08/06/2021, 16:03
Wie heute zu lesen ist, hat Apple sich dazu entschlossen, künftig auch privateste Dateien auf Hinweise auf Kindesmissbrauch und Grooming zu durchforsten. Dabei werden zuerst iClouds auf vorher existierendes Material durchforstet, bald auch Geräte. Die Suche nach neuem Material ist schwieriger, doch auch das will man offenbar. (Hier wäre mit besonders vielen False Positives und Epressungsmaterial in fremden Händen zu rechnen.) Außerdem: Eltern können benachrichtigt werden, wenn ihre Kinder Nacktbilder in iChat-Nachrichten austauschen. Für den Konzern, der sich gern privacy-freundlich darstellt, ist dieser Schritt ein Paradigmenwechsel – die Büchse der Pandora wird geöffnet.
Allein schon die zeitliche Nähe lässt vermuten, dass die Legalisierung dieser Praxis in der EU ein wichtiges "Go"-Signal für den Konzern war. Sowas kommt von sowas. Es ist eine Frage der Zeit, wann die gesuchten Hashes auch auf potenziell kriminelle und politische Inhalte ausgeweitet werden. Wer eine weitere Verschärfung – hin zu einer Verpflichtung an alle Provider in der EU – verhindern möchte und die bestehende ePrivacy-Derogation so schnell wie möglich beenden möchte, sollte unseren offenen Brief unterzeichnen und verbreiten. Danke!!