10.08.2022, 09:07
Liebe Pendlergemeinschaft!
Unsere Pendler, besonders jene im nördlichsten Abschnitt der Nordbahn, sind "hart im Nehmen". Die Probleme der letzten Monaten sind aber heftiger als je zuvor und kaum zu bewältigen: Zugausfälle, Verspätungen, zu wenig Waggone, mangelhaften Durchsagen, defekte Klimaanlagen, keine Sitzplätze, Anhalten der Züge an der Strecke, ...
Besonders heftig ist die Tatsache, dass es immer öfters zu vorzeitigem Wenden der Züge (von Wien kommend) in Hohenau oder auch Drösing kommt. Nicht nur, dass die Verlängerungen der Fahrzeiten bis zu einer Stunde (oder auch mehr) damit verbunden sind, so funktioniert der Schienenersatzverkehr in den seltesten Fällen. Ein Beispiel: der letzte Zug (von Wien kommend) fährt nur bis Gänserndorf. 16 Fahrgäste warte 90 Minuten auf Schienenersatzverkehr. Endlich erscheint dein Bus, in dem 8 Fahrgäste Platz finden ...
Verantwortliche der ÖBB oder VOR interessiert es anscheinend nicht, wie es Fahrgästen spät nachts an einem Bahnhof ergeht. Kaum Sitzplätze, kaum Möglichkeit bei Wind, Regen, Sonne ... Schutz zu finden.
Bis vor 3 Jahren war es üblich, dass bei Verspätungen die Züge nur bis Hohenau fuhren, die Fahrgäste aussteigen und auf den nächsten Zug warten mussten. Herr BR Michael Bernard (FPÖ) konnte diesem "Spuk" ein Ende bereiten. Leider kommt es immer wieder vor, dass Züge nicht bis zum Endbahnhof fahren. Begründet wird es mit technischen Problemen. Wir werden diese Praktiken weiter beobachten und aufzeigen.
Hilfreich war die FB Seite "Pendler der Nordbahn". Hier wurden von Betroffenen alle Mängel der letzten Wochen detailliert gemeldet.LR Dieter Dorner und BR Michael Bernard (beide FPÖ) werden mit diesen Aufzeichnungen Anfragen an Frau Ministerin Gewessler, LHF Mikl-Leitner, LR Schleritzko (VOR), Manger der ÖBB ... richten. Anfragen der Bürgerinitiative wurden von der Ministerin und LHF ignoriert. In diesem Fall müssen sie antworten, die Probleme zur Kenntnis nehmen und wenn wir Glück haben, übernehmen sie auch Verantwortung.
Dass es zu vermehrten Problemen durch den Ausbau der Nordbahn kommen wird, war uns bewusst. Nur viele dieser Mängel haben damit nichts zu tun. Wenn z.B. Züge ausfallen, weil ganz einfach keine Waggone vorhanden sind, oder es zu technischen Problemen durch den Einsatz von Uraltwaggonen kommt.
Kein Verständnis haben unsere Pendler, dass es Verträge mit einem tschechischen Privatzug (Regiojet) gibt, der 8 Mal täglich die Gleise der Nordbahn benützen kann und Vorrang genießt. Das führt manches Mal zusätzlich zu Wartezeiten für unsere Pendler, wenn Züge angehalten werden, damit der Regiojet freie Fahrt hat. Dass hier viel Geld im Spiel ist, braucht uns niemand erklären. Aber im Grunde bezahlen wieder unsere Pendler mit Verlust von Freizeit.
Wir von der Bürgerinitiative können nur die Probleme aufzeigen und sind angewiesen auf Hilfe von Politikern. Frau Melanie Erasim hat uns ebenfalls unterstützt und eine parlamentarischen Anfrage zu diesem Thema an Ministerin Gewessler gesendet. Die Antwort steht noch aus.
Erfreulich ist, dass es anscheinen doch Bemühungen für die Halte der internationalen Züge in Hohenau gib. Unser Antrag wurde zwei Jahre blockiert, die Gründe dafür waren für uns nicht ganz nachvollziehbar, da die Vorteile bei weitem gegenüber der ev. Nachteile überwiegen. Dass es zu Problemen währen der jahrelangen Umbauarbeiten an der Nordbahn kommen wird, war vorhersehbar. Mit diesem Ausmaß hat niemand gerechnet. Halte der intern. Züge in Hohenau könnten viele Probleme entschärfen. Die verkürzte Fahrzeit auf die Hälfte ist ja auch gewichtiges Argument. Anscheinend ist dieses Thema für einige Politiker für die kommende Landtagswahl ein willkommenes Thema. Gut für uns. Mit großem Einsatz und vor allem mit der Zusammenarbeit den Politikern der Slowakei könnte es gelingen. Im Ministerium wurde uns mitgeteilt, dass unser Antrag auf Grund der großen Bevölkerungsdichte (besonders aus der Slowakei) sehr wohl Berechtigung habe. Politische Entscheidungen sind nötig für die Umsetzung unsere Wünsche.
Das eigentliche Ziel der Bürgerinitiative, die Wiedereinführung von beschleunigten Regionalzügen , verliert nur momentan an Bedeutung. Ist aber nach wie vor aktuell. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir ein Rundschreiben verfassen, in dem wir die Praktiken der Fahrplangestaltung aufdecken und kritisieren. Gerade die Pendler der der nördlichsten Gemeinden werden dadurch schwer benachteiligt. Auch auf Pendler, welche in Gemeinden leben, die nicht an die Nordbahn angeschlossen sind, nimmt niemand Rücksicht. Vielleicht gelingt es uns doch, die Bürgermeister der benachteiligen Gemeinden "aufzurütteln".
Wir haben noch viel zu tun und sind auf Unterstützung von Politikern angewiesen. Wir nehmen jede Hilfe dankend an.
Mit freundlichen Grüßen
Elvira Führer