Region: Winterthur
Bauen

Winterthurer Baukultur erhalten! Das historische Haus an der St.Gallerstrasse 130 - ABBRUCH NEIN!

Petition richtet sich an
Stadt Winterthur | Baudepartementsvorsteherin Christa Meier

920 Unterschriften

Sammlung beendet

920 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet Mai 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 24.08.2023
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Stadt Winterthur | Baudepartementsvorsteherin Christa Meier

WORUM GEHT ES?
Im heutigen Industriegebiet Winterthur Grüze steht an der ST. GALLERSTRASSE 130 eines der letzten noch verbliebenen historischen Wohnhäuser des Quartiers. Die Stadt Winterthur plant, das über 130-jährige, schützenswerte Backsteinhaus abreissen zu lassen. Damit wird zum wiederholten Mal ein Stück Winterthurer Geschichte und Baukultur vernichtet. 
Wir fordern von den Entscheidungsträger:innen der Stadt und Politik, die Erhaltung des Bauwerks zu sichern. Mehrere Häuser in direkter Nachbarschaft mit ähnlich historischem Hintergrund sind in der Vergangenheit bereits der Abbruchkugel zum Opfer gefallen und aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Die architektonische Ausstrahlung des historischen Bauwerks ist eine einmalige Chance für die Zukunft des Quartiers. Diesen Mehrwert muss die Stadt anerkennen und dem Haus seinen berechtigten Platz in der Gebietsentwicklung Neuhegi-Grüze einräumen.
DAS HAUS – LAGE UND HISTORISCHER HINTERGRUND
Das historische Gebäude an der ST. GALLERSTRASSE 130 wurde 1891 gebaut. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zur«Schweizer Nagelfabrik - Nagli» aus dem Jahr 1895, und zum denkmalgeschützten Bahnhof Grüze. Dem Winterthurer Glossar ist zu entnehmen, dass das Haus zwischen 1900-1936 als Postlokal «Grüze» genutzt wurde, bevor die Poststelle unter dem Namen «Winterthur 3 Geiselweid» an der Thurgauerstrasse weitergeführt wurde. Bedauerlicherweise hat man es versäumt, das erhaltungswürdige Haus rechtzeitig ins Inventar der denkmalgeschützten Bauten aufzunehmen.
DAS BAUPROJEKT – LAGE UND AUSBLICK
Die Stadt Winterthur hat das Grundstück, auf dem das schützenswerte Wohnhaus steht, im Zusammenhang mit dem Brückenprojekt «Querung Grüze» gekauft. Ist die Brücke einst fertig gebaut, wird sie sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite, vis-à-vis dem Gebäude befinden. Mit der markanten Brücke als ÖV-Drehscheibe soll sich das Gebiet um den Quartierbahnhof Grüze zu einem zentralen Stadtteil von Winterthur wandeln.
Die Vorlage zur Brückenquerung wurde Ende 2020 vom Winterthurer Stimmvolk angenommen. An der Stelle, wo dassehr gut erhaltene, historische Haus heute steht, soll in einer späteren Bauetappe, zum Zweck einer neuen Busroute, die bestehende Strasse weiter ausgedehnt werden. Sie ist Teil des geplanten Verkehrskonzepts Neuhegi-Grüze.Das Wohnhaus mit Vorgarten steht der neuen Strasse mit nur wenigen Metern im Weg. Im Übrigen sind auf dem Grundstück an zentraler Lage Neubauten angedacht. 
Fraglich bleibt, ob es bei der städtischen Verkehrs- und Raumplanung nicht eine Lösung gegeben hätte, bei welcher der Standort und Erhalt des Hauses berücksichtigt worden wäre. Stadtentwicklung in Form von modernisierender Verdichtung wird hier durch Verdrängung bestehender historischer Gebäude realisiert.
Der Umstand, dass im Zusammenhang mit der «Querung Grüze» ein über 130-jähriges, schützenswertes Haus abgerissen werden soll, wurde von der Stadt in der damaligen Abstimmungsvorlage nicht erwähnt.
Die Bauvorbereitungen für die Brücke haben anfangs 2023 begonnen. Im aktualisierten Stadtmodell und in allen offiziellen Projektplänen der Stadt Winterthur ist die ST. GALLERSTRASSE 130 noch immer aufgeführt. Inoffiziell wurde der Abbruch des Hauses jedoch längst kommuniziert. 

