefährdung der Gesundheit und des Lebens durch den Straßenbau gelungen.
Bitte informiert Euch und unterstützt die dazu samt Gutachten abgegebene Stellungnahme:
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/SBI/5215/
Am 18.1.2024 werden wir zunächst die im konkreten Fall unmittelbar betroffene Bevölkerung St. Pöltens informieren, danach werden wir uns gemeinsam mit den an der parlamentarischen Bürgerinitiative beteiligten Gruppen über weitere notwendige Konsequenzen betreffend weiterer hochrangiger Straßenbauprojekte in ganz Österreich beraten.
Falls noch nicht geschehen: Bei Teilnahmeinteresse könnt Ihr Euch mit Eurer Initiative/Organisation weiterhin jederzeit unter info@verkehrswende.at zur Mitwirkung bei der parlamentarischen Bürgerinitiative anmelden, siehe https://www.verkehrswende.at/stopp_strassenbau/#initiativen
Herzliche Grüße
Dieter Schmidradler
Debatte
Unsere Gesellschaft hat in den letzten 5 Jahrzehnten in Sachen Raumplanung und speziell in der Verkehrsplanung viele Fehler gemacht. Alles wurde dem Individualverkehr PKW + LKW untergeordnet ( geopfert ). . Betriebsgebiete wurden dort gewidmet, wo der jeweilige Bürgermeister oder Wirtschaftsfunktionäre ihre Wünsche durchgesetzt haben, unabhängig vom öff. Verkehrsnetz. Diese Fehler aus der Vergangenheit sind im Nachhinein nicht mehr gut zu machen, jetzt geht es nur mehr um Schadensbegrenzung ! Ansonsten wird sich diese Spirale immer weiter drehen bis uns endgültig die Luft ausgeht.
ich stelle mir die Wirkungen vor, die ein sofortiges Verbot des Straßenverkehrs auslöst. Klar muss es langsamer gehen. Wie langsam? wo bleibt der kurzfristige Nutzen? Wer bestimmt, wo und wann gefahren werdden darf?