Region: Austria
Education

Chancengleichheit bei Legasthenie und/oder Dyskalkulie – gezielte Hilfe dringend notwendig

Petition is addressed to
Österreichisches Parlament

217 signatures

Petitioner did not submit the petition.

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  1. Launched June 2023
  2. Collection finished
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News

06/23/2023, 22:47

Überarbeitung der Quellenangaben, sprachliche Adaptierungen


Neuer Petitionstext:

Kindern mit gravierenden Lernschwächen kann nachhaltig geholfen werden - in Österreich kommt die Unterstützung nur punktuell bei den Kindern an. Hilfe oder Nicht-Hilfe im richtigen Alter ändert alles bei den Zukunftschancen für den weiteren Lebensweg. 

Beinahe jedes 10. Schulkind eines Jahrganges in Österreich leidet unter gravierenden Lernschwächen in Deutsch oder Mathematik.Mathematik (vgl. [1] [2] [3]). Im Schulsystem stehen in der Regel nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um in diesen Fällen nachhaltige Lernerfolge zu ermöglichen. Daher benötigen diese Kinder dringend professionelle, individuelle, interdisziplinäre Begleitung für einen längeren Zeitraum.Zeitraum, z.B. eine integrative Lerntherapie, so wie sie von Bender et al. 2014 beschrieben wird. Die schrittweisekonsequente Heranführung,Unterstützung bei der inÜberwindung ihrervon EntwicklungLernschwächen verzögertenund damit u.a. die schrittweise Heranführung von Betroffenen an den Lehrstoff der Klassengemeinschaft, wäreist inaus denSicht meistendes Fällengemeinnützigen fachlichVereins Scribmeticum durchaus möglich. DasDer zeigenVerein diestützt Erfolgesich dabei auf Therapieberichte von einer Gruppe von rund 200 Schülern und Schülerinnen in NÖ und Wien, die unter seiner Mitwirkung des gemeinnützigen Vereines Scribmeticum von erfahrenen Lerntherapeut/-innen ein bis zwei Jahre betreut wurden.

Wir wenden uns daher mit der Aufforderung an die drei zuständigen Ministerien, einen gemeinsamen ressortübergreifenden Stufenplan für ganz Österreich zur raschen Umsetzung eines wirksamen Unterstützungskonzeptes zu entwickeln.

Die bisherigen Ansätze der Verantwortlichen für Bildung, Familien und Soziales, das Problem zu lösen, finden wir bei weitem nicht ausreichend. Realität ist, dass sich das Schulsystem zwar mit Richtlinien und Verordnungen fachlich völlig korrekt mit dem Thema auseinandersetzt, Nachsicht für Betroffene praktiziert, punktweise sonderpädagogische Betreuungsmaßnahmen anbietet, mehr Fachpersonal fordert und das Problem nicht an der Wurzel packt. Im Moment wird die Last meist auf die Lehrkräfte und Familien abgewälzt und die betroffenen Kinder bleiben im Stich gelassen. Nachhaltige Hilfe bekommt nur, wer es sich leisten kann und will, privat eine Lerntherapie zu buchen. Der Verein Scribmeticum kämpft seit 5 Jahren dafür, im Schulsystem eine lerntherapeutische Unterstützung für alle Kinder zu etablieren. Leider erfolglos. Die handelnden Personen in Politik und Schulbehörden lassen sich von der Beschränktheit des bestehenden Systems so vereinnahmen, dass es unmöglichEs erscheint uns derzeit unmöglich, mit den bisherigen Ansätzen nachhaltige Hilfe dauerhaft und flächendeckend anzubieten. Die Einstellung von mehr sonderpädagogischem Fachpersonal ist aus vielen Gründen nicht realistisch und kostenmäßig im Vergleich zur finanziellen Individualhilfe für externe professionelle Betreuung wesentlich aufwendiger. Daher braucht es neue Denkansätze auf allen Ebenen.