Begründung

WAS WIR WOLLEN
Wir wehren uns nicht gegen die «Querung Grüze» und die damit verbundene Transformation des Gebiets. Wir wehren uns aber entschieden dagegen, dass dieses Haus als Teil der Stadt- und Quartieridentität abgerissen wird. Nicht zuletzt werden mit dem Abbruch des Hauses ebenso wertvolle Ressourcen und graue Energie verschwendet.
In der Stadt Winterthur wurde bereits genug historische Architektur vernichtet. Das Haus an der ST. GALLERSTRASSE 130 muss als Teil von Winterthurs Geschichte und Identität erhalten bleiben.
WIR FRAGEN
Wir fragen die Stadt Winterthur und Stadträtin Christa Meier als Vorsteherin vom Departement Bau,
·      wie das Quartier Neuhegi-Grüze ohne die Geschichten, die dieser Ort zu erzählen hat, für zukünftige Generationen zu einem zentralen und lebendigen Stadtteil werden soll?
·      warum das historische Gebäude an der ST. GALLERSTRASSE 130 nicht als Zeitzeuge in den neu entstehenden Stadtteil integriert wird, was eine Aufwertung des Quartiers zur Folge hätte?
·      warum nach dem fatalen Abbruch des Büchi-Hauses an der SALSTRASSE 20 ein weiteres schützenswertes Haus in Winterthur unnötig abgerissen und von Neubauprojekten verdrängt werden muss?
·      ob die Weiterentwicklung einer Stadt nicht per se die Integration ihrer Vergangenheit, Identität und Geschichte beinhaltet?
·      wie sich der unreflektierte Abbruch eines qualitativ hochwertigen und historisch bedeutsamen Bauwerks gegenüber der geschichtsbewussten Winterthurer Bevölkerung, der Umwelt und dem Handwerk rechtfertigen lässt?
WIR FORDERN
Wir fordern die Stadt Winterthur und Stadträtin Christa Meier als Vorsteherin vom Departement Bau auf,
·       das geschichtsträchtige Gebäude als Teil der Weiterentwicklung des neuen Winterthurer Zentrums Neuhegi-Grüze zu betrachten und in diesem Zusammenhang alles erdenklich Mögliche zur Erhaltung der Liegenschaft zu prüfen. Für das Gebiet und die zukünftigen Neubauten ist die Präsenz älterer Gebäude ein unbestreitbarer Mehrwert. Die Winterthurer Bevölkerung will keine Anonymität und historische Leere im neuen Stadtteil.
·       den historischen und kulturellen Wert des Gebäudes für das Grüze-Quartier und die Stadt Winterthur anzuerkennen und den Erhalt des Bauwerks zu sichern, so dass auch kommende Generationen davon profitieren können.
·       den städtischen Abbruchentscheid über die schützenswerte Liegenschaft ST. GALLERSTRASSE 130 zu überdenken und auf jeden Fall zu rechtfertigen.
·       sich mit der Tragweite auseinanderzusetzen, die der Abbruch dieses Hauses für die Geschichte der Stadt, des Quartiers Grüze und für die Winterthurer Bevölkerung bedeuten würde.
·      sich grundsätzlich und kritisch mit der Gestaltung und Städtebauplanung rund um die Brückenquerung Grüze zu beschäftigen. Ein zukunfts- und alltagstaugliches Zentrum erfordert den Einbezug von architektonischem Bestand, aber auch von Begegnungsorten sowie Freiräumen wie z.B. Parks und Grünflächen. Ein schnelles und renditeorientiertes Hochziehen gewaltiger Neubauten reicht nicht für ein zukunftsorientiertes Quartier (siehe Foto aktuelles Stadtmodell). Dass es im Eiltempo hochgezogenen Stadtgebieten an Lebendigkeit fehlt, zeigt sich an der aktuellen Situation von Neuhegi nur zu gut.
Die Freund:innen der ST. GALLERSTRASSE 130
WINTERTHURER BAUKULTUR ERHALTEN – ABBRUCH NEIN!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Eliane Locher aus Winterthur
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 03.05.2023
Petition endet: 02.08.2023
Region: Winterthur
Kategorie: Bauen

Neuigkeiten

  • ...doch das Nein ist noch nicht definitiv!

    Ob das Haus an der ST. GALLERSTRASSE 130 abgerissen wird, ist noch nicht entschieden.

    Die Ausdehnung und Lage des Bustrassees, welches den Fortbestand der ST. GALLERSTRASSE 130 bedroht, wird zurzeit in einem separaten Verkehrs- und Gestaltungsprojekt der Stadt Winterthur geplant und projektiert. Das Bustrassee ist nicht Bestandteil des Projekts "Querung Grüze", dessen Vorlage 2020 von der Winterthurer Stimmbevölkerung angenommen wurde.

    Die aus heutiger Sicht fragwürdige Planung kann jetzt noch korrigiert werden!

    Im Angesicht des öffentlichen Interesses sehen wir die politischen Vertreter:innen der Stadt Winterthur und den Kanton in der Pflicht, sich nachdrücklich für die kollektiv wertvolle Winterthurer... weiter

  • Obwohl sich im vergangenen August fast 1000 Menschen für den Erhalt der ST. GALLERSTRASSE 130 ausgesprochen haben, will sich der Winterthurer Stadtrat „gemäss aktuellem Kenntnisstand“ nicht dazu bekennen, den Fortbestand des historischen Gebäudes zu sichern.

    Auch wenn in der Antwort kein abschliessender Entscheid kommuniziert wird, steht das Schreiben im Widerspruch zu mehreren öffentlichen und zusichernden Aussagen seitens städtischem Baudepartement letzten Sommer. Immerhin wird ein „Abbruch auf Vorrat“ explizit „ausgeschlossen“ und es ist von „weiteren Planungen und Vertiefungen“ die Rede.

    Aus dem Schreiben geht hervor, dass es grundsätzlich eine Lösung geben würde, das Bustrassee und den Fussweg am Haus vorbeizuführen, die bisherigen Pläne... weiter

  • Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen für das Gebäude an der St. Gallerstrasse 130 ausgesprochen haben. Wie es mit dem Haus weitergeht, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch ungewiss.

    Gemäss einem Schreiben der Stadtverwaltung wird der Stadtrat bis spätestens Ende Februar 2024 eine Antwort auf die eingereichte Petition und die darin enthaltenen Forderungen geben. Bis anhin ist bekannt, dass das Departement Bau und Mobilität der Stadt Winterthur gewillt ist, eine Lösung zu finden, bei welcher das Haus an der St. Gallerstrasse 130 erhalten bleiben soll. Ein definitiver Entscheid liegt allerdings noch nicht vor.

    Wir sind überzeugt davon, dass es eine verkehrstaugliche Lösung gibt, bei welcher das historische Haus an der St. Gallerstrasse 130... weiter

Noch kein PRO Argument.

Noch kein CONTRA Argument.

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