03.05.2024, 07:45
Die gemeinsame Initiative von KPÖ und Junge Linke zur Einführung einer Nacht-S-Bahn in Oberösterreich stieß auf Ablehnung im Landtag: Die Petition mit fast 4000 Unterschriften wurde vom zuständigen Landesrat Steinkellner und der Mehrheit der Parteien im Petitionsausschuss abgelehnt.
Die Initiator:innen sehen hier fehlenden guten Willen und eine vertane Chance. „Damit werden die Bedürfnisse vieler Bürgerinnen und Bürger in Oberösterreich ignoriert“, sagt KPÖ-Gemeinderat und Initiator Michael Roth-Schmida. Die Initiator:innen fordern eine erneute Überprüfung der Entscheidung und eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung, denn das Angebot an Nachtzügen im Regionalverkehr ist im Vergleich mit den meisten anderen Bundesländern eindeutig ausbaufähig.
Der Linzer KPÖ-Gemeinderat und Verkehrssprecher Michael Roth-Schmida: „Die Nacht-S-Bahn wäre nicht nur für Pendlerinnen und Pendler, sondern auch für den Freizeitverkehr eine wichtige Ergänzung des öffentlichen Verkehrsangebots. Die Mehrheit im Landtag, einschließlich der SPÖ, hat bedauerlicherweise den Bedarf für zusätzliche Verbindungen am späten Abend und in der Nacht nicht erkannt. Ziel der Politik muss es aber sein, mehr Menschen die Gelegenheit zu geben, zum Beispiel Veranstaltungen zu besuchen oder ohne Auto mobil zu sein.“
Verkehrsexperte und Mit-Initiator Erich Klinger: „Dass sich das nicht auszahlen würde angesichts nur weniger zu erwartender Fahrgäste bei vergleichsweise sehr hohen Kosten - dieser Argumentation stelle ich entgegen, dass jede Maßnahme, die verhindert, dass Menschen im nicht mehr fahrtauglichen Zustand mit dem Auto unterwegs sind bzw. als Mitfahrende auf fragwürdige Transportgelegenheiten angewiesen sind, auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll ist. Zudem müssen immer mehr Beschäftigte bis in die Nacht hinein arbeiten und viele davon würden gerne auf die erzwungene Heimfahrt mit dem eigenen Auto verzichten.“
Teresa Griesebner, Junge Linke: „In Oberösterreich wird der Ausbau einer Nacht-S-Bahn vom Tisch gewischt und damit auch die Lebensrealität von vielen jungen Menschen. Ohne Auto sind wir auf öffentlichen Verkehr angewiesen. Klar kann der Ausbau nicht von heute auf morgen passieren. Aber wo bleibt bei ÖVP, FPÖ und SPÖ der gute Wille für Verbesserungen in den nächsten Jahren?“
Die Initiator:innen möchten sich nochmals herzlich bei allen Unterstützenden der Petition bedanken und versichern, dass sie weiterhin am Thema dranbleiben werden. Oberösterreich benötigt bessere Angebote im öffentlichen Verkehr, auch in der Nacht!