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Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Grosser Rat Basel Stadt
Vision Zero - für null Verkehrstote in Basel
In den letzten zwei Jahren kamen mehrere Menschen in Basel auf tragische Weise im Strassenverkehr ums Leben. Zuletzt wurde der elfjährige Elior in seinem Wohnquartier von einem Lastwagen überfahren. Diese Todesfälle sind ein Beleg für die strukturelle Fehlausrichtung der Basler Verwaltung. Oberste Prämisse ist leider immernoch, dass der motorisierte Verkehr effizient und schnell durch die Stadt geleitet wird. Fussgänger und Velofahrende sind zweitrangig. Sie sind auf gefährlichen Fuss- und Velowegen unterwegs und müssen sich dem motorisierten Verkehr unterordnen. Besonders Kinder sind in diesem System benachteiligt, da sie die Gefahren noch nicht richtig einschätzen können und zwingend auf bauliche Massnahmen zu ihrem Schutz angewiesen sind. Das existierende gefährliche Verkehrssystem beunruhigt nicht nur Eltern, sondern führt zur Minderung der Lebensqualität aller Bürger*innen. Wir fordern, dass sich die Stadt Basel dazu verpflichtet, die «Vision Zero» umzusetzen und durch gezielte Massnahmen eine Verkehrsinfrastruktur schafft, die null Verkehrstote garantiert.
Leitlinien für ein sicheres Basel
Priorisierung von Menschenleben und Gesundheit
Die Bedürfnisse der Menschen, die zu Fuss und mit dem Velo unterwegs sind, erhalten oberste Priorität, die des motorisierten Verkehrs sind als zweitrangig zu behandeln. Denn bei Unfällen sind Fussgänger*innen und Velofahrende immer unterlegen.
Verantwortung der Verwaltung und Politik
Verwaltung und Politik tragen die Hauptverantwortung für die Planung und Umsetzung von Massnahmen, die die Verkehrssicherheit gewährleisten.
Fehlertolerante Verkehrssysteme
Basel muss seine Verkehrsinfrastruktur so gestalten, dass menschliche Fehler nicht zu Todesfällen oder schweren Verletzungen führen.
Ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz
Es müssen Massnahmen ergriffen werden, die sowohl die Infrastruktur als auch Fahrzeugtechnik, Geschwindigkeitsmanagement und Verhaltensänderungen des motorisierten Verkehrs einbeziehen.
https://visionzeronetwork.org/about/what-is-vision-zero/
https://cities-magazine.com/oslos-vision-zero-pedestrian-cyclist-safety-lessons/
Begründung
Lernen von Oslo, Kopenhagen, Paris und Utrecht
Städte wie Oslo haben bewiesen, dass es möglich ist, null Verkehrstote zu erreichen. Basel kann von diesen und anderen Beispielen lernen und die erfolgreichen Strategien übernehmen. Sie sind zudem Vorbilder für systematische, statt punktueller Veränderungen.
Konkrete Massnahmen
Sichere Infrastrukturgestaltung
- Systematischer und schneller Ausbau physisch getrennter Velo- und Fusswege, um Konflikte mit motorisiertem Verkehr zu minimieren, auch über temporäre Elemente.
- Reduktion der Fahrgeschwindigkeit auf maximal Tempo 30 in Wohngebieten und stark frequentierten Fussgängerbereichen.
- Steuerung der Auto- und Lastwagendurchfahrten durch Einbahnstrassen, Sackgassen, Zubringerdienst und Reduktion der Autoabstellflächen.
- Priorisierung von Infrastrukturmassnahmen, die mehr Sicherheit durch die Geschwindigkeitsreduktion und durch physische Elemente sicherstellen.
- Schwachstellenanalyse und Umbau stark befahrener Strassen zu sicheren Verkehrsräumen für alle, insbesondere wenn sie an Wohnquartiere, Schulen oder öffentliche Einrichtungen grenzen.
- Unfallschwerpunkte und Risikosituationen durch bauliche, temporeduzierende Massnahmen oder Verkehrslenkung (Ampeln) sofort beheben.
- Umgestaltung von allen bekannten und durch Bürger*innen genannten kritischen Strassen und Kreuzungen durch gut markierte Fussgängerstreifen, Ampeln, Geschwindigkeitsreduktionen oder ähnlich wirksame Massnahmen.
- Verzicht auf Konfliktgrün (Abbiegeverkehr und Fussgänger*innen haben gleichzeitig Grün).
Effektives Geschwindigkeitsmanagement
- Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen an allen bekannten unfallgefährdeten Bereichen.
