04.06.2024, 11:29
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''In einem dicht ausgebauten Geflecht von Ableitungen, Stollen, Speicherseen, Rohren, Pumpkraftwerken und Laufkraftwerken produzieren VERBUND, KELAG, ÖBB und kleinere Energiebetriebe mit dem Wasser der Möll und ihrer Zubringer Spitzenstrom , der mit einem Netz von Hochspannungsleitungen aus dem Tal hinaus nach Europa gebracht wird.
Von Heiligenblut bis Flattach sind bereits 28 von 30 Zubringerbäche für die Energiegewinnung gefasst. Acht Zubringer werden abgeleitet (ohne die Wasserrahmenrichtlinie zu beachten), teilweise bis nach Kaprun (dies hat die Möll bereits auf 58% ihrer früheren Größe vermindert). Von Flattach bis Obervellach gibt es nur mehr einen naturbelassenen Zubringer von ehemals sechs.
Nun plant die KELAG im Oberen Mölltal, drei weitere Möll-Zubringer (Astenbach, Golmitzenbach und Sabinitzenbach) in Stollen durch das Gebirge zu den Fraganter Speicherseen abzuleiten. Damit würde sich der Fluss auf weniger als 50% seiner früheren Größe reduzieren. Schon jetzt ist er durch den Klimawandel stark betroffen.
Gemäß den Wasserrahmenrichtlinien der EU ist die KELAG aber auch verpflichtet, den Schwall-Sunk in der Möll, der durch ihre Kraftwerke entsteht, zu beseitigen. Dazu hat die KELAG den Gemeinden ein Konzept vorgelegt, wonach die riesige Wassermenge (rund 40m3/s) über einen
17 Kilometer langen Stollen von der Gemeinde Flattach durch die Gebirgskette der Kreuzeckgruppe bis zum Kolbnitzer Stausee geleitet wird, wo sie wiederum von einem neuerbauten Kraftwerk „abgearbeitet“ werden soll.
Das KELAG-Projekt plant aber auch, das übrigbleibende Wasser in der Möll abzusaugen und nur eine Restwassermenge von 3,15m3/s in der Möll ab Gößnitz zu belassen, wodurch aus dem Fluss letztlich ein Bach entsteht und die Lebensader des Mölltals und damit das Mölltal auszutrocknen droht.''