19.06.2023, 14:47
Detailergänzung mit Link zum Interview FN 2009, Rechtschreibkorrekturen gemacht.
Neuer Petitionstext:
Mit dieser Petition fordern wir ganz konkret drei Dinge:
- Vom Gemeinderat Kerzers einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit Steuergelder im Bezug auf die Verkehrsplanung. Diese muss umweltfreundlich und langfristig ausgelegt sein, den öffentlichen und Langsamverkehr fördern und den Individualverkehr reduzieren.
- Vom Gemeinderat Kerzers Budget und entsprechenden Einsatz für die Erarbeitung eines nachhaltigen und wirksamen Verkehrskonzeptes, sowie dessen Umsetzung.
- Vom Kanton Fribourg, anstelle des Baus einer Umfahrungsstrasse mit angehängter Kiesgrube, eine finanzielle Unterstützung vom Kanton an der Umsetzung des Verkehrskonzeptes. Dafür werden wir mit dieser Petition Einsprache gegen die Umfahrungsstrasse einreichen.
Was ist das Problem der heutigen Verkehrslage in Kerzers?
Die Umfahrungsstrasse, als einzige Massnahme für die Verkehrsberuhigung im Dorf, ist eine illusorische Hoffnung. Der landwirtschaftliche Durchgangsverkehr wird weiterhin durchs Dorf fahren und ein Teil der Belastung durch den Schwerverkehr bleibt bestehen. Dies vor allem deshalb, weil Zubringerdienste und der Schwerverkehr, welcher nicht nach Aarberg fährt oder die Autobahn nutzen kann, weiterhin durch das Dorf fahren müssen. Ausserdem entlastet die Umfahrungsstrasse nicht den Verkehr der Dorfbewohnerinnen und Bewohnern innerhalb von Kerzers. Deshalb wird die erwartete Verkehrsabnahme höchstens gering sein, vor allem im Anbetracht der geplanten NeubautenSiedlungen im Dorf, welche langfristig zusätzlichen Verkehr verursachen werden. Dies zusammen mit der Umfahrungsstrasse, welche auch zusätzlichen Mehrverkehr verursachtverursacht, wird zu einer Zunahme von Luftverschmutzung und Lärmbelastung führen.
Damit die Umfahrungsstrasse gebaut werden kann, wird viel Ackerland betoniert, zudem wird das Naherholungsgebiet Sonnenberg einer Grossbaustelle mit zusätzlichen Lastwagenfahrten weichen. Dem Gegenüber stehen massiv teure Einzelmassnahmen, wie neue Kreiseln,Kreisel, Strassen- und Parkplatzausbauten (genauso wie die Umfahrungsstrasse), welche keinem Gesamtkonzept unterliegen,unterliegen und zu Lasten der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen gehen. Ein Gesamtkonzept für den Verkehr in Kerzers hätte den Vorteil, dass der Kanton bei der finanziellen Beteiligung mehr in die Verantwortung genommen werden kann, sowie Verkehrsentscheidungen abgestimmter getroffen werden können.
Die Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme im Dorf Kerzers nicht
Wir, die Bewohnerinnen und Bewohner von Kerzers (FR), sind besorgt über die geplante Umfahrungsstrasse. Wir befürchten, dass der Bau der neuen Umfahrungsstrasse negative Auswirkungen auf unsere Lebensqualität haben und die Verkehrsprobleme im Dorf nicht lösen wird. Die vorgeschlagene Umfahrung ist als Lösung ungenügend und entspricht nicht den Anforderungen einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Verkehrsplanung. Die Frage nach der Entlastung des hausgemachten Verkehrs oder auch Alternativen zu der Umfahrungsstrasse, sowie die Förderung des Langsamverkehrs wurden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Kerzers nie diskutiert.
Neue Begründung:
Die Ausgangslage:
Die geplante Ortsumfahrung erstreckt sich über eine Länge von rund 1'210 m und führt zwischen den beiden neu zu erstellenden Kreiseln,Kreisel, dem Anschluss Nord oberhalb des PapilioramasPapillioramas und dem Anschluss Süd neben der neu zu entstehenden Blumenbörse vor dem Kreisel Autobahn - Ins. Die Bahnlinie Lyss - Kerzers wird von einer 364 m langen Brückenkonstruktion überquert.
