325 Unterschriften
Der Petition wurde teilweise entsprochen
Petition richtet sich an: Gemeinderat und Bürgermeister von Tulfes
NEIN zum Bau der neuen Talabfahrt!
NEIN zum Bau des Retentionsbeckens das in diesem Ausmaß (eine Stahlbetonmauer mit einer sichtbaren Höhe von 9-10m und einem Volumen von 12000 m3) nur für diese Talabfahrt gebaut werden muss!
Mit meiner Unterschrift spreche ich mich gegen den Bau der neuen Talabfahrt mit Beschneiung durch die Glungezerbahn GmbH & Co KG aus! Auch bin ich gegen den Bau des demzufolge notwendigen Retentionsbeckens. Anstelle des geplanten Neubaus soll das bestehende Becken ehest möglich saniert und auf den Stand der Technik gebracht werden.
Es ist längst an der Zeit, zu hinterfragen was die Tulferinnen und Tulfer von dem Projekt Talabfahrt halten, da sich die Bedingungen drastisch geändert haben. Bei der Beschlussfassung für den Bau der Talabfahrt im Dezember 2020 wurden die Kosten für das Projekt mit 1,5 Mio.– 1,8 Mio. eingeschätzt, weiters hieß es damals, dass KEINE weiteren Kosten für die Gemeinde Tulfes anfallen werden. Aktuell werden die Baukosten für die neue Talabfahrt mit ca. 2,5 Mio.- 3,0 Mio. eingeschätzt. Noch dazu sollen die Kosten für den Umbau des Hochwasserschutzes – die Größe ist dimensioniert auf die Talabfahrt - großteils von der Gemeinde getragen werden.
Die Gemeinde Tulfes hat bereits im Vergleich mit anderen Tiroler Gemeinden eine überdurchschnittlich hohe Pro-Kopf-Verschuldung, wobei in den nächsten Jahren noch einige dringend notwendige Investitionen in der Gemeinde, insbesondere das Generationenhaus, umzusetzen sind und dafür weitere Fremdmittel aufgenommen werden müssen.
Der Grundsatzbeschluss aus Dezember 2020 hat daher aus unserer Sicht keine Gültigkeit mehr!
Die unterzeichnenden Personen beantragen, dass das Projekt "Neue Talabfahrt" vom Gemeinderat und vom Bürgermeister der Gemeinde Tulfes abgelehnt wird und der entsprechende Beschluss aus 2020 aufgehoben wird.
Begründung
Wir sind wie die meisten Tulfer von der bisherigen Entwicklung ( Bau der Sektion 1, Sektion 2 und Rodelbahn) und Erfolg der Glungezerbahn überzeugt, und schätzen den Mehrwert für das Dorf und die gesamte Region sehr!
WAS IST GEPLANT?
Die Glungezerbahn plant unterhalb der Gondeltrasse eine neue Talabfahrt auf 1750 m Länge und einer Breite zwischen 20m-40m, was einer Fläche von ca. 6,5 ha entspricht. Es sollen Geländekuppen im Gesamtausmaß von 29.490m3 abgetragen und Senken im Gesamtausmaß von 32.540m3 verfüllt werden. Der Projektant spricht von einer „sportlich roten Piste“ (Streckenweise +40% Steigung), was nicht in das Konzept eines familienfreundlichen Skigebiets passt. Diese Talabfahrt muss beschneit werden!
Durch den dadurch vermehrten Abfluss von Schmelzwasser ist ein Umbau des bestehenden Geschiebebeckens
erforderlich und zwar von derzeit ca. 1.200 m3 auf 12.000 m3 (12 Mio Liter)! Diese Stahlbetonwand wird etwa eine Höhe (sichtbare Bauwerkhöhe 9-10m) vergleichbar mit der Talstation und eine Gesamtlänge (U-förmig) von ca. 100m haben.
