07.07.2022, 14:46
Hier Auszüge aus dem Statement zur Medienkonferenz. Jenes befindet sich auf S.12-14 beim one drive Drossier (verlinkt).
- Der Brief an den Regierungsrat (Entwurf und Vorwegnahme) wird hoffentlich - beim letzten Mal - das Ganze stringent und noch kürzer zusammenfassen und wird hier in den Neuigkeiten publiziert. Wie gesagt: Es sind so viele Dinge und ich bin nicht ,Aufarbeiter' eines medizinischen, nationalen Priorisierungs-Dossiers (Impfstrategie 2021). Dies gehört Statistikern, IT-Fachleuten, Ärzten, Gesundheitsfachpersonen usw. Mit viel Zeit und ein ,über-sich-hinauswachsen' können Punkte hoffentlich stringent genannt werden - ich dachte aber bis anhin nicht, dass dies möglich ist. Dies ist keine Kritik, sondern eine rein technische Angelegenheit.
Untenan finden sich pointiertesten Abschnitte des Statements. Viel Spass beim Lesen.🪔😛
" Vielen Dank für die Arbeit des Bundes und der Kantone sowie die der Journalist:innen! Die Priorisierung der R.-Gruppen und ein abstufendes Impfen ist wiederholt genannt worden und war ein zentrales Thema, wow. Herzlichen Dank! Das Folgende ist nicht als Kritik zu verstehen und schon gar nicht auf die Person. Ich hoffe, dies ist klar. Auch wenn dies schriftlich nun abschnittsweise anders klingen mag. Das ist sehr wichtig zu verstehen. (Besten Dank für die Arbeit aller Beteiligten!)
[....]
Was klar wurde: eine Aufarbeitung der Impfstrategie BAG und EKIF in der Praxis fand noch nicht statt.
[...]
1. Anmeldesystem des Bundes für die Kantone: Dieses bleibt anscheinend gleich. Die Priorisierung ist weiterhin erstrebt. Nein, der «Grosseinsatz» mit der Priorisierung v. Risikogruppen hat nie wirklich geklappt. Deshalb kann man auch nicht «wieder» darauf zurückgreifen. Das ist an der Medienkonferenz m.M.n. zum 2. Mal falsch dargestellt worden – und bedarf Aufarbeitung.
Gibt es Risiko-Gruppe P1-P3 und Gesunde, die noch innerhalb des Impfsystems geimpft werden: Das «Ineinandergreifen» stellt sich der Laie so vor: P1-P3 sind nach Schweregrad aufgeteilt in der Priorisierung der Impftermine und Gesunde kommen ganz am Schluss. Und fällt ein Termin aus von bzw. P1 rückt ein Termin von P2 nach. Ebenfalls stellt dies die Impfstrategie BAG und EKIF nahe.
Dem ist in Realität nicht so: Das Ineinandergreifen funktioniert so, dass eine geringe Priorisierung eintritt. Der ,Gschwinder’ kommt sehr viel eher dran [.]. Das kann dann so aussehen: G-G-G-P1-P3-P2-G.
[...]
Statt einer Anmeldung könnte man bei gewissen Risikogruppen zu einer Abmeldung greifen. [...] Der Entscheidungsprozess mit einem automatischen Termin abzukürzen ist KEINE Bevormundung, sondern Schnelligkeit. [...]
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Schon fast die R.-Gruppen untereinander impft + Haushaltsangehörigen. Und dann erst die Gesunden. [.] Ein Ineinandergreifen der R.-Gruppen macht Sinn. Genauso wie es in der Impfstrategie steht. D.h. ein Ineinandergreifen der R.-Gruppen findet zuerst statt. Unterstützt durch eine Abmeldung statt Anmeldung. (Die Gesunden kommen nur in den ersten 3 Wochen zum Zug, wenn innerhalb der R.-Gruppen und Haushaltsangehörige Termine frei werden: d.h. melden sich an, das It-System hält aber zurück. R.-Gruppen werden vorher gefasst) Ginge dies nicht viel schneller? Das ist eben die Aufarbeitungs-These. Denn bei ,alle’ impfen und Anmeldung hat man zwar Erfolg: aber nur scheinbar. Eine Anmeldung rollt ,langsam’ an; und wie viele alte Menschen melden sich schnell an? Die R,-Personen haben bei einer Anmeldung evtl. viel eher das Nachsehen: Dies wäre eine Untersuchungs-Frage 1. War das Impfen für R,-Personen verhältnismässig langsam?
[...]
Ist dies wichtig, wie schnell eine R.-Person geimpft ist bei neuen Wellen? Kommt es auf 1-2 Wochen drauf an? Anscheinend ja, sonst würde die Impfstrategie des BAG und EKIF keine Priorisierung vorschlagen. Virusvarianten sind teilweise unberechenbar: Es ist beschönigend zu glauben, dass beim Start einer Impfung immer 3-4 Wochen Zeit bleibt, um wirklich anzufangen.
Aufarbeitungs-Fragen zu eins wären: War das Anmeldesystem genügend automatisiert auf R.-Gruppen und hat dies die Impfstrategie des BAG und EKIF erfüllt? Und wenn nein, was gäbe es für IT-Lösungen oder andere, die abfedern?
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2. Gesundheitsfragen: An der Medienkonferenz wurde ersichtlich, dass eine Betreuung durch den Facharzt propagiert wurde. Die Verantwortung wurde somit ausgeklammert.
[.] da ist einfach die Frage, ob es nicht Sinn macht, einmal zu fragen, wie dieses ganze System (bei den Immunsuppressiven und chron. Krankheiten, welche 90% der Todesfälle ausmachen) funktioniert?
[...]
Dann die Fassung von R,-Personen: Funktionieren alle möglichen R.-Gruppen? Die Fassung von Immunsuppressiven und der Angehörigen – keine Ahnung: da bin ich nicht bewandt. Chronisch Kranke von 16-64 J. wäre schwierig zu fassen sowie Haushaltsangehörige. Aber vorgehend möglich mit Aufrufen und Eintragen bereits ins System, wer will. Das wäre eine Möglichkeit. Altersabstufende R.-Gruppen sind dagegen sehr einfach, zu fassen.