09.03.2024, 15:15
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
letzten Donnerstag erreichte uns Griesbewohner:innen eine merkwürdige Postwurfsendung. “News aus Gries“ wurden da versprochen. „Mehr erfahren“, „Bleib‘ auf dem Laufenden!“ Ein „BLICK ins GRÜNE“ als sonniger Fotoblick zum Griesplatz.
Weiter scheinen die Autor:innen nicht gekommen zu sein.
Kein Wort zu dem, was uns im Gries bewegt. Kein Wort zur Rösselmühle und dazu, was da seit Monaten im Stadtplanungsamt mit den Eigentümern von Postgarage, Rösselmühle und City-Park verhandelt wird. Kein Wort zu den schmerzhaften Abbrüchen der Silotürme. Kein Wort dazu, wie das, was Handel und Handwerk im Gries geschaffen haben, verschachtert und plattgemacht wird. Wie Mieter:innen vertrieben, Hauseigentümer:innen zum Verkauf gedrängt werden. Wie Begegnungsorte, Läden, Kaffeehäuser mit den Altstadthäusern verschwinden, Heimat und sozialer Zusammenhalt inklusive.
Kein Wort zu den Erinnerungen und Erzählungen, zu Trauer und Zukunftsfrust, die unserer Projektgruppe in den Forschungen rund um die Rösselmühle entgegengekommen sind.
Stattdessen: Grünflächenfaktor und Baumbonus für Neubauprojekte. Fußwege, Baustellenförderung. Eine neue Straßenbahn (… quer drüber über Johann Puchs Direktorenwohnhaus in der Karlauerstr. 46, 17. Jahrhundert - sei’s drum!). Schöne neue Welt.
Und die klingt so: „Eine Stadt ist lebenswert, wenn sie viele Orte und Räume bietet, wo sich Menschen in angenehmer Atmosphäre treffen können. So ein Ort darf nicht zu laut und verkehrsbelastet sein, er muss im Sommer Schatten bieten und manchmal braucht’s ein Bankerl zum Sitzen.“
War da was? Was will man uns damit sagen? Grüne Befriedungspolitik – oder eher das Gegenteil? Wie wär’s mit einem Blickwechsel zum gelebten Griesviertel auf einem unserer Erzählspaziergänge? Herzliche Einladung! Termin nach Vereinbarung.