16.09.2022, 14:56
Der Individualverkehr war 2020 für rund 30% der Schweizer Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um das Pariser Klimaabkommen von 2015 einzuhalten und klimaneutral zu werden, müsste man genau dort ansetzen. Statt aber den ÖV massiv auszubauen und günstiger zu machen, Carsharing-Angebote zu fördern und ein flächendeckendes Velonetz zu bauen und dadurch die Mobilitätswende einzuleiten, investiert der Bund lieber in den Autobahnausbau. Auch im Aargau ist ein Grossprojekt geplant: Die A1 von Aarau-Ost bis Birrfeld soll bis frühestens 2037 6-Spurig werden. Rund 770 Millionen Franken würde uns dieser Ausbau kosten - etwa 1’100 Franken pro Aargauer*in! Grund für den Ausbau sei viel Stau und ein erwarteter Mehrverkehr. Dies gilt es durch eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu verhindern und nicht durch den Ausbau von Autobahnen und somit die Förderung von weiteren Anreizen für den Individualverkehr. Mehr Autobahnen führen zu längeren Fahrstrecken und mehr Autos auf den Strassen. Und mehr Autos führen zu mehr Treibhausgasemissionen.
Mehr Autos führen auch zu weniger Platz fürs Wohnen, Spielen, Stille-Geniessen und Anbauen von Lebensmitteln. Dadurch trägt der Strassenverkehr zu Kostensteigerungen in verschiedensten Lebensbereichen bei.
Deshalb fordern wir eine Mobilitätswende jetzt!
Dazu gehört für uns:
Günstigerer ÖV
Finanzielle Anreize für eine nachhaltige Mobilität und kurze Arbeitswege
Ausbau von Carsharing-Angeboten
Ein lückenloses, sicheres und attraktives Velowegnetz
Ressourcenschonende, energie- und flächeneffiziente Verkehrsmittel
Städte und Dörfer mit hoher Aufenthaltsqualität statt Lärm und Gefahr durch Fahrzeuge
Plafonierung der Verkehrsflächen und Umwidmung von Verkehrsflächen zugunsten von effizienten Verkehrsmitteln