Wir fordern im Namen aller Betroffenen die Verantwortlichen dringend auf, jedes Kind mit gravierenden Lernschwächen in Österreich - unabhängig von seinem familiären und finanziellen Hintergrund - dabei zu unterstützen, seine Potentiale für sich und die ganze Gesellschaft entfalten zu können.

Dazu muss gewährleistet werden:

Ein flächendeckender, unbürokratischer, kostenloser Zugang zu professioneller Lerntherapie für betroffene Kinder und Jugendliche zur nachhaltigen Überwindung der Lernschwächen (Anschluss an den Regelunterricht). Das ist heute bei Ergo-, Physio-, Logo-, Psychotherapie bereits selbstverständlich.

Die Schaffung von Schnittstellen zur flächendeckenden Kooperation von Schule und anerkannten Spezialisten zur Entlastung des Schulsystems, wie zum Beispiel fachliche Zertifizierung und transparente Information der Eltern über qualifizierte externe Anbieter.

Scribmeticum hat dazu bereits verschiedene Detailvorschläge an die Verantwortlichen übermittelt, die meist als fachlich sinnvoll erachtet, aber in der Praxis nie in Angriff genommen wurden. Einen wesentlichen Grund dafür orten wir in den derzeitigen Zuständigkeitsbereichen. Der Bildungsbereich mit seinenseinem Allgemeinbildungsauftrag stößt bei Individualförderung schon ansatzmäßig und mit seinen Kapazitäten eindeutig an Grenzen, die intern nicht zu überwinden sind. Finanzielle, individuelle Beiträge für die Betroffenen aus dem Sozial- oder Gesundheitsbereich lassen sich ohne fachliche Präzisierung der Rahmenbedingungen seitens der Bildungsverantwortlichen nicht auf breiter Basis organisieren.

Wir ersuchen daher Sie, sehr geehrter Herr BundesministerBM Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek, in Ihrem Zuständigkeitsbereich die fachliche Klärung der möglichen Rahmenbedingung für eine Kooperation mit externen lerntherapeutischen Anbietern (methodische Anforderungen, Eignungsprüfung und Elterninformation) so rasch wie möglich in Auftrag zu geben.

Ebenso ersuchen wir Sie, sehr geehrte Frau BundesministerinBMin MMag.a Dr.in Susanne Raab und Sie, sehr geehrter Herr BundesministerBM Johannes Rauch, in Ihrem Zuständigkeitsbereich entsprechende Budgetmittel bereitzustellen und die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, die den betroffenen Eltern bei Erfüllung der definierten Kriterien einen möglichst unbürokratischen Zugang zur Finanzierung qualifizierter lerntherapeutischer Betreuung ermöglicht.



Neue Begründung:

Nach 5 Jahren intensiver, konstruktiver, aber bisher leider ergebnisloser Bemühungen auf allen Ebenen fordern wir im Namen aller Betroffenen die Verantwortlichen dringend auf, jedes Kind mit gravierenden Lernschwächen in Österreich - unabhängig von seinem familiären und finanziellen Hintergrund - dabei zu unterstützen, seine Potentiale für sich und die ganze Gesellschaft entfalten zu können.

DassWenn man auf Basis der bereits genannten Quellen davon ausgeht, dass bis zu 10% der Kinder eines Schuljahrganges an einer gravierenden Lernschwäche (Lese-Rechtschreib-Schwäche, Legasthenie, Rechenschwäche, Dyskalkulie) leiden,leiden ist(vgl. eine[1] allgemein[2] unbestrittene[3]), Tatsache.sind Beibei einer Gesamtzahl von rund 1,14 Millionen Schüler/-innen in Österreich sind das mehr als 100.000 betroffene Kinder und Jugendliche.Jugendliche betroffen. In vielen Fällen verlieren Betroffene sukzessive den Anschluss an den Regelunterricht, da grundlegende Einsichten und Verständnisgrundlagen nicht ausreichend gesichert sind.

FaktumDie integrative Lerntherapie (vgl. Bender et al. 2014) ist auch, dass es eine wirksame Methode gibt,Methode, diesen Kindern den Anschluss an den Regelunterricht zu ermöglichen und dabei ihr Selbstwertgefühl und ihre eigene Lernfähigkeit nachhaltig zu steigern.

