17.03.2025, 18:20
Medienpublikation des Gemeindevorstands Pontresina zur "Petition gegen das Hotel Flaz vom 18.02.2025" (EP 11.03.2025 Medienmitteliung der Gemeinde und EP 15.03.2025 Amtlichen Anzeigen)
Der Gemeindevorstand Pontresina lässt sich bereits vor dem Eingang der hängigen Petition gegen ein Hotel auf dem Eisplatz Roseg in den Medien vernehmen. Mit falschen Behauptungen scheint er bestrebt, die Petition schon im Voraus bekämpfen zu wollen. Ein höchst ungewöhnliches und politisch äusserst fragwürdiges Verhalten der Gemeindebehörde.
Eine Stellungnahme seitens der Petitionäre zu den Feststellungen des Gemeinde-vorstands ist deshalb zwingend:
=> Das Hotelprojekt beansprucht wesentlich mehr Fläche des Sportplatzes als der eine Zehntel, wie dies der Vorstand behauptet.
- Die Baurechtsfläche, die fürs Hotel gemäss Vertrag zu privatisierende Fläche beträgt vertraglich 2'004 m2. Die Parzelle Sportplatz Roseg misst 9'273 m2. Schon der Teil des Gesamtgrundstücks, welcher der Nutzung durch die Öffentlichkeit entzogen werden soll, beträgt gegen ¼, nicht 1/10.
- Vom ganzen Grundstück Nr.1661sind ca. 3'500 m2 nicht nutzbare steile Böschungen und Stützmauern. Die Nutzfläche des Sportplatzes beträgt nur ca. 6'000 m2 und die Hotel-Baurechtsparzelle somit 1/3 der Nutzfläche.
=> Der Gemeindevorstand scheint eine flächenmässig um mindestens 1/3 verkleinerte Sport- und Spielanlage als ausreichend zu erachten.
- Der Gemeindevorstand ignoriert dabei völlig die Zweiteilung des Sportplatzes durch einen 65 m langen und 17 m hohen (nahezu sechsstöckigen) Bauriegel. Dieser beeinträchtigt nicht nur die Nutzung, sondern auch die einzigartige Aussicht, die Besonnung und damit die Qualität der Sportanlage unabhängig der Grösse massiv.
=> Die Gemeinde Pontresina habe andere Zonen für öffentliche Bauten (ZöBa)
- Dies trifft zu, doch sind all diese Zonen für die eine Nutzung als Eis- und Sportplatz alle zu klein und für die gefragte Nutzung ungeeignet. Hingegen verfügt die Gemeinde in Gitögla über Bauland, das für ein Budgethotel nicht nur aus ortbaulicher Sicht gut geeignet, sondern auch verkehrstechnisch wesentlich besser als der Eisplatz Roseg gelegen wäre.
=> Der Gemeindevorstand suggeriert, man wolle den baufälligen Sportpavillon sanieren.
- Dass die Infrastruktur des Sportplatzes und des Restaurants nicht mehr zeitgemäss ist, ist seit ca. 15 Jahren bekannt. Dagegen wendet sich niemand.
- Ein damals aus einem Architekturwettbewerb der Gemeinde und des Kur- und Verkehrsvereins hervorgegangenes Projekt wurde aus Kostengründen nicht realisiert, worauf die Idee eines kleineren Hotels als kombinierte Rahmenbebauung entstand.
- Aus Gewinnmaximierungsgründen wurde diese Idee in der Folge durch das bestehende Projekt ersetzt, ohne dass die Baurechtsbedingungen angepasst wurden und ohne dass die Bedürfnisse der Gemeinde abgedeckt werden.
- Der Gemeinde werden vielmehr hohe Kosten für die Erstellung ihrer eigenen für den Fortbetrieb eines erst noch schlechteren Angebots notwendige Infrastruktur aufgebürdet.
=> Die vor vielen Jahren erteilte Baubewilligung ist verfallen.
- Es trifft zu, dass das Bundesgericht vor Jahren eine gegen den Willen der Pontresiner Bevölkerung erteilte Baubewilligung bestätigt hat.
- Diese Bewilligung ist allerdings verfallen, da die Bauherrschaft die Bauarbeiten nicht fristgerecht begonnen hat. Eine vom Gemeindevorstand gewährte Fristverlängerung ist sicherlich widerrechtlich erfolgt. Sie ist Gegenstand eines hängigen Rechtsstreits.
- Da sich seit der Umzonung vor über 10 Jahren die Verhältnisse und auch die Bauvorschriften in vieler Hinsicht geändert haben, können sich weder die Gemeinde noch die Bauherrschaft des Hotels heute noch auf den Grundsatz der Planbeständigkeit berufen. Demzufolge steht einer neuerlichen Umzonung des Sportplatzes in die Zone für öffentliche Bauten nichts entgegen.
- Für einen Bau des Hotels müsste ohnehin ein neues Baugesuch nach geltendem Recht eingereicht werden.
==> Deshalb ist zu hoffen, dass die Bevölkerung von Pontresina mit der Unterzeichnung der laufenden Petition den Gemeindevorstand dazu bewegen kann, die Stimmbürger über eine Umnutzung des Rosegplatzes in die Zone für öffentliche Bauten und damit über die Rettung des Sportplatzes entscheiden zu lassen. Damit könnte die endlose Hotel Flaz-Geschichte zu einem Ende geführt werden – und zwar von der Bevölkerung von Pontresina im Rahmen einer neuen Abstimmung anlässlich einer Gemeindeversammlung.
Petitionäre für die Rettung des Rosegplatzs Pontresina
05.03.2025, 17:11
Liebe Unterstützende der Petition zum Erhalt des Eis-, Sport- und Spielplatzes Roseg in Pontresina!
Wir sind überwältigt vom grossen und positiven Echo für unser Anliegen. Fast 800 Unterschriften sind in nur anderthalb Wochen zusammengekommen (dazu sind die Unterschriften im Original gezählt) für ein wichtiges Anliegen für unser Dorf – das ist ein grosser Erfolg.
Wir bitten die stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger von Pontresina, die ihre Unterschrift nicht eigenhändig geleistet haben, dies persönlich nachzuholen. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Mühe und Ihr Engagement!
Bis Mitte März 2025 läuft die Petition also noch. Und wir sind natürlich froh, wenn wir dem Gemeindevorstand Pontresina möglichst viele Unterschriften übergeben können. Also: Bitte gerne weitersagen, in euren Netzwerken streuen und potenzielle Unterstützerinnen und Unterstützer überzeugen!
Freundliche grüsse der Gruppe der Petitionäre für die Rettung des Rosegsplatz
Petitionäre für die Rettung des Rosegplatzs Pontresina