10/22/2018, 01:46
Liebe Unterstützer und UnterstützerInnen eines zaunfreien Innenhofs,
Mitte November soll die Abstimmung über die Schließung des Hofes durchzuführen (Alternativvorschläge sollen berücksichtigt werden).
Ein besonders häufig genanntes Argument für eine Schließung ist die (subjektive) Sicherheit im Hof. Wir haben deshalb zunächst den Grätzelpolizisten informiert, der unmittelbar eine verstärkte Bestreifung in den nächsten Wochen zugesagt hat.
Gleichzeitig haben wir Kontakt mit der Drogenkoordination hergestellt. Auf unsere Bitte um Information wurden prompt SozialarbeiterInnen von _sam flex_, eine Einheit der Suchthilfe Wien, mit einem Monitoring der Wohnhausanlage beauftragt. Ich habe dazu auch einen persönlichen Termin vereinbart. Gerne gebe ich aktuelle Wahrnehmungen zur Drogensituation weiter (bitte um Nachrichten an: ohnezaun@gmail.com). In Zukunft hoffen wir, dass Heimbau sich aktiver um dieses Thema kümmert.
Uns ist klar, dass viele BewohnerInnen verunsichert und überfordert sind aufgrund von Berichten über Spritzenfunde. Wir meinen hier hilft vor allem Information. Hier wäre die Hausverwaltung gefordert. Ich habe dies auch in einer E-Mail am 8. Oktober an Vorstand und Aufsichtsrat von Heimbau mitgeteilt. Leider habe ich darauf bisher keine Antwort erhalten. Der Wortlaut meiner Nachricht ist wie folgt:
„Als Mutter bin ich besorgt um die Sicherheit meiner Kinder und ihrer Freunde. Ich möchte daher wissen:
Ist es richtig, dass wiederholt Drogenspritzen auch innerhalb der versperrten Hausanlage gefunden wurden?
Ist es daher richtig, dass die bestehenden Schließpunkte keinen wirksamen Schutz gegen unbefugten Zutritt, bzw. Konsum von Drogen innerhalb der Anlage bieten?
Ich nehme nicht an, dass die Heimbau diese Information vor der bevorstehenden Abstimmung zurückhält und sich weigert über richtige Verhaltensweise bei Spritzenfunden aufzuklären?
Im März wurde ich von meiner 8 jährigen Tochter eines Abends ans Fenster gebeten, da sie beobachtete, dass sich gerade ein Mann auf offener Strasse intravenös Drogen verabreichte-dies geschah direkt neben dem Nebeneingang zur VS Gasgasse-wir konnten das aus unseren Wohnzimmerfenstern aus sehen, und ich musste ihren Verdacht bestätigen (er nahm seine Utensilien mit, davon überzeugte ich mich anschliessend).
Der Drogenkonsum in einer Großstadt ist nunmal allgegenwärtig-meine Tochter wurde von meinem Mann und mir über entsprechende Verhaltensweisen bei Auffinden von Spritzen oder Bewusstlosen etc. pp. aufgeklärt.
Ist denke, es ist essentiell, dass die Heimbau somit die MieterInnen und BenützerInnen des Hofes nicht im (Irr-)Glauben belässt, dass ihre Kinder durch Errichtung eines Zaunes wirksam geschützt wären!
Rezent konnte man in dem Medien lesen, dass- nach Rücksprache mit Fachleuten (u.A. der Leitung eines Kindergartens in dessen Nähe gehäuft Spritzen gefunden werden), nur Aufklärung wirksam gegen Verletzungen schützen kann, weil solche Funde in Wien zwar vergleichsweise selten sind, aber in Großstädten niemals vollständig ausgeschlossen werden können. Folglich können nur informierte Mieter ihre Kinder tatsächlich schützen.
Es wäre fahrlässig, wenn eine Hausverwaltung sachliche Information der MieterInnen unterlässt und stattdessen über eine Zaunlösung abstimmen lässt und diese als Massnahme zur Verbesserung der Sicherheit vor Drogenspritzen präsentiert.
Ich ersuche die besondere Sorgfaltspflicht der Hausverwaltung ernst zu nehmen. Welche Massnahmen wurden bisher getroffen? Bitte unterlassen Sie Alibimassnahmen, die lediglich zur vermeintlichen Beruhigung besorgter MieterInnen beitragen sollen.“
Karoline für „lieberOHNEZAUN“