Region: Graz
Bürgerrechte

MEHL GRIES BETON: Rettet die Rösselmühle! Für eine respektvolle Stadtentwicklung!

Petition richtet sich an
Rathaus

1.418 Unterschriften

Sammlung beendet

1.418 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet Januar 2024
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 25.06.2024
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

15.01.2024, 11:23

Es wurden weitere Weblinks unter dem Punkt Weiterführende Informationen hinzugefügt.


Neue Begründung:

MEHL GRIES BETON Rettet die Rösselmühle – das Manifest

„Wenn er fertig ist, […] dann wird Graz ein neues Wahrzeichen haben, ein Zeichen unserer Zeit, das höchste, größte und modernste…“ (Bericht zum Bau des ersten Siloturms der Rösselmühle in der „Neuen Zeit“, 28.3.1950)

„Die Türme der Rösselmühle sind natürlich wunderschön. Also ich habe etliche Silvesterabende oben am Silo verbracht, weil man da einen wunderbaren Ausblick auf das Feuer-werk rundherum hat. Da brauche ich nicht auf den Schlossberg hinauf gehen, da gehe ich auf den Balkon des Getreidelagers hoch.“ (Erinnerung aus der Arbeitswelt der Rösselmühle)

2014 stellte die Rösselmühle den Betrieb ein.

Am 12.6.2014 beauftragte der Gemeinderat den Bürgermeister, „dass rechtzeitig Maßnahmen ergriffen würden, um die Spuren und den Charakter des Bestandes mit aktuellen Bedürfnissen und moderner Architektur zu verbinden.“ „Weiters soll ein Maßnahmenpaket erarbeitet werden, mit Hilfe dessen rechtzeitig Lösungen forciert werden können, die Bezug auf den (industriellen) Charakter des Entwicklungsgebietes und dessen Bestand nehmen.“

Seit Anfang 2022 engagieren sich viele Bürger:innen für die Rösselmühle als Nachbarschaftszentrum und Ort der Begegnung, der Musik, Gemeinwesenarbeit, Pflege und demokratischen Bildung. Sie erarbeiten Vorschläge für klimagerechtes und zeitgemäßes Bauen im Altbestand. Sie sprechen mit Anwohner:innen, Eigentümer:innen und stadtpolitischen Verantwortlichen.

Am 21.12.2023 stellte die RÖMU GmbH Antrag auf Abbruch der beiden Silotürme. Dagegen protestieren wir.

Wir fordern: Kein Abbruchbescheid für die Rösselmühle! Keine Gebietsumwidmung für Wohnbau! Sofortige Sicherung der Silotürme!

Das Griesviertel um die Rösselmühle besitzt eine außergewöhnliche kulturelle Vielfalt und besondere Geschichte. Soziale Gemeinschaft, Kultur, Handwerk und Gewerbe gehören hier zusammen. Mit den Läden, Gasthäusern und charaktervollen Altbauten verschwinden immer mehr dringend benötigte Begegnungsräume.

Wir fordern: Transparenter Entwicklungsprozess mit echter Bürgerbeteiligung – von Anfang an!

Die Welterbestadt Graz stöhnt unter den Folgen unkontrollierter Immobilienspekulation und Bauwut. Immer noch bestimmen Investor:innen hinter verschlossenen Türen die Stadtplanung („Grazer Modell“). Alternative Finanzierungsmodelle und EU-Förderprogramme werden nicht einbezogen. Weiterhin wird im Gries das gewachsene Stadtbild zerstört, werden Hauseigentümer:innen zum Verkauf gedrängt, Altstadthäuser entmietet und durch gesichtslose Wohnblocks ersetzt. Wer soll hier noch Geschichten erzählen und Erinnerungen weitergeben? Wie Diversität leben und Wurzeln schlagen? Wo können Kinder spielerisch ihre Nachbarschaft erkunden?

Wir fordern: Eine sozial und kulturell verantwortliche Stadtentwicklung! Sofortige Abschaffung des „Grazer Modells“!

Das Griesviertel birgt einzigartige, historisch gewachsene Areale industriellen Bauerbes. Am Mühlgang, inmitten des sog. "Klein Venedig" von Graz, liegt zwischen der Köstenbaummühle und der Bäckerei Strohmayer liegt u.a.auch Johann Puchs erste Fahrradfabrik. Trotz ihrer Bedeutung für Graz ist der Abbruchbescheid bereits erteilt! Ebenso gefährdet sind weitere Industriekultur-Areale z.B. zwischen Kindermanngasse und Idlhofgasse.

Wir fordern: Nachhaltiger Schutz des Bauerbes der Grazer Handwerker-Vorstadt! Kreative Umnutzung im Sinne der Konvention des Europarats über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft!

Österreich hat 2014 das Rahmenübereinkommen des Europarates über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft (FARO-Konvention) unterzeichnet und 2015 ratifiziert. Es bekennt sich damit zum sozialen Wert und Potenzial kulturellen Erbes als Ressource für nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Lebensqualität. Gleiche Rechte und zivilgesellschaftliche Teilhabe aller Bürger:innen an diesen Prozessen ist somit ethische Verpflichtung und politische Notwendigkeit für Länder und Kommunen.

Wir treten ein: Für eine respektvolle Stadtentwicklung in der Grazer Murvorstadt! Für soziales Miteinander und kulturelle Vielfalt im Industriedenkmal Rösselmühle!

Wir sind Studierende und Lehrende am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Uni Graz und forschen über Geschichten, Erfahrungen und Zukunftswünsche rund um die Rösselmühle.

Jonathan Coenen, Katharina Eisch-Angus, Johannes Maier, Laura Riedl, Florian Rumpl, Erika Thümmel

Weiterführende Informationen:

Gemeinderatsbeschluss vom 12.6.2014

Faro-Konvention zum Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft (Bestandsaufnahme 2016)

Bestandsaufnahme kunsthistorisch bedeutender Industriebauten an den Grazer Mühlgängen

Institut für Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie: Mehl Gries Beton - Gespräche um die Rösselmühle



Neues Zeichnungsende: 10.04.2024
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 464 (383 in Graz)


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