23.02.2021, 21:02
Der kapitalgesteuerte Bauboom ist ein heißes Thema in Graz. Durch ein Baugesetz, das Nachbarn völlig außen vor lässt, durch Bauvorhaben, die geltende Rechtsgrundlagen (Raumordnungsgesetze) ignorieren, durch städtebauliche Gutachten, die ungeachtet des Gebots der Einfügung ins Ortsbild die Ausnutzung der maximalen Bebauungsdichte zur obersten Prämisse erheben, ist viel Vertrauen der von Bauprojekten betroffenen Bevölkerung verloren gegangen.
Mit der aktuellen Broschüre "Deshalb: Baustopp! Die Vernichtung von Grünraum und die Zerstörung alter Bausubstanz geht weiter" soll die Debatte über die aus dem Ufer laufende Bauwut fortgesetzt und den politischen Verantwortlichen in Stadt und Land vor Augen geführt werden, wie dringend notwendig es wäre, eine kritische Bilanz der Wohnbauentwicklung zu ziehen und dem investorengesteuerten Wohnbau wirkungsvoll entgegenzutreten. Kann es sich die Stadt denn wirklich leisten, weiter Wohngebäude zur Geldanlage und nicht zum Wohnen zu errichten und damit Grünraum zu vernichten und Leerstand zu fördern?
Eines der in der Broschüre beispielhaft vorgestellten Bauvorhaben ist am Gritzenweg in Graz-Eggenberg geplant und könnte die Zerstörung des aus einem Winzerhaus entstandenen historischen "Sophienhofes" sowie die Versiegelung eines großen Teiles des dazu gehörenden Grünareals bedeuten.
Quelle: Initiative für ein unverwechselbares Graz, www.unverwechselbaresgraz.at - Februar 2021