Region: Vienna
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Traffic & transportation

Steigerung der Lebensqualität im nördlichen Weinviertel durch bessere Verbindung mit der Nordbahn

Petitioner not public
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Direktion der ÖBB

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10/05/2022, 09:44

2. Teil d. Briefes:

Wir haben Kritikpunkte zusammengestellt u. ersuchen, unsere Fragen zu beantworten:
1. Alle schnellen Verbindungen m. d. Regionalexpresszug wurden im Dezember 2010 eingestellt,
ebenso die Halte der internationalen Züge in Hohenau.
Ist Ihnen bewusst, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Bernhardsthal-Wien
HBF seither nur mehr ca 65 kmh beträgt?
2. Für die Bevölkerung in der nordöstl. Region Österreichs bedeutet dies einen enormen Verlust
an Lebensqualität. Viele Arbeitnehmer haben sich hier angesiedelt, im Vertrauen auf einen sicheren
Arbeitsweg nach Wien. Diese Verhältnisse sind nicht mehr gegeben u. familienfeindlich wirken sich
diese Änderungen aus. Häufige Verspätungen u. Zugausfälle verstärken diese nachteiligen Bedingungen u. bringen teilw. eine Bedrohung der Existenz mit sich.
Ist Ihnen bewusst, dass dieser untragbare Zustand krass im Widerspruch zu einem existierenden politisch vorgegebenen Verkehrskonzept – dem Österreichischen Generalverkehrsplan –
steht?
3. Im Österreichischen Generalfahrplan aus dem Jahr 2002 wird die Nordbahn eindeutig als hochrangige Hauptverkehrsstrecke (sogar mit internationaler Bedeutung) qualifiziert. Es werden ganz klar die
Rahmenbedingungen für solche Strecken definiert. Z. B: Regionale Unterschiede sind zu minimieren,
das Erreichbarkeitsgefälle zwischen einzelnen Regionen und den Ballungsräumen ist deutlich zu reduzieren.
Warum wurden die Vorgaben des Österreichischen Generalfahrplans nicht eingehalten?
4. Die für die Bewohner der nordöstl. Gemeinden nachteiligen Fahrplanveränderungen konnten
nur durchgeführt werden, weil zu den Fahrplanverhandlungen nur wenige Bürgermeister (deren Gemeinden direkt an der Bahnlinie liegen) eingeladen wurden. Die Bürgermeister aus dem Bezirk Mistelbach fehlten u. konnten die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Bürger nicht vertreten. Ebenso die
Bürgermeister, deren Bürger noch eine längere Anreise mit dem Bus oder Auto haben, ehe sie in die
Nordbahn steigen. (Deren Gemeinden nicht direkt an der Nordbahn liegen).
Das sind im nördlichsten Abschnitt die Orte, welche nicht direkt an der Bahnlinie liegen: Schrattenberg, Reintal, Katzelsdorf, Altlichtenwarth, Hausbrunn, Niederabsdorf, Ringelsdorf, Palterndorf, Dobermannsdorf, Neusiedl/Zaya, Hauskirchen, Walterdsorf, Blumenthal, Eichhorn, Gaiselberg, Gösting,
Grossinzersdorf, Loidesthal, Maustrenk, Windisch-Baumgarten und Zisterdorf. Die Bewohner dieser
Orte fahren mit dem PKW oder Bus die Hauptorte an der Bahnlinie zwischen Bernhardsthal und
Dürnkrut an. Nicht berücksichtigt wurden die Pendler aus Tschechien u. d. Slowakei.
Die wenigen anwesenden Bürgermeister konnten die Fahrplanveränderungen für ihre Bürger ohne
Rücksicht auf entferntere Gemeinden durchsetzen und alle schnellen Verbindungen wurden gestrichen. Die Fahrzeiten für die Pendler mit den längsten Anfahrtswegen wurden verlängert. Konferenzprotokolle belegen diese Vorgänge.
Ist Ihnen bewusst, dass dadurch der ganzen nördlichen Region ein nicht unerheblicher Nachteil
entsteht?
5. Bürgermeister der einwohnerstarken Gemeinden Strasshof und Deutsch Wagram konnten in der
Vergangenheit die Halte von REX Zügen in ihren Gemeinden durchsetzen.
Ist Ihnen bewusst, dass dadurch
1. a) die Fahrt für den Großteil der Pendler verlängert wird?
2. b) die REX Züge dadurch überfüllt sind und die Pendler keine Sitzplätze bekommen?
3. c) parallel halbleere Schnellbahngarnituren unterwegs sind?
4. d) in Summe durch diese Halte mehr Pendlern aus den nördlicher gelegenen Orte Nachteile entstehen als Vorteile für die Pendlern der beiden Gemeinden?
6. In der Vergangenheit wendeten die Züge bei Verspätungen (von Wien kommend) öfters in Hohenau. Die Pendler mit den längsten Anfahrtswegen mussten aussteigen und auf den nächsten Zug
warten. Auch Fahrgäste in Breclav, Bernhardsthal und Rabensburg standen am Bahnsteig und mussten
eine Fahrverzögerung von bis zu einer Stunde in Kauf nehmen.
Ist Ihnen bewusst, dass durch dieses vorzeitige Wenden, der häufigen Verspätungen und Zugausfälle oft Fahrten mit dem eigenen PKW angetreten werden, um pünktlich den Arbeitsplatz
zu erreichen?
7. Es gibt eine WIFO Studie, welche belegt, dass Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum einen Unterschiede machen können. Danach sind die Lebensumstände im Bez.Mistelbach aufgelistet. Folgende Orte weisen die schlechtesten Platzierungen auf: 1. Schrattenberg, 2. Rabensburg, 3. BernhardsthalReintal-Katzelsdorf, 4. Altlichtenwarth, 5. Hausbrunn.
Das sind genau jene Gemeinden, deren Bewohner (besonders betroffen Pendler) auf die Beförderung
mit der Nordbahn angewiesen sind und immer mehr Zeit investieren müssen, um nach Wien zu gelangen. Mitverantwortlich sind vermutlich die Fahrplanveränderungen in den letzten Jahren, welche die
Bürger der nördlichsten Gemeinden benachteiligt, da (fast) alle schnellen Verbindungen gestrichen
wurden.
Sehen Sie einen Zusammenhang der schlechten Lebenssituation mit der Fahrplangestaltung?


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