14.02.2022, 09:51
Ein schwarzer Tag für Rosenau
Trotz heftigem Gegenwind wurde vor Kurzem die Betriebsanlage zum Recycling von Bauschutt in der Innerrosenau von der BH Kirchdorf durchgewunken.
Wenn etwas nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende
So fühlt es sich an, es ist nicht gut – nicht gut für die Bewohner und Besucher, nicht gut für den Arten- und Umweltschutz, nicht gut für die Rosenauer, die jetzt bald unter die Räder der 4 und 5 achsigen LKWs geraten werden, nicht gut für die Kinder, die neben der jetzt noch mehr befahrenen Straße im Staub und Lärm spielen müssen, nicht gut für die nächsten Generationen, denen ein Erholungsgebiet geraubt werden soll.
Alle verlieren weil einer gewinnen will – der Hannes Schmid ist der einzige Profiteur der Sache, ein wirklich unanständiges Verhalten eines Einzelnen zu Lasten der Allgemeinheit. Und hinter den Büschen halten die Grundeigentümer die Hand auf.
Wer hat bei dem dreckigen Geschäft assistiert – allen voran die Frau Bürgermeister getrieben vom Altbürgermeister, aber im Prinzip alle SPVP-Gemeinderäte, die allesamt im Gemeinderat den Antrag der Pro Rosenau niedergestimmt haben. Lavieren, kleinreden, verwässern und verzögern, die gestrigen Methoden antiquierter Politik, damit haben sie alle sich selbst und der Allgemeinheit Schaden zugefügt, einen Schaden, für den sie einmal die Rechnung präsentiert bekommen.
Ein paar Auflagen und Einschränkungen als Feigenblatt für das Gemeinwohl:
Auch wenn das Gesamtvolumen an Recyclingmaterial halbiert wurde, auch wenn damit vielleicht – weil festgezurrt für die nahe Zukunft ist das alles nicht – die Fuhren ein wenig hinter dem Ursprungsantrag zurückbleiben, auch wenn ein paar Auflagen wie befestigte Zufahrtswege, Ausweiche und staubreduzierende Maßnahmen verhängt wurden – es bleibt was es ist nämlich ein dreckiges Geschäft im Grünland.
Wir lassen nicht locker:
Trotz dieses Rückschlags werden wir nicht locker lassen, wir bereiten die nächsten Schritte vor – es folgt eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, bei der wir die Firma Schmid, aber auch die Behörde und die Gemeinde in den Fokus rücken.
Wie kann es sein, dass die Firma Schmid den sinnvollerweise verordneten Schutzwald als Abschirmung zum Traxlerweg rodet, den Schotter abräumt, jetzt dort ihre neue Anlage aufbauen will, all das ohne eine jemals vorgezeigte Genehmigung? Der Herr Schmid weiß selber wohl zu gut wie das gelaufen ist und verschweigt jetzt die Tatsachen, versteckt sich hinter fadenscheinigen Ausweichmanövern, von Sturmschaden und Borkenkäfern ist die Rede.
Wie kann es sein, dass ein eklatantes Kontrollversagen der Gemeindepolitiker Rosenaus dem Raumfraß der Firma nichts entgegensetzt und jetzt dazu schweigt?
Wie kann es sein, dass die von der BH Kirchdorf verhängten Auflagen im Ursprungsbescheid einfach ignoriert werden und von ebendieser Behörde jetzt daraus keine Konsequenzen gezogen werden?
Wie kann es sein, dass im Verfahren Fragen von Natur- und Umweltschutz damit vom Tisch gewischt werden, dass eh schon ein Schaden durch die Schottergrube angerichtet ist?
Wie kann es sein, dass man sich nicht die Sinnfrage stellt sondern im Klein-Klein advokatorischen Vertretens im Verfahren jedenfalls versucht die Fragen von Verantwortung und Moral auszublenden und dabei auch noch erfolgreich ist?
Im Kleinen wie im Großen:
Wenn man sich unser Land ansieht, die dazugehörige Politik der letzten Jahrzehnte muss man sagen, es wurden falsche Prioritäten gesetzt, dem Fetisch Wachstum wurde alles untergeordnet und jetzt bekommt man diesen üblen Geist nicht mehr in die Flasche. So wie in der Rosenau werden überall in unserem Land Grünlandressourcen dem schnöden Mammon für einige Wenige geopfert.
Die Wissenschaft hat längst Alarm geschlagen, ihre Stimmen verhallen immer noch weitgehend ungehört, aber die Gesellschaft muss sich wandeln wenn sie überleben will.
Der Paradigmenwechsel ist längst überfällig aber in den Niederungen der Ebene haben manche noch nicht mal den Wert einer unverwüsteten Natur und Landschaft erkannt oder wollen ihre Geschäftspolitik nicht zu Gunsten des Gemeinwohls verändern, lieber ein grüner Anstrich als ökologisch wirtschaften. Sie nennen sich anständig, setzen auf Wachstum um jeden Preis, reißen sich die Welt unter ihren Nagl und werden dabei von den Lämmern unterstützt, die auch wenn sie ein öffentliches Amt bekleiden in Wahrheit in Netzwerken hängen, die jeden Wandel verhindern wollen.
Wir sagen wir alle sind der Nachhaltigkeit verpflichtet, einer Nachhaltigkeit, die unser schönes Land für die nächsten Generationen UNVERSEHRT erhält.
Sehr schade, dass es in diesem Bemühen von Seiten der Politik außer ein paar Worte wenig Unterstützung gibt, sie alle hätten es in der Hand, ihre Gestaltungsmacht zu nutzen, aber dazu müsste man sie halt erkennen und politische Haltungen und Ziele entwickeln, die von Weitblick getragen sind.
Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt ist es nicht gut und noch nicht zu Ende.