538 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Faßmann und Rektor o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Engl
Sehr geehrter Herr Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Faßmann!
Sehr geehrter Herr Rektor o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Engl!
Am 11. Dezember 2020 hat alle Mitarbeiter*innen der Universität Wien ein „herzliches Dankeschön“ des Rektorats erreicht, in dem steht:
„Die Zeit gegen Ende des Jahres eignet sich besonders gut, um über Vergangenes zu reflektieren und sich auf Zukünftiges vorzubereiten. Es ist bemerkenswert, was die Universität und damit Sie alle im letzten Jahr geleistet haben. Ein herzliches Dankeschön dafür. Lassen Sie uns gestärkt und hoffnungsvoll ins neue Jahr 2021 blicken, denn wir sind davon überzeugt, dass wir auch zukünftige Herausforderungen gemeinsam meistern werden. [...] Wissenschaft, Wissensdurst und Wissensvermittlung pausieren auch in Coronazeiten nicht. Mit Ihrem Beitrag konnten wir einem Stillstand in vielerlei Hinsicht entgegenwirken.“
Auch wir haben reflektiert. Ja, wir haben viel geleistet. Aber wir können nicht gestärkt und hoffnungsvoll in das Jahr 2021 blicken! Die anhaltende Krise und die drohenden Folgen der geplanten UG-Novelle verschlimmern unsere ohnehin schon prekäre Situation drastisch. Wir wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen mit befristetem Dienstverhältnis an der Universität Wien blicken in Bezug auf unser Arbeitsverhältnis und unsere wissenschaftliche Qualifikation in eine unsichere und ungewisse Zukunft, die Stillstand bedeutet.
Die Covid-19-Pandemie stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen, für deren Bewältigung Erkenntnisse aus der Forschung und Wissenschaft unabdinglich sind. Aber eben diese Wissenschaft und insbesondere der berufliche Alltag von Forscher*innen in prekären Dienstverhältnissen sind nun zusätzlich seit Beginn der Covid-19-Maßnahmen vielfältig, dauerhaft und nachhaltig beeinträchtigt. Wir sind konfrontiert mit Verzögerungen in der Forschung, Mehraufwand in der Lehre, Arbeit im Home-Office bei mangelnden räumlichen und technischen Ressourcen sowie Vereinbarkeitsproblematiken. Diese Situation hat langfristige und tiefgreifende Auswirkung auf eine zeitgerechte Erfüllung von Qualifizierungszielen, den Fortschritt sowie Abschluss von Forschungsprojekten im geplanten und finanzierten Befristungszeitraum.
Geplante Forschungsphasen können nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden, Präsentationen sowie Veröffentlichungen verzögern sich oder entfallen gänzlich. Wissenschaftliche Kongresse wurden und werden abgesagt oder in weite Ferne verschoben. Virtuelle Meetings, die in der Zahl zwar explodieren, ersetzen jedoch bei weitem nicht die in persönlichen Treffen gegebene und insbesondere für Forscher*innen in Qualifizierungsphasen notwendige Betreuungs- und Vernetzungsqualität, national wie international. Nur durch unseren unermüdlichen Einsatz und die Investition von enorm viel Zeit und Energie war es überhaupt möglich, eine qualitätsvolle Lehre an der Universität Wien auch in digitaler Form aufrecht zu erhalten und den Studierenden unter schwierigen Bedingungen ein hochwertiges Bildungsprogramm zu bieten. Diese Umstellung, die wesentlich mit der zeitlichen und räumlichen Entgrenzung der wissenschaftlichen Tätigkeit erkauft wurde, hat bestehende Anforderungen und Vereinbarkeitsherausforderungen, wie etwa Care-Tätigkeiten und individuellen Verpflichtungen, erheblich erschwert. Die multiplen Anforderungen führen die Betroffenen an die Grenzen der Leistungsfähigkeit – wir sind an dieser Grenze!
Begründung
Befristete Dienstverhältnisse verursachen an sich schon einen zeitlichen und emotionalen Druck, da sie nur einen hochgradig limitierten Planungshorizont zulassen. Nun gesellt sich zu den durch Covid-19 und dessen Folgen erschwerten Arbeitsbedingungen sowie den damit verbundenen multiplen Herausforderungen und Karrierebrüchen befristet beschäftigter Wissenschaftler*innen eine untragbare UG-Novelle. Deren Folgen greifen massiv in bisherige Lebens- und Karriereplanungen ein und verschärfen die ohnehin bestehenden Unsicherheiten befristet beschäftigter Wissenschaftler*innen, Lektor*innen sowie studentischer Mitarbeiter*innen. Das sind Entwicklungen, die wir so endgültig nicht mehr akzeptieren können!