Wir haben dazu eine Visualisierung für die Tulfer BürgerInnen gefordert.
UNSERE BEFÜRCHTUNGEN SIND:
• Mögliche Verunreinigung von Trinkwasserquellen, vor allem der Sauangerquellen, die direkt am Rand der Liftrasse liegen. Die Gemeinde wird weiter wachsen und daher kann keinesfalls auf bestehende Quellen verzichtet werden!
• Wasserverbrauch (6,5 ha beschneite Piste benötigt ca. 17 000 m3 Wasser(17 Mio Liter) pro Jahr, dies entspricht einem Jahresverbrauch von ca. 170 Haushalten), ein zusätzlicher 2. Speicherteich wird notwendig, was ökologisch als auch ökonomisch ein Irrsinn wäre
• Rodungsflächen
Das forstrechtliche Ansuchen umfasst 32.068 m² unbefristete Rodungsflächen auf bestocktem Waldboden, 15.862 m² unbefristete Rodungsflächen auf unbestocktem Waldboden und 540 m² Rodungsfläche auf bestockten Alpen.
• Noch mehr Druck auf den Wildbestand in der kritischen Winterperiode durch die neue Pistenfläche und Variantenfahrer
• Absolut kein Nutzen für die Sommersaison am Glungezer
• Noch mehr Verkehr für die ohnehin schon geplagten Anrainer an den Zubringerstraßen zur Glungezerbahn und am Parkplatz
• Zusätzlicher Bodenverbrauch durch notwendige Erweiterung der Parkplatzflächen (derzeit ca. 900 Stellplätze bei ca. 1700 Einwohnern)
• Großes Finanzloch im Gemeindebudget (Gemeinde 2/3 Haupteigentümer der Glungezerbahn) und drohender Ausverkauf an einen Investor (siehe Muttereralmbahn 2021)
- Aktuelle Verschuldung der Glungezerbahn 11 Mio
- Geplante Neuverschuldung: ca. 4 Mio (Talabfahrt+Beschneiung+notwendiges Retentionsbecken) + ca. 12 Mio (Schartenkogel-Lift)
• Kein Geld mehr für andere wichtige offene Projekte für alle GemeindebürgerInnen wie, Generationenhaus, Erweiterung Kindergarten, Sanierung Vereinshaus, Probelokal Musik, Feuerwehrauto, Infrastrukturmaßnahmen…..
Und das alles für 1.750 m zusätzliche Piste!!!!!
Wir sind auch begeisterte Wintersportler, aber nicht um jeden Preis.
Quellenangaben:
a) Grundsatzbeschluss lt. GR-Protokoll vom 15.12.2020, Punkt 9)
b) Öffentliche Bekanntmachung einer mündlichen Verhandlung Amt der Tiroler Landesregierung GZ IIIa1-W-15.098/80-2022 Innsbruck, 26.04.2022
c) Kundmachung Amt der Tiroler Landesregierung/BH Innsbruck GZ IL-NSCH/950/19-2022 und IL-WR/B-2558/10-2022 vom 25.4.2022
d) Einreichprojekt Pistenbau Talabfahrt Glungezer + Erweiterung Schneeanlage für Talabfahrt Glungezer (Innsbruck November 2021)
weiter Quellen: diverse GR-Protkokolle betreffend Thema neue Talabfahrt, diverse sonstige Sitzungen und Medienberichte.
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herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Die TT berichtet über den Wintersport im Zusammenhang mit dem Klimawandel, und dass damit auch die Beschneiung erschwert wird, vor allem in tieferen Lagen.
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Die TT berichtet über den Beschluss zur Talabfahrt, und dass die Talabfahrt gebaut werden soll, wenn das notwendige Kapital für die Erneuerung des Schartenkogelliftes nicht angespart ist.
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Es wurde im Gemeinderat über die zukünftigen Aktivitäten bezüglich der Talabfahrt und des Schartenkogellifts abgestimmt.
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.