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Bildung

Pro Schule Schlosswil - Gemeinsam für die ganze Gemeinde

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Gemeinderat Grosshöchstetten

1.606 Unterschriften

Der Petition wurde entsprochen

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Der Petition wurde entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 26.02.2021
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Petition richtet sich an: Gemeinderat Grosshöchstetten

Der Gemeinderat Grosshöchstetten hat entschieden, den Schulstandort der vor drei Jahren einfusionierten Gemeinde Schlosswil ab 1. August 2022 schrittweise und ab dem 1. August 2023 vollständig zu schliessen. Als Begründung werden sinkende Schülerzahlen in der gesamten Gemeinde Grosshöchstetten und damit verbundene Klassenschliessungen angegeben. Mit einem offenen Brief an den Gemeinderat haben 434 besorgte Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut über diesen Entscheid kundgetan. Der einschneidende Entschluss überrascht aus mehreren Gründen:

  • Zum Zeitpunkt der Fusion zwischen den Gemeinden Grosshöchstetten und Schlosswil durfte man im guten Glauben davon ausgehen, dass die Schule mittelfristig erhalten bleibt. Aktuell besuchen 80 Kinder die Schule Schlosswil. Nun soll die Schule bei der ersten Planungshürde geschlossen werden.
  • Einige Schulgebäude am Standort Grosshöchstetten weisen bereits kurzfristig einen hohen Sanierungsbedarf auf. Sie werden mit Öl oder Strom beheizt. Demgegenüber ist die Schulanlage Schlosswil gut bis sehr gut unterhalten. Sie ist an den Holz-Nahwärmeverbund Schlosswil angeschlossen.
  • Während der anstehenden Sanierungsarbeiten in den Schulgebäuden von Grosshöchstetten können Störungen des Schulbetriebs eintreten (Bsp. Asbest). Der Schulstandort Schlosswil bietet für die Gemeinde möglicherweise willkommene Ausweichmöglichkeiten und eine ruhige Lernumgebung.
  • Mit der Schliessung der Schule verliert das Dorf Schlosswil DIE Begegnungszone und den Ort, wo man sich kennenlernt und trifft. Die Schule erfüllt eine zentrale Funktion zur Belebung eines Dorfes. Neben dem Schulbetrieb wird auch die gesamte Schulaussenanlage sowohl von Kindern als auch von deren Eltern regelmässig als sozialer und identitätsstiftender Begegnungsort genutzt.
  • Die bestehende Turnhalle im Schulhaus Schlosswil wird von etlichen Vereinen regelmässig genutzt. So zum Beispiel von der Frauenriege Schlosswil, welche seit 54 Jahren besteht. Zur Zeit ist der FC Grosshöchstetten mit seinen Junioren der häufigste Nutzer der Turnhalle.
  • Grosshöchstetten trägt seit der Fusion im Jahre 2018 auch für den Ortsteil Schlosswil eine Verantwortung bezüglich Pflege von Begegnungsorten.

Forderung:
Diese Petition fordert die Weiterführung der Schule Schlosswil. Wie die Bedingungen dazu geschaffen werden können, soll innerhalb eines konstruktiven Dialogs zwischen den Petenten und den Behördenmitgliedern erarbeitet werden. Die Schule Schlosswil kann so für die gesamte Gemeinde einen Mehrwert bilden.
Hinweise zu Quellen:
Bericht zur Liegenschafts- und Schulraumplanung (LSP 2016):
http://www.grosshoechstetten.ch/dl.php/de/5858d39bbaddc/Schlussbericht_LSP_Grosshochstetten.pdf&ved=2ahUKEwj-0des4f_tAhVK-qQKHSxjBkgQFjAAegQIAxAC&usg=AOvVaw0sMtv50_MpYtGzU74zDOwa
Bericht zum Raumentwicklungskonzept Grosshöchstetten (REK 2020): http://www.grosshoechstetten.ch/dl.php/de/5ecf54886e8a1/2020-05-27_Raumentwicklungskonzept_genehmigt.pdf

Begründung

Hoher Instandsetzungsbedarf: Die Zentralisierung der Schule Grosshöchstetten beinhaltet den Neubau einer Dreifachsporthalle sowie die Umnutzung der bestehenden Turnhallen zu Kindergärten und Unterrichtsräumen. Kostenpunkt: Ein zweistelliger Millionenbetrag. Siehe Bericht Liegenschafts- und Schulraumplanung (LSP 2016). Ob dieses Projekt überhaupt wird umgesetzt werden können, ist zurzeit völlig unklar. Zudem muss vorgängig sowohl ein Projektierungs- als auch ein Baukredit durch das Stimmvolk genehmigt werden. Folgende Gründe sprechen für die Erhaltung des Schulstandortes Schlosswil:

