06/13/2013, 16:55
Liebe Saatgut-Interessierte,
eine Koalition von über 20 Organisationen für Saatgut-Vielfalt aus mehr
als 12 Staaten der EU von Irland bis Griechenland, von Portugal bis
Lettland hat zur heutigen Konferenz der EU-Organe über das Maßnahmenpaket
„smarter rules for safer food“ eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben.
www.seed-sovereignty.org/PDF/joint_statement_seed_legislation_2013-06-12_web.pdf
Darin nimmt diese Koalition im Wesentlichen die Erklärung der Kampagne für
Saatgut-Souveränität vom 4. Juni auf. Die Kampagne hatte unter dem Titel
„Jubelruf der Saatgutindustrie – Ein Warnsignal für Vielfalts-Saatgut!“
ein Schreiben der Lobbyagentur der Saatgutindustrie ESA (Europan Seed
Association) kritisiert und eigene Forderungen in Bezug auf den
Saatgutmarkt formuliert.
www.saatgutkampagne.org/PDF/PE_Saatgutkampagne_Jubelruf_der_Industrielobby_ESA_2013-06-04.pdf
Die Schlussfolgerung der Erklärung vom 4. Juni: „Man braucht keine derart
restriktive und bürokratische Gesetzgebung um qualitätsvolles und gesundes
Saatgut zu erzeugen, auch die Saatgutindustrie nicht! Dass die ESA dieses
Gesetzeswerk begrüßt, zeigt aber, wie wenig sicher sie sich des von ihr
angebotenen Saatgutes ist. Sie hat Angst vor dem freien Wettbewerb mit
bäuerlichem, ökologischem und Vielfalts-Saatgut. Die ESA fordert die
restriktive und bürokratische Gesetzgebung, weil die Bürokratielasten nur
von Saatgut-Konzernen mit einer erheblichen Größe und einem großen
Absatzvolumen an Saatgut pro Sorte zu bewältigen sind! So fördert der
Gesetzesvorschlag die ohnehin besorgniserregende Konzentration im
Saatgutmarkt.“
Im gemeinsamen Standpunkt heißt es „In summary, you do not need such a
restrictive and bureaucratic legislation to produce seed of high quality,
even the seed industry does not need that, do they? The fact that ESA
demands restricted market access, only for their own category of
varieties, shows how insecure they are with regard to market success of
such seeds. It seems that ESA is afraid of free competition with farmers'
varieties, with varieties bred for organic farming, and with diversity
varieties – even though these varieties comprise only a small part of the
seed market. ESA demands a bureaucratic legislation, because the
administrative burdens can only be covered by multinationals with huge
seed sales volumes or, simply, enough financial means. The proposed PRM
legislation is strengthening the already extreme high concentration in the
seed market. “
Über diesen gemeinsamen Standpunkt wurden im Vorfeld der heutigen
Konferenz verschiedene Mitglieder des EU-Parlamentes informiert, u.a.
deutsche Angeordnete des Landwirtschaftsausschusses und des
Umweltausschusses.
Anhang:
„Joint statement on the proposal on legislation about plant reproductive
material“ vom 12.6.2013
Tagesordnung der Konferenz der EU-Organe am 13.6.2013:
ec.europa.eu/dgs/health_consumer/information_sources/docs/agenda_13062013.pdf
Herzliche Grüße
Andreas Riekeberg
Kampagne für Saatgut-Souveränität
www.seed-sovereignty.org | www.saatgutkampagne.org