Ob das Haus an der ST. GALLERSTRASSE 130 abgerissen wird, ist noch nicht entschieden.
Die Ausdehnung und Lage des Bustrassees, welches den Fortbestand der ST. GALLERSTRASSE 130 bedroht, wird zurzeit in einem separaten Verkehrs- und Gestaltungsprojekt der Stadt Winterthur geplant und projektiert. Das Bustrassee ist nicht Bestandteil des Projekts "Querung Grüze", dessen Vorlage 2020 von der Winterthurer Stimmbevölkerung angenommen wurde.
Die aus heutiger Sicht fragwürdige Planung kann jetzt noch korrigiert werden!
Im Angesicht des öffentlichen Interesses sehen wir die politischen Vertreter:innen der Stadt Winterthur und den Kanton in der Pflicht, sich nachdrücklich für die kollektiv wertvolle Winterthurer Baukultur einzusetzen.
Wir appellieren an den Stadtrat und das Baudepartement weiterhin nach geeigneten Lösungen zu suchen, um den Erhalt des historischen Gebäudes an der ST. GALLERSTRASSE 130 zu sichern.
Damit Winterthur auch in Zukunft eine vielfältige und sympathische Stadt mit Eigenheiten bleibt.
Obwohl sich im vergangenen August fast 1000 Menschen für den Erhalt der ST. GALLERSTRASSE 130 ausgesprochen haben, will sich der Winterthurer Stadtrat „gemäss aktuellem Kenntnisstand“ nicht dazu bekennen, den Fortbestand des historischen Gebäudes zu sichern.
Auch wenn in der Antwort kein abschliessender Entscheid kommuniziert wird, steht das Schreiben im Widerspruch zu mehreren öffentlichen und zusichernden Aussagen seitens städtischem Baudepartement letzten Sommer. Immerhin wird ein „Abbruch auf Vorrat“ explizit „ausgeschlossen“ und es ist von „weiteren Planungen und Vertiefungen“ die Rede.
Aus dem Schreiben geht hervor, dass es grundsätzlich eine Lösung geben würde, das Bustrassee und den Fussweg am Haus vorbeizuführen, die bisherigen Pläne aber nach wie vor priorisiert werden.
Anstatt in der Antwort Erkenntnisse aus dem denkmalpflegerischen Gutachten offen zu legen, oder den architektonischen und identitätsstiftenden Wert des Gebäudes anzuerkennen, ist von möglichen Neubauten mit „vier oder sogar fünf Geschossen“ die Rede, die anstelle des historischen Hauses mit drei Stockwerken gebaut werden könnten. Anstatt zu benennen, dass das Haus über eine Bausubstanz verfügt, wovon viele der heutigen Neubauten nur träumen können, wird vor dem Hintergrund des beabsichtigten Abbruchs die Sanierungsbedürftigkeit des gut erhaltenen, 133-jährigen Gebäudes betont.
Der Stadtrat bekennt sich in der Antwort dazu, dass die Stadt das Haus mit der „klaren Absicht seines Abbruches“ erworben hat. Wie es dazu kommen kann, dass die öffentliche Hand historisch bedeutsame Gebäude der eigenen Stadt erwirbt, nur um diese dann abreissen zu lassen, wird hingegen nicht thematisiert.
Im Angesicht des öffentlichen Interesses sehen wir die politischen Vertreter:innen der Stadt Winterthur wie auch den Kanton in der Pflicht, sich mit Nachdruck für die kollektiv wertvolle Winterthurer Bausubstanz und Geschichte einzusetzen.
Wir appellieren an den Stadtrat und das Baudepartement weiterhin nach geeigneten Lösungen zu suchen, um den Erhalt der Liegenschaft zu sichern. Wir sind überzeugt davon, dass es eine verkehrstaugliche Lösung gibt, bei welcher die ST. GALLERSTRASSE 130 als Teil der Identität vom Grüze-Quartier erhalten werden kann. Nicht zuletzt wurde dem Gebiet, auf dem das Haus steht, im Gestaltungsplan „Winterthur 2040“ das Profil „kreativ-heterogen“ zugewiesen (S. 44, 46, 50f.). Die Stadt hat jetzt die Möglichkeit zu zeigen, wie es gelingen kann, das Haus auf kreative Weise in die Weiterentwicklung des Areals zu integrieren.
