Bauen

Kein Gewerbeparkbau auf der Winnetou-Wiese im niederösterreichischen Leobersdorf!

Petition richtet sich an
Bürgermeister Andreas Ramharter

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Petition richtet sich an: Bürgermeister Andreas Ramharter

Weit draußen, am westlichen Rand des Wiener Beckens, ruht eine Brache. Ein flaches Stück Land zwischen Gewerbehallen und Siedlungen. Niedrige Baumgruppen, Sträucher, Gestrüpp stehen neben der Bundesstraße. Brombeer-Ranken kriechen über den nassen Boden. Ein aufgescheuchtes Reh läuft über die Ebene. Winnetou-Wiese nennen sie die Einheimischen.

Doch die Winnetou-Wiese ist nicht irgendeine Wiese. Auf der Winnetou-Wiese stand das zweitgrößte Frauen-Konzentrationslager auf österreichischem Boden.

Wer genau hinsieht, sieht seine Spuren bis heute. Bröckelnde Fundamente. Eine hüfthohe Mauer im Unterholz. Die umgestürzten Betonsäulen des Eingangstors setzen Moos an. Eine Metallschüssel verrostet im Gras. Die stummen Zeugen des Nazi-Terrors rotten unbeachtet vor sich hin. Gedenkstätte gibt es auf der Winnetou-Wiese keine. Nicht einmal eine Tafel erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Denn auf der Winnetou-Wiese soll ein Gewerbepark gebaut werden. Die Immobilien-Firma des Bürgermeisters von Leobersdorf hat die Gründe um 15 Millionen Euro an einen Bauunternehmer verkauft. Nach dem Verkauf wurde die Immobilie durch zwei Umwidmungen vom Gemeinderat aufgewertet – und die Firma des Bürgermeisters bekam 1,34 Millionen Euro extra. Der Deal mit den KZ-Gründen ist die Geschichte des persönlichen Profits eines Amtsträgers.

Begründung

Mit dem Bau eines Gewerbeparks auf der Winnetou-Wiese verschwindet jegliche Möglichkeit der Wahrung der Erinnerung, des Respekts und des Gedenkens der Opfer des Holocaust. Der Bau eines Gewerbeparks an solch einer Stelle, die dafür bestimmt ist, als Gedenkzeichen für Opfer des Holocaust zu stehen, ist ein offenes Zeichen für das Vergessen und das Verachten auf Grundlage des Antisemitismus. Anders kann man das nicht bezeichnen. Denn es geht nicht um irgendeinen Bau zu Gunsten des Gedenkens und zu Gunsten der Bevölkerung, für das Allgemeinwohl oder die Stärkung der Sensibilität zum Thema "Nie wieder ist jetzt", sondern es geht einzig und allein um Profit auf Kosten der Opfer des Nationalsozialismus, genauer gesagt, der Frauen, die in diesem Konzentrationslager gefangen gehalten, gequält und brutal ermordet wurden und die nicht mehr sprechen können. Schon mindestens aus den oben genannten Gründen, muss der geplante Bau dieses Gewerbeparks gestoppt werden! Wir Menschen brauchen Orte und Riten der Erinnerung, sowohl für Freude als auch für Trauer und Schicksallschläge, sonst verblassen die Erinnerungen für immer. Und die Konsequenz des Verblassens ist das Vergessen. Eine ernorme Gefahr für die Beziehung von Individuum zu Individuum, Individuum zu Gesellschaft und Individuum zu Gott.

Der Bau des Gewerbeparks an diesem Ort bringt Zerstörung und es ist doch schon so viel kaputt in unserer Gesellschaft. Wir sollten Erbauer und Bewahrer des Guten sein, und gut in Erinnerung der Menschen in unserem Umfeld bleiben, damit sie sich an unsere guten Taten erinnern und ein gutes Beispiel für die kommende Generation gewährt wird.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Elizaveta Belostozka aus Berlin
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 14.11.2024
Petition endet: 13.05.2025
Region: Leobersdorf
Kategorie: Bauen

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Warum Menschen unterschreiben

Weil es wichtig ist, die Vergangenheit nicht einfach zu vergraben. Und Profitgier hier eindeutig im Vordergrund steht. Stopp der NÖ Boden Versiegelung. Leoville soll umgebaut werden, aber nicht neues Land verbaut. Es gibt keinen Grund dafür zu sein.

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