Daher haben sich wissenschaftliche Mitarbeiter*innen mit befristeten Dienstverträgen und weitere Unterstützer*innen der ganzen Universität Wien zusammengeschlossen, um folgende – auf die Covid-19-Auswirkungen bezogenen – Forderungen an das Rektorat der Universität Wien und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zu stellen:
- Die Universität Wien muss ihrer Verantwortung als Arbeitsgeberin gerecht werden, und zwar für ALLE wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, die sich in einem befristeten Dienstverhältnis befinden (Drittmittelprojekte, Stipendien, prae- und post-DOC, studentische Mitarbeiter*innen).
- Es muss eine voll finanzierte und an keine weiteren Bedingungen geknüpfte Vertragsverlängerung für die von den Corona-Maßnahmen betroffene Arbeitszeit, daher für 12 Monate, für alle befristet beschäftigten Wissenschaftler*innen ohne Konsequenzen für Covid-19-unabhängige Verlängerungen geben.
- Vertragsverlängerungen dürfen nicht an individuelle Rechtfertigungsgründe, Einzelanträge und Budgetzuordnungen geknüpft werden. Alle befristet beschäftigten Wissenschaftler*innen sind von der Covid-19 bedingten Arbeitssituation in der Forschung, der Lehre und in Bezug auf Qualifikationsarbeiten negativ betroffen.
- Die Bundesregierung bietet Unternehmen dringend benötigte Formen der Förderungen – Wir fordern von der Bundesregierung einen Fonds für die vollfinanzierte Verlängerung befristeter Dienstverhältnisse wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen.
Der untragbaren Verstärkung der Prekarität, wie sie mit den vielen Monaten der Covid-19-bedingten Beeinträchtigungen einhergeht, kann nicht nur durch wohlgemeinte, anerkennende Worte oder unter Zeit- und Rechtfertigungsdruck zu entscheidende einmalige Einzellösungen entgegnet werden. Es benötigt mittel- und langfristig angelegte Maßnahmen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Universität Wien, zu deren Umsetzung wir Sie hiermit auffordern!
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
19.12.2020
Petition endet:
20.01.2021
Region:
Österreich
Kategorie:
Wissenschaft
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 29.05.2022Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition ist bereit zur Übergabe
am 28.05.2021Liebe Unterstützer*innen!
Im Dezember 2020 haben wir die Petition „Forderung eines Corona-Fonds für befristet angestellte Wissenschaftler*innen der Uni Wien“ gestartet. Diesen bis Mitte Jänner von Ihnen/Euch (in Summe 538 Personen) unterzeichneten Brief haben wir an o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Engl, in seiner Rolle als Rektor der Universität Wien, sowie an Univ.-Prof. i.R. Dr. Faßmann, in seiner Funktion als Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, gemailt mit der Erwartung und Hoffnung, dass die Universität Wien ihrer Verantwortung als Arbeitgeberin gerecht wird, das Bundesministerium die prekäre Situation befristeter Wissenschaftler*innen anerkennt und diese beiden Organisationen gemeinsam eine Lösung für ALLE Betroffenen... weiter -
Liebe Unterstützer*innen!
Zur Erinnerung: Morgen, 18.03., von 12-13 Uhr informeller Austausch in digitaler Form um weitere Handlungsmöglichkeiten zu erfassen; Bei Teilnahmewunsch und zwecks Link-Zusendung bitte um Nachricht an: marlies.zuccato-doutlik@univie.ac.at
Liebe Grüße,
Marlies Zuccato-Doutlik, Elisabeth Mayer, Hannah Quinz und Tilo Grenz
Debatte
Die Petition ist sehr wissenschaftlich verfasst. Offenbar muss man studiert haben um das Anliegen herauszulesen, - es fehlt. Ich bin kein Wissenschafter, als Elektriker mit Matura, weiß ich seit Hauptschulzeiten die 5 W Fragen ... Was Wann Wo ... auch die Gliederung ist fragwürdig. Mit zunehmender Lesbarkeit sinkt offenbar der wissenschaftliche Wert eines Textes.