Die Geschichte:
Die Idee einer Umfahrungstasse ist bereits über 30 Jahre im Gespräch. Damals war zuerst eine Autobahn Kerzers - Neuenburg und danach die Seelandtangente Kerzers - Lyss geplant. Beide Projekte wurden jedoch von den Kantonen Bern und FreiburgFribourg nicht als realisierbar eingestuft. Somit blieb nur die Optionen einer isolierten Dorfumfahrung, welche nur Kerzers berücksichtige, nicht aber die umliegenden Gemeinden.
Im Jahr 2013 wurden sämtliche Umfahrungsprojekte des Kanton FreiburgsFribourg evaluiert, wobei dem Projekt der Umfahrungsstrasse Kerzers die letzte Priorisierungsstufe zugeordnet wurde. Dies darum, weil der Nutzen der Umfahrung vom Kanton Fribourg als klein eingestuft und auch verhältnismässig geringe Verkehrsentlastung in Dorf Kerzers vorausgesagt wurde.
Die Kiesgrube am Sonnenberg:
Der Kanton rechtfertigte sein Umdenken damit, dass diese Umfahrung unter anderem relativ einfach und günstig zu bauen ist, weil die Betreiber der Kiesgrube erwägen, sich finanziell zu beteiligen. Denn gemäss kantonalem Richtplan ist die Umfahrungsstrasse eine Voraussetzung zur Eröffnung einer Kiesgrube auf dem Sonnenberg. Es ist davon auszugehen, dass mit dem Kiesabbau auf Gemeindegebiet begonnen wird, sobald die Umfahrungsstrasse gebaut ist. Dabei handelt es sich um eine der grössten Kiesgruben der Schweiz von ca. 100 Fussballfeldern und damit weicht das Naherholungsgebiet Sonnenberg einer Grossbaustelle. Der Gemeinderat hat hierzu die Bewohnerinnen und Bewohner von Kerzers weder einbezogen, noch entsprechend darüber informiert. Dies erhöht im Umkreis Kerzers und Fräschels die Lärm- und Luftemissionen, sowie das Verkehrsaufkommen (100 LKW Fahrten / Tag) massiv. Die zusätzliche Verkehrsbelastung ist gemäss Bundesgerichtsentscheid für Kerzers nicht tragbar ohne die geplante Umfahrungsstrasse. Trotzdem hat der Gemeinderat Kerzers die Umfahrungsstrasse beim Kanton Fribourg hochpriorisieren lassen.
Die Zusammenfassung:
Damit senkt der Bau der Umfahrungsstrasse die Lebensqualität im Dorf enorm und bringt zukünftig mehr Verkehr und Lärm nach Kerzers. Das ist keine Entwicklung, die sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Kerzers für das Dorf wünschen. Der Gemeinderat muss zwingend einen Richtungswechsel einschlagen, damit umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen möglich werden.
Die Lösungen:
Für eine nachhaltige Zukunft brauchen wir ein zeitgemässes und wirksames Verkehrskonzept ohne Umfahrungsstrasse, da Kerzers heute ein multifunktionelles Dorf ist. Wir, die Bewohnerinnen und Bewohner von Kerzers (FR) fordern sichere Strassen, sowie eine Verkehrsberuhigung im Dorf, ohne Lärmbelästigung und Luftverschmutzung und damit auch ohne Umfahrungsstrasse mit Kiesgrube.
Die Massnahmen:
Wir fordern folgende dringende Massnahmen im Rahmen des Verkehrskonzeptes:
- Alternative Verkehrsrouten
- Förderung vom öffentlichen und langsamen Verkehr
- Neues Bahntrassee zum Bahnhof, ausserhalb des Dorfkerns Kerzers
- Gezielte Optimierung der Verkehrsleitung des Schwer- und Landwirtschaftlichen Durchgangsverkehrs
- Begegnungszone im Dorfzentrum, keine Hitzeinseln und die Förderung von Grünflächen
- Ausbau von Velowegen im Dorf mit Anschluss an die Region
- Sichere Fussgängerwege für alle Generationen
- Sichere Schulwege
Die Unterlagen:
- Kantonaler Richtplan Umfahrungsstrasse Kerzers 2021
- Gemeinde Richtplan Verkehr
- Sachplan Materialabbau – Kies See
- Evaluation und Priorisierung Umfahrungsstrassen Kt FR 2013
- Freiburger Nachrichten - Neuer Anlauf für Kiesabbau 2009
Wir wünschen uns ein attraktives und umweltfreundliches Kerzers, eingebunden in die Region See.
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Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 0