1.387 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: BürgermeisterInnen, Gemeinderäte, Bezirkshauptmannschaft Tulln, Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung
Kinder sind die verletzlichsten VerkehrsteilnehmerInnen. Doch gerade jener Weg, den sie mit Abstand am öftesten zurücklegen – der Weg in die Schule oder zum Kindergarten – ist vielerorts gefährlich. Hohes Tempo, unübersichtliche Verkehrssituationen, fehlende Querungshilfen und Radwege sowie schmale Gehsteige führen dazu, dass aus Angst vor Verkehrsunfällen immer weniger Eltern ihren Kindern erlauben, unbegleitet Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Viele Kinder werden daher täglich mit dem Auto zu den Bildungsstätten gebracht, was das Verkehrsaufkommen weiter erhöht und die Problematik verschärft.
Das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung hat im August 2020 den Leitfaden Verkehrssichere Gestaltung des Schulumfeldes herausgegeben.
Darin wird detailliert beschrieben, welche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Förderung der aktiven Mobilität ergriffen werden können. Was noch fehlt, ist die flächendeckende Umsetzung.
Wir fordern daher alle Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, ambitionierte Maßnahmen zur verkehrssicheren und kinderfreundlichen Gestaltung im Umfeld von Schulen und Kindergärten umzusetzen. Es geht um die Sicherheit und die gesunde Entwicklung der Kinder!
- Wir fordern, dass – je nach den örtlichen Gegebenheiten – im unmittelbaren Umfeld von Schulen und Kindergärten sichere Zugangswege geschaffen werden, beispielsweise in Form von Fußgängerzonen, Schulstraßen, Wohnstraßen oder Begegnungszonen.
- Wo dies nicht möglich ist, weil die Schule oder der Kindergarten an einer Hauptverkehrsroute liegen, ist eine Beschränkung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf maximal 30 km/h zu verordnen.
- Schulen und Kindergärten sollen an das örtliche Rad- und Fußwegenetz angebunden werden.
- Weiters verlangen wir sichere Querungshilfen bei Schulen und Kindergärten sowie an allen relevanten Kreuzungen auf dem Weg zu den Bildungseinrichtungen.
- Zur Schaffung einer optimalen kindgerechten Verkehrssituation sollen im Bedarfsfall auch ergänzende Schritte gesetzt werden: verkehrsorganisatorische Maßnahmen (z.B. Bodenmarkierungen), bauliche Maßnahmen (z.B. Fahrbahnverschwenkungen oder -aufpflasterungen), bewusstseinsbildende Maßnahmen (z.B. Tempomessgeräte mit Anzeige, Hinweisschilder) sowie regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen.
Begründung
In der Straßenverkehrsordnung zählen Kinder zum besonders geschützten Personenkreis. Sie können Geschwindigkeiten und Distanzen von herannahenden Fahrzeugen noch nicht ausreichend einschätzen und nehmen den Verkehrsraum in seiner Komplexität nicht vollständig wahr.
Von Expertenseite wird oft betont, wie wichtig das zunehmend selbständige Zurücklegen von Alltagswegen ist, weil die Kinder dadurch Verkehrskompetenz erlangen und so die Basis für eine unfallfreie Fortbewegung im öffentlichen Raum gelegt wird. Der Schulweg ist dafür die ideale Gelegenheit. Die tägliche Bewegung wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Gesundheit der Heranwachsenden aus. Nicht zuletzt werden dadurch auch Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein und Lösungskompetenz der Kinder gefördert.
Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit, wie auch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit propagiert, kann als erster wichtiger Schritt gesehen werden: Aufgrund des deutlich kürzeren Anhalteweges bei geringeren Geschwindigkeiten reduziert sich das Unfallrisiko maßgeblich. Eine Geschwindigkeitsreduktion alleine ist jedoch nicht ausreichend, um den Schul-, bzw. Kindergartenweg kindgerecht zu gestalten. Es braucht eine ambitionierte, kinderfreundliche Verkehrsplanung, damit Kinder ihre Wege selbständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können.
Unsere Forderung nach einer verkehrsberuhigten und kinderfreundlichen Gestaltung des Umfeldes von Schulen und Kindergärten bringt neben einer Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen zahlreiche weitere positive Effekte für die Allgemeinheit:
- Anreiz für mehr Bewegung im Alltag (aktive Mobilitätsformen: Gehen, Radfahren)
- Lärm- und Abgasreduktion
- Erhöhung der Aufenthalts- und Lebensqualität
- Belebung von Orts- und Stadtzentren
- Beitrag zum Klimaschutz
Auf der Website der Verkehrswende Tulln-Klosterneuburg finden Sie weiterführende Informationen, auch über die konkrete Situation in einzelnen Gemeinden:
Siehe auch:
Verkehrssichere Gestaltung des Schulumfeldes. Leitfaden (2020), hrsg. v. Amt der NÖ Landesregierung
Kinderfreundliche Mobilität. Ein Leitfaden für eine kindergerechte Verkehrsplanung und -gestaltung (2014), hrsg. v. BMLFUW
Kuratorium für Verkehrssicherheit. Projekt „Tempo 30 vor Schulen“
Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen (2018), hrsg. v. Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Foto: Werschinski, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
08.12.2020
Petition endet:
30.11.2021
Region:
Bezirk Tulln
Kategorie:
Verkehr
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 18.04.2024Liebe Unterstützerinnen und Unterstüzter!
Radwege zu Schulen und Kindergärten sind entscheidende Elemente einer Verkehrsberuhigung in diesen sensiblen Bereichen.
In Klosterneuburg ist diesbezüglich leider noch immer viel zu wenig weitergegangen.
Die Radlobby Klosterneuburg hat nun eine Petition zum Radwegeausbau in Klosterneuburg gestartet:
mein.aufstehn.at/p/radwege-kg
Wir unterstützen diese Petition und freuen uns daher wenn auch sie zahlreich unterzeichnet und verbreitet wird.
Eure Verkehrswende Tulln-Klosterneuburg -
Petition wurde nicht eingereicht
am 23.11.2023Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Liebe UnterstützerInnen!
Es gibt einen neuen Vorstoß für Tempo 30 vor Schulen und Kindergärten!
SPÖ-Verkehrssprecher Alois Stöger hat einen Initiativantrag zur Straßenverkehrsordnung eingebracht, der dazu dienen soll, den Behörden eine bessere Handhabe für die Verordnung von 30-km/h-Beschränkungen vor Schulen, Kindergärten und Horten zu geben (2884/A). Er schlägt vor, die StVO um eine Bestimmung zu ergänzen, dass bei der Interessensabwägung jedenfalls der Sicherheit der Person in sensiblen Bereichen, wie der Umgebung von Bildungseinrichtungen, der Vorzug zu geben ist.
In der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses, die am 1.12. stattfindet, wird der Antrag voraussichtlich auf der Tagesordnung stehen.
Wir haben zu dem Antrag eine Stellungnahme... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.