26.03.2023, 14:49
I had a dream
wir sind im Post-Anthropozän angekommen und in Österreich gelten strenge Klima- und Naturschutzgesetze, der Erhalt der Lebenswelt hat höchste Priorität, Wirtschaften hat ihren Selbstzweck eingebüßt und orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen, weite Teile unseres schönen Landes sind unter Schutz gestellt, so auch die Innerrosenau. Da herrscht Ruhe und Geruhsamkeit, das Tal ist von allen gewerblichen Aktivitäten befreit, die Menschen kommen aus Nah (nicht Fern) um die Qualitäten zu genießen, im Ebenthaler Moor quaken die Frösche, die Steinböcke springen oberhalb einer aufgelassenen Schottergrube am kleinen Warscheneck von Fels zu Fels, unten liegt eine Handvoll Sommerfrischler auf den Balkonen und eine kleine Schar Wanderer hat sich aufgemacht zu den Hengstpassalmen. Aber dann bin ich aufgewacht und was bietet die Realität?
Die Monster blasen zum Halali!
In trauter Zweisamkeit wollen der Hannes Schmid und die BH KI (ja richtig gelesen) den unlimitierten LKW Verkehr durchsetzen. Dazu haben sie zum Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichts, das eine tägliche Begrenzung auf 78 !!! Fuhren pro Tag als Auflage festgeschrieben hat eine Revision eingebracht in dem sie die Aufhebung der Beschränkung fordern, nämlich beide der Hannes und die Bezirkshauptmannschaft teilt und stützt seine Zielsetzung – die vielzitierte behördliche Objektivität als Schimäre, ein Webfehler in unserem Verwaltungssystem? No more words needed.
Die Grundeigentümer zählen im stillen dunklen Kämmerlein ihre Scheine und legen brav alles in Dingen an, die sie in Wirklichkeit nicht benötigen – kein Mensch kann in mehr als einem Bett liegen. Störungen ihrer Geschäfte werten sie als Sakrileg und begegnen Kritik mit Aggression und Beschimpfungen. Amoralische Rodungen sind wohl kein gutes Ruhekissen, da kann man schon mal die Contenance verlieren wenn man seiner Kritiker ansichtig wird.
Die Bürgermeisterin genießt auf ihrer neuen Alm die Ruhe und den Frieden, den sie anderen verwehrt. In den wenigen Momenten der Wahrhaftigkeit fühlt sie sich schuldig, wischt aber derartige Anwandlungen gleich wieder vom Tisch, nimmt ein paar tiefe Züge der frischen Luft und richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Familie.
Liebe Rosenauer und Rosenauerinnen. Es wird ernst.
Es sind noch ein paar Dinge im Laufen, die Inbetriebnahme des Gewerbebetriebes durch die Schmid GmbH scheint jedoch unabwendbar, zumindest derzeit. Es wird ungemütlich, sehr ungemütlich. Entgegen aller Beteuerungen ist der Hannes Schmid wohl wild entschlossen niemanden und nichts zu verschonen, nicht die Heimat ist ihm heilig sondern die Ausweitung seiner Geschäftsaktivitäten. Trotz aller Beteuerungen – und man hat das Gesäusel noch im Ohr: „es geht um nichts, ein paar Fuhren mehr“ – scheint das große Geschäft zu winken und wer kann der Gier schon widerstehen. Unbeschränkte Ausbeutung unserer Natur ist wahrlich nicht zeitgemäß aber noch immer weit verbreitet, aber er heult mit den Wölfen, nur 5% aller UnternehmerInnen haben für ihr Unternehmen eine Klimastrategie. Wie schauts denn damit aus lieber Hannes Schmid – hast du den ökologischen Fußabdruck für die Innerrosenau schon vermessen? Er wird wohl jenseits aller akzeptablen Dimensionen liegen.
Die Zerstörung der Schöpfung ist kein Kavaliersdelikt, es ist Ökozid.