Region: Schweiz
Außenpolitik

Stoppt den Krieg - Schweiz als Vorbild für die Ukraine

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Schweiz, Europäische Union, Ukraine, Russland

90 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

90 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

Neuigkeiten

05.06.2022, 12:16

Liebe Freunde

Ich wünsche Euch schöne Pfingsten sonnige Feiertage!

Gerne möchte ich euch auf eine weitere Initiative aufmerksam machen, welche in einem perfekten Einklang mit dem Vorschlag in unserer Petition steht:

youtu.be/D_uZNaomPLk

weltwoche.ch/daily/deutschland-mehr-schweiz-mehr-neutralitaet-mehr-demokratie-wagen-begeisterte-reaktionen-auf-die-verschweizerung-europas-merkel-ueber-putins-krieg-ex-diplomat-beerdigt-neutralitaet-lob-fuer-livi/

youtu.be/MAyOMWMfBco

Anbei noch einige Gedanken zu aktuellen, sehr gefährlichen Entwicklungen:

So sehr ich auch das Schweizer Modell als Musterbeispiel zur Lösung der innen- und aussen-politischen Probleme und - in Augen vieler Menschen auf dieser Welt – als ein schwer erreichbarer Traum hervorhebe, stelle ich zu meiner grossen Besorgnis fest, dass die aktuelle Entwicklung in eine entgegengesetzte und aus meiner Sicht sehr gefährliche Richtung zu laufen scheint. Es kommen vermehrt Stimmen, die offensichtlich eine neue klare Aufteilung der Welt in den „Reich der Guten“ und den „Reich der Bösen“ anstreben. Die Länder (darunter auch die Schweiz) werden aufgefordert – durch die Beteiligung an den Sanktionen oder Anschluss an die Bündnisse – ein klares Bekenntnis zur jeweiligen Gruppe zu zeigen. Wie immer werden dabei medial die Vorzüge der einen Welt und die Bösartigkeit der anderen Welt beleuchtet. Natürlich haben die Handlungen Russlands massiv zu dieser Tendenz beigetragen. Die dadurch verständlicherweise ausgelöste Angst sollte jedoch aus meiner Sicht nicht den Verstand und das kritische Urteilsvermögen verblenden. Die grössten kompetitiven Vorteile solcher Staaten wie die Schweiz im globalen Kontext liegen in ihrer Rechtstaatlichkeit, Neutralität und dem gesunden Pragmatismus. Ist man bereit diese Vorteile für eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe aufzugeben? Was ist die Gegenleistung? Nur das Gefühl einer moralischen Überlegenheit würde für solche Verluste vermutlich nicht reichen. Oder werden wir alle nur noch auf die letzte grosse Schlacht zur Aufrechterhaltung der gewohnten Weltmachtverhältnisse vorbereitet?

Als eine hinter dem Eisernen Vorhang in Zeiten des kalten Kriegs aufgewachsene und den grössten Teil meines Lebens in Deutschland und in der Schweiz lebende gebürtige Russin muss ich mich jedesmal zurückhalten um mich nicht zu ärgern, wenn in den Medien und Kommentaren über die fast schon rassistisch angehauchte Andersartigkeit bestimmter Volksgruppen oder über die nach Meinungen sortierten speziellen menschlichen „Archetypen“ berichtet oder diskutiert wird. In meinem Leben habe ich viele Menschen verschiedener Nationen getroffen und näher kennengelernt (darunter noch nie einen Bösewicht) und konnte keine derartigen grundlegenden Unterschiede in der Menschenspezie feststellen. Wie überall gibt es verschiedene Meinungen und Interessen. Die Meinungen bauen sehr stark auf persönlichen und familiären Erfahrungen und Erlebnissen auf. Diese können sich ebenfalls unterscheiden. Den Austausch mit den Menschen verschiedener Ansichten und unterschiedlicher Herkunft, welcher in den letzten Jahrzehnten deutlich einfacher wurde, habe ich selbst immer als eine grosse Bereicherung und Horizonterweiterung empfunden. Es wäre sehr bedauerlich, wenn sich Menschen auf allen Konfliktseiten durch ihre emotionale Reaktion auf die gestartete Eskalationsspirale spalten und in solche instinktiven, nationalistisch geprägten Denkmuster fallen würden. Noch nie in der Geschichte standen die Menschen verschiedener Nationen so nah wie heute zueinander, und eine neue Spaltung in zwei Welten würde uns alle nicht nur ökonomisch ärmer machen.


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