Damit bei der Transformation rund um den Bahnhof Grüze ein heterogenes und lebendiges Quartier entstehen kann, braucht es genau solche Liegenschaften, wie es die ST. GALLERSTRASSE 130 ist.
Das Bustrassee, welches in Zukunft die St. Gallerstrasse mit der Grüzefeldstrasse verbinden soll, wird zurzeit in einem eigenständigen Verkehrsprojekt der Stadt Winterthur geplant. Das Bustrassee, dessen Lage und Ausdehnung den Fortbestand der ST. GALLERSTRASSE 130 gefährdet, ist nicht Bestandteil des Projekts „Querung Grüze“.
Die aus heutiger Sicht fragwürdige Planung kann jetzt noch korrigiert werden - Damit Winterthur auch in Zukunft eine attraktive und vielfältige Stadt mit Eigenheiten bleibt.
Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen für das Gebäude an der St. Gallerstrasse 130 ausgesprochen haben. Wie es mit dem Haus weitergeht, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch ungewiss.
Gemäss einem Schreiben der Stadtverwaltung wird der Stadtrat bis spätestens Ende Februar 2024 eine Antwort auf die eingereichte Petition und die darin enthaltenen Forderungen geben. Bis anhin ist bekannt, dass das Departement Bau und Mobilität der Stadt Winterthur gewillt ist, eine Lösung zu finden, bei welcher das Haus an der St. Gallerstrasse 130 erhalten bleiben soll. Ein definitiver Entscheid liegt allerdings noch nicht vor.
Wir sind überzeugt davon, dass es eine verkehrstaugliche Lösung gibt, bei welcher das historische Haus an der St. Gallerstrasse 130 in die Transformation rund um den Grüze-Bahnhof miteinbezogen werden kann. Und, dass dieses Haus einen Mehrwert für das neu entstehende zweite Stadtzentrum von Winterthur darstellt.
Wir wollen in einer Stadt leben, in der historische Gebäude nicht von Neubauprojekten verdrängt werden, sondern neben diesen bestehen bleiben dürfen. Wir wollen in einer Stadt leben, in der es Baukultur, Begegnungsorte, Grünflächen, Nischen und Geschichte gibt. Und natürlich auch bezahlbaren Wohnraum.
Winterthur soll eine vielfältige und sympathische Stadt mit Eigenheiten bleiben, in der man sich wohl fühlt und gerne lebt. Das Haus an der St. Gallerstrasse 130 ist ein Teil von diesem Winterthur, der es wert ist, erhalten zu werden.
Kommentar zum Landbote-Artikel: 920 Menschen wollen Wohnhaus retten (25.08.2023)
„Die Petition soll ein Zeichen setzen, dass wir unser Zuhause nicht leichtfertig aufgeben.“
Die Petition soll ein Zeichen setzen, dass wir Winterthur, als sympathische und lebenswerte Stadt, erhalten wollen.
Wir wollen in einer Stadt leben, in der historische Gebäude nicht von Neubauprojekten verdrängt werden, sondern neben diesen bestehen bleiben dürfen. Wir wollen in einer Stadt leben, in der es Baukultur, Begegnungsorte, Grünflächen, Nischen und Geschichte gibt. Damit Winterthur eine vielfältige Stadt mit Eigenheiten bleibt, in der man sich wohl fühlt und gerne lebt. Das Haus an der St. Gallerstrasse 130 ist ein Teil von diesem Winterthur, der es wert ist, erhalten zu werden.
Die Freund:innen der St. Gallerstrasse 130, denen das Haus und die Stadt Winterthur, als Zuhause, sehr am Herzen liegen
Wir durften heute Morgen der Stadtkanzlei Winterthur 920 Unterschriften überreichen. Unsere Petition wird jetzt dem Stadtrat vorgelegt, besprochen und wir erhalten dann in ein paar Wochen eine (hoffentlich erfreuliche) Rückmeldung.
Wir durften heute Morgen der Stadtkanzlei Winterthur 920 Unterschriften überreichen. Unsere Petition wird jetzt dem Stadtrat vorgelegt, besprochen und wir erhalten dann in ein paar Wochen eine (hoffentlich erfreuliche) Rückmeldung.
die Petition wurde gemäß unserer Nutzungsbedingungen überarbeitet. Die temporäre Sperrung wurde wieder aufgehoben und die Petition kann nun weiter unterzeichnet werden.