Damit wäre den Eltern, den Lehrer/-innen und am allerwichtigsten den betroffenen Kindern lebenslang geholfen.

Wenn den Betroffenen nicht geholfen wird, entstehen Negativeffekte auf verschiedenen Ebenen:

  •  „Teufelskreis“ Lernschwierigkeiten: mangelnde Lernvoraussetzungen und Einsichten führen zu (schulischen) Misserfolgserlebnissen. Diese wirken sich in der Regel negativ auf die Lernmotivation der Betroffenen aus. Dies führt möglicherweise unter anderem zu Rückzugsverhalten und/oder der Vermeidung von Lernsituationen. Daraus ergeben sich weiter verstärkende Lernschwierigkeiten, deren Folge wiederum weitere schlechte Noten und Misserfolgserlebnisse sind, usw.
  • Stark vermindertes Selbstwertgefühl, da die Betroffenen permanent das Gefühl vermittelt bekommen, dumm und nicht gut genug zu sein.
  • Dauert diese Situation länger an, besteht die Gefahr der Entstehung (weiterer) psychosozialer Begleiterscheinungen, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das Familien- beziehungsweise Lernumfeld belasten. Letztlich zahlen wir als Gesellschaft über das Gesundheitsbudget ein vielfaches für psychotherapeutische Behandlung der Folgeerscheinungen.
  • ·Eingeschränkte Fähigkeiten in den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen verringern also die Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe und damit auf die Führung eines selbstbestimmten Lebens.
  • ·Mangelnde Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechtschreibfertigkeiten begünstigen vorzeitige Schulabbrüche und reduzieren damit die Erfolgschancen Betroffener am Arbeitsmarkt.
  • ·Dadurch entgehen dem Arbeitsmarkt wichtige Arbeitskräfte, die einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes leisten könnten.
  • ·Insgesamt beziffern verschiedene Schätzungen die volkswirtschaftliche Belastung durch Dyslexie, mangelnder Alphabetisierung und mathematischer Grundfähigkeiten mit jährlich anfallenden Beträgen in Milliardenhöhe. [1][2][3][4][5][6]

 

Diese Auswirkungen wären durch eine geeignete Betreuung der Betroffenen in den allermeisten Fällen vermeidbar.

[1] Boston Consulting Group & USCF Dyslexia Center, “The Economic Impact of Dyslexia in California”, Juli 2020[2] Every Child a Chance Trust, “The long term costs of literacy difficulties”, 2nd edition, Jänner 2009[3] Every Child a Chance Trust, “The long term costs of numeracy difficulties”, Jänner 2009- Österreichische Studien dazu kennen wir leider keine. Realität ist aber leider, dass sich das Schulsystem zwar mit Richtlinien und Verordnungen fachlich völlig korrekt mit dem Thema auseinandersetzt, Nachsicht für Betroffene praktiziert, punktweise sonderpädagogische Betreuungsmaßnahmen anbietet, mehr Fachpersonal fordert und das Problem nicht an der Wurzel packt. Im Moment wird die Last meist auf die Lehrkräfte und Familien abgewälzt und die betroffenen Kinder bleiben im Stich gelassen. Nachhaltige Hilfe bekommt nur, wer es sich leisten kann und will, privat eine Lerntherapie zu buchen. Der Verein Scribmeticum kämpft seit 5 Jahren dafür, im Schulsystem eine lerntherapeutische Unterstützung für alle Kinder zu etablieren. Leider erfolglos. Die handelnden Personen in Politik und Schulbehörden lassen sich von der Beschränktheit des bestehenden Systems so vereinnahmen, dass es unmöglich erscheint nachhaltige Hilfe dauerhaft anzubieten. Die Einstellung von mehr sonderpädagogischem Fachpersonal ist aus vielen Gründen nicht realistisch und kostenmäßig im Vergleich zur finanziellen Individualhilfe für externe professionelle Betreuung wesentlich aufwendiger.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 9 (9 in Österreich)


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