Region: Austria
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Freiheit für unsere Menschlichkeit! Offener Brief an Kurz, Nehammer, Schallenberg #leavenoonebehind

Petitioner not public
Petition is addressed to
Bundeskanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg

11,231 signatures

Petition recipient did not respond.

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  1. Launched 2020
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Failed

News

09/30/2020, 16:39

Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition "Freiheit für unsere Menschlichkeit",

nach dem verheerenden Brand in Moria vom 8. September sprachen viele von einer lange angekündigten Katastrophe. Auch wir hatten bereits im März gewarnt: "Wenn sich der Corona-Virus in Moria, wo sich 1.300 Menschen einen Wasserhahn teilen müssen, ausbreitet, droht Massenpanik." Am 2. September wurde dann die erste Person im Lager Moria Covid-Positiv getestet. Das ganze Camp wurde unter Quarantäne gestellt, eine Revolte brach aus. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehr als 13.000 Menschen im und rund um das Lager auf, das für nur 2.700 Menschen ausgelegt war.
Bis zum heutigen Zeitpunkt ist nicht vollständig geklärt, wie es zum Ausbruch des Feuers kam. Die griechischen Behörden verhinderten wohlweislich eine genaue Untersuchung der Vorfälle, indem sie bereits wenige Tage nach den Bränden die verkohlten Reste des Lagers mit Bulldozern räumen ließen. Tausende Menschen landeten auf der schmalen Landstraße zwischen Moria und der Inselhauptstadt Mytilini. Schreckliche Szenen folgten: Mehrfach verhinderte die Polizei unter Einsatz von Tränengas, dass Frauen, Männer und Kinder Zuflucht in Mytilini suchten.
Wenige Tage später brachte man einige tausend Menschen unter Einsatz von Gewalt in ein neu errichtetes Zeltlager auf dem alten Militärgelände Kara Tepe. Viele Geflüchtete weigerten sich, dorthin zu gehen, weil die Versorgung auch dort vollkommen unzureichend war und sie befürchteten, von neuem einem menschenverachtenden und lebensbedrohlichen Lagerleben ausgesetzt zu sein.
Unmittelbar nach den Bränden in Moria fanden in 40 Städten in Deutschland Proteste statt. In Berlin gingen mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Auch in Wien und in anderen österreichischen Städten gab es mehrmals Demonstrationen mit tausenden Teilnehmerinnen und
Teilnehmern. Sogar die Kronen Zeitung und ihr Kolumnist Jeanné änderten ihren Kurs und plädierten für die Aufnahme von Geflüchteten aus Lesbos.
Doch im Gegensatz zur Deutschen Regierung blieb die österreichische Regierung bei ihrer Ablehnung.
Wir wissen jedoch: Wir haben Platz. Österreich ist im AUFNAHMEzustand. Viele Gemeinden haben zugesagt, Geflüchtete aus Moria aufzunehmen. Neben unserer Petition, die Sie und weitere 11.000 Menschen unterzeichnet haben, sind eine Vielzahl anderer Initiativen hochaktiv, darunter die Initiative COURAGE, die von der Schauspielerin Katharina Stemberger mitgegründet wurde.
Mit Ihrer Unterschrift unserer Petition haben Sie ein klares Zeichen gesetzt. Vielleicht sind Sie bereits in anderen Initiativen aktiv, sei es im zivilgesellschaftlichen, im kirchlichen oder im parteipolitischen Bereich, oder einfach nur im Kreis von Freunden und Familie.
Eines steht fest: nur wenn wir weiterhin gemeinsam aktiv bleiben, können wir es schaffen, die Blockadehaltung der amtierenden Kanzlerpartei zu überwinden. Schreiben Sie uns, wenn Sie weitere Ideen und Impulse haben und wenn wir Sie in Kontakt mit NGOs bringen dürfen, die die Aufnahmebereitschaft in Österreich dokumentieren und koordinieren.

Diesen Samstag, den 3. Oktober, findet unter dem Motto "VOICES FOR REFUGEES" eine Großdemonstration in Wien statt. Die Demonstration beginnt um 14:00 Uhr am Karlsplatz und endet um 17:00 am Heldenplatz. Kommen Sie mit ihren Freunden, Freundinnen, mit Ihrer Familie. Wenn Sie nicht in Wien zu Hause sind, informieren Sie sich über Kundgebungen in Ihrer Region, posten Sie Fotos in den sozialen Medien, die die Aufnahmebereitschaft Ihrer Gemeinde signalisieren, oder schicken Sie Protestmails an die Regierung.
Am Abend des 3. Oktober, um 19 Uhr, wird der bekannte Buchautor und Globalisierungskritiker Jean Ziegler auf Einladung von GEA-Waldviertler in Schrems per Videoübertragung mit Alexander Behr über die Situation in Lesbos und über sein neues Buch „Die Schande Europas“ sprechen. Sie können die Veranstaltung auf der facebook-Seite von GEA-Waldviertler mitverfolgen: www.facebook.com/w4tler/
Herzlichen Dank für Ihre anhaltende Hilfsbereitschaft, Ihr Interesse und Ihre Solidarität,

Alexander Behr, Ulrich Brand, Jörg Flecker, Ruth Simsa, Emmerich Tálos, Ruth Wodak


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