06.06.2024, 09:05
Sehr populistisch stellte Reinhold Lopatka, ÖVP, gestern bei der Diskussion der Spitzenkandidat:innen für die EU-Wahl in den Raum, dass Bäuerinnen und Bauern zukünftig Schmetterlinge zählen müssten, falls die Renaturierungsverordnung beschlossen wird.
Das ist natürlich Unsinn. Schmetterlinge sind sehr gute Indikatoren für den Zustand von Lebensräumen, weil sie empfindlich sind und schnell auf Umweltveränderungen reagieren. Daher ist im Renaturierungsgesetz vorgesehen, dass der sogenannte Grünland-Schmetterlingsindex einen Aufwärtstrend erreichen muss. Denn der Bestand der Wiesenschmetterlinge ist in der EU zwischen dem Jahr 2000 und 2020 um rund ein Viertel (-24 %) zurückgegangen. Erhoben wird der Schmetterlingsindex von Expertinnen und Experten gemeinsam mit vielen Freiwilligen.
SEHR LESENSWERT
Das Umweltbundesamt hat gut aufbereitete Informationen rund um das Renaturierungsgesetz veröffentlicht. Hier finden sich unaufgeregt die Hintergründe, was erreicht werden soll, welchen Nutzen das für uns hat und es wird auf einige Falschmeldungen eingegangen. www.umweltbundesamt.at/naturschutz/nature-restoration-regulation
Informationen zum Schmetterlingsindex: www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/Artenvielfalt.html
Wer noch unentschieden vor der Wahl am Sonntag ist, dem hilft vielleicht das Abstimmungsmonitoring der österreichischen EU-Abgeordneten bei der Entscheidung: www.oegfe.at/category/abstimmungsmonitoring/