07.02.2022, 11:01
Etappensieg der Bürgerinitiative
Im Bericht des Volksanwaltes wird eindeutig festgehalten, dass der Bescheid, der die Aktivitäten in der Schottergrube Weissensteiner legitimiert und genehmigt hat, nämlich der Bescheid nach dem Forstrecht und dem Gewerberecht aus dem Jahr 1974 definitiv Geltung hat und damit wird indirekt bestätigt, dass die Auflage zum Schutz der Anrainer nämlich die Unantastbarkeit des Schutzgürtels nordöstlich und östlich der Grube immer Gültigkeit hatte und noch immer hat. Indirekt ist damit bestätigt, dass dessen teilweise Entfernung nicht legitim war. Alle Versuche, dessen Entfernung mit Sturmschäden und Borkenkäferbefall nachträglich zu rechtfertigen konnten von uns anhand von Bildern ausgeräumt werden. Wir warten jetzt auf das Ergebnis der vertieften Prüfung durch den Volksanwalt und die Stellungnahme von Seiten der Forstbehörde.
Die Bürgerinitiative bereitet dazu eine Sachverhaltsdarstellung für die Staatsanwaltschaft vor.
Die Zuversicht wächst - auf lange Sicht steigen die Chancen für Umwelt und Natur
Der Schotterabbau ist bis 2031 befristet genehmigt und zu diesem Zeitpunkt muss die Grube schon in rekultivierter Form abgewickelt sein. Sollte es also jetzt noch zu weiteren Aktivitäten kommen wovon wir nicht ausgehen …. spätestens in ein paar Jahren ist definitiv Schluss.
Hier der Auszug aus dem Gutachten der Frau Dr. Roswitha Schrutka BH Kirchdorf vom 21. August 2020:
„Die naturschutzfachliche Bewilligung ist analog zur Bewilligung der Abbautätigkeit auf 2031 befristet (werden). Mit diesem Datum sollte die gesamte Fläche geräumt und entsprechend dem aktuellen Naturschutzbescheid rekultiviert sein.
Die Fertigstellung der Maßnahme incl. Rekultivierung bzw. Humusierung ist der Behörde unaufgefordert und schriftlich bekannt zu geben. Eine Fotodokumentation der Rekultivierung ist beizulegen. “
Klarer und eindeutiger kann das absehbare Ende der gewerblichen Nutzung der Schottergrube nicht beschrieben werden. Wir werden jeden Versuch, diesen amtlich verordneten Plan auszuhebeln verhindern. Zusätzlich hilft uns die Zeit und die damit wachsende Einsicht der Menschen, mit jedem Tag steigt in Österreich der Widerstand gegen mutwillige Zerstörung unserer wunderschönen Welt.
Aber wir gehen noch einen Schritt weiter und stellen jetzt schon bei der BH Kirchdorf den Antrag auf umgehenden Rückbau des gerodeten und abgetragenen Schutzwaldes und –walles im Ausmaß von 44.000 m3 und einer Fläche von 4.600 m2 hin zum Traxlerweg und dessen Wiederherstellung in den Urzustand, verordnet im Jahre 1974. Damit wird schon jetzt der geplanten gewerblichen Aktivität der Boden entzogen, ein Boden auf dem bald wieder Bäume anstatt der Container wachsen werden.
Was gerade sonst so abgeht:
Die BH Kirchdorf versucht mit allen Mitteln die Eingaben der Bürgerinitiative – Schutzwaldrodung, Aufschüttung und Grundwasser bzw. Quellwasserproblematik, Naturschutzfragen – vom Gewerbeverfahren abzutrennen und auszulagern. Wir werden das nicht zulassen, systemisch betrachtet gehören die Dinge zusammen und ohne grundlegende Klärungen kann das Verfahren nicht weiterlaufen.
Die Gemeinde schläft weiterhin ihren Winterschlaf und man wartet auf Sitzungen von Ausschüssen und des Gemeinderats und wartet und wartet ….. es ist eigentlich unglaublich aber die politische Elite des Dörfchens hat es nicht geschafft was landesweit mittlerweile alle schaffen – die Einwohner und Einwohnerinnen in einer öffentlichen Versammlung zu informieren, Meinungen abzufragen und vielleicht auch auf ihr Wahlvolk zu hören und sich auf die Seite ihrer Bürger und BürgerInnen zu stellen und vor allem im Interesse der kommenden Generationen zu handeln. Ein echtes Armutszeugnis für das demokratische Verständnis der altbackenen PolitikerInnen. Im Übrigen hat die Petition mittlerweile die Schallmauer von 500 Unterschriften durchbrochen, 80 davon kommen direkt aus dem Ortsgebiet Rosenau – dort gibt es 500 Wahlberechtigte, das sind also exakt 16% die sich schon getraut haben.
Die zweite Initiative zum Schutz der Innerrosenau, die sich rund um den geplanten Ausbau der Biathlonanlage formierte, hat sich noch nicht zu einem Kontakt mit der Bürgerinitiative durchringen können – wir sind jedenfalls gesprächsbereit, wir scheuen keinen Kontakt mit Jägern und Sammlern.
Die Liste pro Rosenau wird sich betreffend die weiteren Entwicklungen im Gemeindegebiet einbringen und über die Entwicklungspläne als Teil der Flächenwidmung versuchen, besonders naturnahe Gebiete wie die Innerrosenau von Verwüstungen durch Bebauungen oder besonders belastende gewerbliche Aktivitäten für die nächsten Generationen frei zu halten und unter einen besonderen Schutz zu stellen. Man darf gespannt sein, wie sich die Fraktionen von SPÖ und ÖVP dazu verhalten werden – wär doch eine gute Möglichkeit für einen Relaunch der bisherigen antiquierten politischen Haltungen. Lasst doch den Lippenbekenntnissen zum Schutz von Umwelt Taten folgen.