- Erhöhung der Überwachung und Durchsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen vor allem durch Infrastrukturmassnahmen, die die Geschwindigkeit in allen Gebieten physisch reduzieren, die nicht vollständig auf das Gewerbe ausgerichtet sind.
Baustellenverkehr
- Der Nachweis eines gefährdungsfreien Baustellenverkehrs ist systematischer Gegenstand im Bewilligungsverfahren. Durch Auflagen in der Baubewilligung wird die Führung von Baustellenverkehr durch Wohnquartiere und bei Schulen verhindert. Wo das nicht möglich ist (letzte Meter) sorgt ein ständiger Verkehrsdienst für Sicherheit.
- Auf allen Strassenabschnitten mit Baustellen oder erhöhtem Lastwagenaufkommen aufgrund von Baustellen wird die Fahrgeschwindigkeit auf maximal Tempo 30 reduziert.
- Fuss- und Velowege werden durch physische Massnahmen (Poller oder Ähnliches) vom Baustellenverkehr und von der Fahrbahn abgetrennt. Kreuzungsbereiche werden auffällig markiert und die Fahrgeschwindigkeit mit physischen Massnahmen reduziert.
Sichere Schulwege und verkehrsfreie Bereiche um Schulen
- Identifizierung und Umgestaltung von Schulwegen, um sie sicher zu machen, beispielsweise durch ausreichende Dimensionierung und physische Trennung von Fusswegen und motorisiertem Verkehr, verbesserte Beleuchtung, sicher gestaltete Fussgängerüberwege und verstärkte Überwachung.
- Einrichtung von Begegnungszonen und verkehrsfreien Zonen um Schulen herum, die die Sicherheit der Schüler gewährleisten und die Luftqualität verbessern. Bis zur definitiven Umsetzung: Einrichtung von Schulstrassen, die zu Beginn und Ende des Schulunterrichts beispielsweise mit Barrieren oder Vaubangittern autobefreit werden.
Reduktion gefährlicher Fahrzeuge
- Gewichtung der Motorfahrzeugsteuer nach Gefahrenpotenzial eines Fahrzeugs (Frontgestaltung, Gewicht, Motorisierung).
- Förderung der Wahl von kleineren und leichteren Fahrzeugen durch Reduktion der Parkplatzgrössen (Breite und Länge).
Aktive Integration der Bürger*innen und Schulen
- Durchführung von mindestens vier öffentlichen Konsultationen und Workshops, um das Wissen und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort direkt in die Planungsprozesse einzubeziehen.
- Zusammenarbeit mit Schulen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Schüler:innen und Eltern berücksichtigt werden und die Massnahmen effektiv kommuniziert und umgesetzt werden.
Datenanalyse
- Start eines umfassenden, vollständig transparenten Projekts zur systematischen Erfassung und Auswertung von Verkehrsunfällen, um Ursachen zu verstehen und gezielte Massnahmen zu entwickeln.
«Vision Zero» ist möglich und machbar
Die Verwaltung und insbesondere das JSD und BVD haben die Verantwortung, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen jederzeit zu gewährleisten und die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Null zu reduzieren. Beide Behörden werden seit Jahren ihrer höchsten Verantwortung - dem Schutz des Lebens und der Gesundheit aller Menschen - nicht gerecht!
«Vision Zero» fordert entschlossenes Handeln von Verwaltung und Politik, um innerhalb der nächsten 12 Monate konkrete Massnahmen umzusetzen, die eine sichere und nachhaltige Verkehrsumgebung schaffen. Wir rufen die Stadt Basel, ihre Bewohner*innen und alle relevanten Interessengruppen auf, sich der «Vision Zero» zu verpflichten und gemeinsam den Weg zu einer Stadt ohne Verkehrstote zu gehen.
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Änderungen an der Petition
vor 4 Tagen -
Änderungen an der Petition
vor 7 Tagen -
Liebe Unterstützer*innen der Petition „Null Verkehrstote“,
damit die Vision für 0 Verkehrstote umgesetzt werden kann, braucht es fehlertolerante Verkehrssysteme sowie eine Verwaltung und Politik, welche Verantwortung für die Planung und Umsetzung der erforderlichen oft eher technischen Massnahmen übernehmen.
Verkehrssysteme haben aber nicht nur technische Gesichtspunkte, sie können aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet werden und wir alle als Teil des Systems können uns einbringen und sind gefragt, unser Verhalten zu überdenken. Auch das Denken ausserhalb der Bubble ist heutzutage sicherlich ein wichtiges Thema.
Das CIELab der Fachhochschule Nordwestschweiz (cielab.ch/) setzt sich mit partizipativen Stadtplanungsprozessen auseinander.... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.