  • Die Unsicherheiten bezüglich des Sporthallenneubaus als auch der Umnutzung der best. Turnhallen sind gross. Mehrere Male muss das Stimmvolk zu den Bauvorhaben befragt werden. Zudem kann das Projekt wohl nur über eine Steuererhöhung finanziert werden (LSP 2016). Vor diesem Hintergrund sollte der Schulstandort Schlosswil wenn immer möglich erhalten bleiben, damit bei Bedarf (steigende Schülerzahlen, Ausweichstandort während Sanierung, Nichtzustandekommen der Zentralisierung) darauf zurückgegriffen werden kann.
  • Die Elektroheizung im KG Stegmatt ist ein betrieblicher Risikofaktor. Gemäss kant. Energiegesetz darf diese nicht mehr ersetzt werden und der KG müsste bei einem Ausfall wohl geschlossen werden. Ist zu diesem Zeitpunkt der KG Schlosswil bereits geschlossen, fallen auf die drei verbleibenden Kindergärten im Schuljahr 23/24 nach Angaben im „Schäri Stei Papier 20/21“ 22 Kinder pro Kindergarten. Dies entspricht der durch die Bildungs- und Kulturdirektion des Kt. Bern maximal zugelassenen Klassengrösse. Sollte nun durch Zuzüge von Familien mit Kindern die Schülerzahl im Bereich KG auch nur um einzelne Kinder ansteigen, entsteht wieder Bedarf an zusätzlichen Kindergärten.
  • Der KG an der Schulgasse ist in einem provisorischen Container untergebracht. Sofern der KG Schlosswil geschlossen wird, werden die Kinder beim intakten, schön gelegenen und bestens unterhaltenen KG Schlosswil abgeholt und mit einem Schulbus nach Grosshöchstetten unter anderem zu diesem provisorischen Container geführt.
  • Von den vier zurzeit betriebenen Schulgebäuden in Grosshöchstetten weisen drei einen kurz- bis mittelfristigen dringenden Sanierungsbedarf auf. Demgegenüber ist das Schulgebäude Schlosswil gut bis sehr gut unterhalten. (LSP 2016). Beheizt wird das Gebäude mittels regionaler, erneuerbarer Holzenergie ab Nahwärmeverbund Schlosswil.

Schülerzahlen: Gemäss Erhebung der Schülerzahlen vom Sommer 2020 müssen sowohl in Grosshöchstetten als auch in Schlosswil Klassen geschlossen werden. Wo und wie viele zu schliessen sind, war Gegenstand der Beratungen in der Schulkommission. Vor dem Hintergrund der übrigen Argumente für eine Offenhaltung des Standortes Schlosswil erachten wir es als zwingend, auf die geführten Beratungen zusammen mit einem Bürgerkomitee zurückzukommen. Es muss nach Lösungen gesucht werden (auch nach unkonventionellen und visionären), welche zumindest vorübergehend zu einer Erhöhung der Schülerzahlen in Schlosswil führen werden. Gemäss dem Bericht (Stand 10.02.2020) zum Raumentwicklungskonzept der Gemeinde Grosshöchstetten ist beispielsweise das Gebiet Nest als Zone mit Erhöhung des Nutzungsmasses vorgesehen. Im gleichen Bericht wird für das Gebiet eine stark überalterte Bevölkerungsstruktur ausgewiesen. Beides sind Punkte, welche in den kommenden Jahren zu einer Zunahme und zu einer Verjüngung der Bevölkerung mit zusätzlichen Kindern führen wird. Es kann also in den kommenden Jahren, insbesondere im Ortsteil Schlosswil, unter Umständen wieder zu steigenden Schülerzahlen kommen.
Pädagogisch fragwürdiges Vorgehen: Gemäss dem Infoschreiben der Gemeinde vom 22.12.2020 sollen die Kinder auf die bestehenden Klassen in Grosshöchstetten verteilt werden. Die Schlosswiler Kinder, welche bis anhin ihren Klassenverbund gewohnt waren und dadurch ihre Sicherheit im Schulumfeld gewonnen haben, sollen mit dem pädagogisch fragwürdigem Vorgehen das Problem der sinkenden Schülerzahlen der gesamten Gemeinde lösen.
Erhaltung Begegnungsorte: Auszug aus dem Bericht zum Raumentwicklungskonzept Grosshöchstetten vom 10.02.2020: "Begegnungsorte sind für Siedlungsgebiete sehr wichtig. Sie bieten Raum zum Verweilen, zum Austausch mit NachbarInnen sowie für Freizeit- und Erholungsaktivitäten. Begegnungsorte haben nicht nur funktionale, sondern auch identitätsstiftende Eigenschaften. […] In Grosshöchstetten reichen sie von kleinräumigen Standorten (z. B. Bänkli oder Feuerstelle) bis zu grösseren Arealen (z. B. Bahnhofareal oder Schulhausplätze). Anpassung, Aufwertung und Schaffung von Begegnungsorten steigert die Aufenthaltsqualität in der Gemeinde und fördert das Zusammenleben der Bevölkerung." Für den Erhalt der Attraktivität der Wohnlage in Schlosswil und damit auch der Attraktivität der gesamten Gemeinde Grosshöchstetten, ist die Erhaltung eben dieser Begegnungsorte, wie bspw. das Schulgebiet Schlosswil, elementar.

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 05.01.2021
Petition endet: 28.02.2021
Region: Grosshöchstetten
Kategorie: Bildung

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