506 Unterschriften
Dialog abgeschlossen
Petition richtet sich an: Gemeinderat von Schmitten, Baukommission
Der Schmittner Gemeinderat verfolgt seit einigen Jahren eine Ortsplanungsstrategie, die sich am Grundsatz „je mehr desto besser“ zu orientieren scheint. Dies missfällt uns, der Bevölkerung von Schmitten, da wir Konfliktpotenzial auf verschiedenen Ebenen wahrnehmen (siehe Begründung). Die Strategie des Gemeinderates scheint in die entgegengesetzte Richtung dessen zu gehen, was aktuell in der Schweiz und weltweit als förderlich angesehen wird, so etwa: 1) soziale Durchmischung von Wohnquartieren, 2) Bedeutung von Grün- und Erholungsflächen, 3) Qualität statt Quantität.
Mitte Januar läuft die Frist ab, in der Einsprache gegen ein weiteres überdimensioniertes Projekt des Gemeinderates gemacht werden kann: die Überbauung „Mosaïque“ im Ochsenried. Die Projektpläne mögen der aktuellen Rechtsanwendung entsprechen, widersprechen aber klar den Interessen der Allgemeinheit und sind unzumutbar für die Nachbarn.
Die gesamte Bevölkerung von Schmitten wurde am 30. Oktober 2018 zum World-Café Leitbild 2040 eingeladen. Sie wurde aufgerufen, Visionen und Wünsche für das zukünftige Gemeindewohl (Leitbild 2040) auszutauschen. Unter anderem wurde von den Teilnehmenden speziell erwähnt, dass die Gemeinde für «ein gesundes Wachstum der Bevölkerung und ein möglichst geringes Verkehrsaufkommen» sorgen soll. Mit den bereits im Bau befindlichen und den geplanten Überbauungen wird diesen Wünschen in keiner Art und Weise Rechnung getragen und innert kürzester Zeit über den Haufen geworfen.
Deshalb fordern wir vom Gemeinderat:
Die Ortsplanungsstrategie gründlich zu überdenken und folgende Punkte dabei vermehrt in Betracht zu ziehen: 1) das öffentliche Interesse der Bürgerinnen und Bürger (was nützt uns SchmittnerInnen die massive Erhöhung der Bevölkerung und der Bau so vieler einheitlicher Wohnungen?), 2) die Siedlungsqualität, 3) das Ortsbild.
Bei der Kommission für Architektur und Siedlungsästhetik KAS eine Einschätzung zu verlangen, die einzig unter dem Gesichtspunkt der Ästhetik und der Integration der Bauten in das Landschaftsbild erstellt wird. Die Stellungnahme des KAS zum Bauvorhaben „Mosaïque“ soll der Schmittner Bevölkerung sowie der Entscheidungsbehörde zur Verfügung gestellt werden. (siehe https://www.fr.ch/sites/default/files/contens/seca/_www/files/pdf38/Guide_des_constructions_DE.pdf Seite 37)
Das Baugesuch „Wohnüberbauung ‚Mosaïque‘“ zurückzuweisen sowie bei zukünftigen Baugesuchen den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und den Interessen der ganzen Bevölkerung Vorrang zu geben.
Begründung
Nachfolgend führen wir verschiedene Argumente am Beispiel der Überbauung „Ochsenried“ auf, welche jedoch auch auf die anderen grossen und aktuellen Bauprojekte in Schmitten anzuwenden sind, wie bspw. die Überbauung in der Bodenmatte oder im Hagnet:
Wohnungsüberfluss: In den letzten Jahren sind viele neue Wohnungen in Schmitten gebaut und/oder geplant worden. So sieht das Baugesuch „Wohnüberbauung ‚Mosaïque‘" 90 Wohnungen vor, anstatt der im ursprünglichen Projekt des Detailbebauungsplanes „Ochsenried“ im Jahre 2014 geplanten 39 Wohneinheiten. Dies zu einem Zeitpunkt, in dem in der Schweiz immer mehr Wohnungen freistehen. Eine aktuelle Hochrechnung der Credit Suisse zeigt, dass die Leerstände im 2018 so stark angestiegen sind wie seit über 20 Jahren nicht mehr (https://www.credit-suisse.com/ch/de/articles/private-banking/so-viele-leere-wohnungen-wie-noch-nie-trotzdem-wird-weiter-gebaut-201809.html). Die Studie zeigt auch, dass die Nachfrage nach Eigentumswohnungen aufgrund des hohen Preisniveaus sinkt. Der Kanton Freiburg situiert sich in Bezug auf leerstehende Wohnungen in der zweitobersten von fünf Kategorien (https://www.bwo.admin.ch/bwo/de/home/Wohnungsmarkt/zahlen-und-fakten/leer-stehende-wohnungen.html).
Verkehr: Die dringende Frage, wie der neu entstehende Verkehr geregelt werden soll, scheint nicht gelöst. Der Verkehr, der durch die Bebauung „Mosaïque“ entsteht, wird dem Dorf zu Spitzenzeiten einen Verkehrskollaps bescheren. Die in einer Verkehrsstudie erwähnten 528 Tages- und 88 Nachtfahrten ergeben ein Total von 616 Fahrten, welche auf die bestehende Quartierstrasse „Kreuzmattstrasse“ geführt werden (Verkehrsgutachten für die Baueingabe von der Firma KONTEXTPLAN). Neben der erheblichen Lärmbelastung scheint dies in Kombination mit den weiteren entstehenden Überbauungen auch die Verkehrsüberlastung in Flamatt und Düdingen zu verschärfen. Schmitten trägt also mit seiner Baustrategie stark zur Überbelastung in den umliegenden Gemeinden bei.
Externes Rückhaltebecken für Regenwasser: Laut Gemeindereglement (Art. 43) ist der Bauherr dazu verpflichtet, geeignete Massnahmen für die Versickerung des Regenwassers auf dem eigenen Grund zu ergreifen. In Zusammenhang mit der Überbauung «Mosaïque» hat der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom 30. November 2018 den Bau eines Rückhaltebeckens vorgestellt, in welches sich die Bauherrschaft einkaufen kann. Das Becken soll in der Freihaltezone gebaut werden (bei der Schlittelwiese am Waldrand). Freihaltezonen dienen der Erhaltung von Grünflächen und Freiflächen innerhalb der Bauzonen (Art. 56 RPBG). In der Freihaltezone gilt ein allgemeines Bauverbot. Davon ausgenommen sind zweckgebundene Bauten und Anlagen von geringer Bedeutung, wie z.B,. Kinderspielplätze, Fusswege, Ruheplätze und Leitungen. Die Aussage des Gemeinderates, dass die beliebte Schlittelwiese, die seit Jahrzehnten von der Schule und vielen Familien benutzt wird, vom Bau des Rückhaltebeckens nicht beeinträchtigt wird, zweifeln wir stark an.
Gewerbe und Infrastruktur: Mit der bisherigen Strategie des Gemeinderates und mit grosszügiger Unterstützung der Investoren fördert die Gemeinde kaum das heimische Gewerbe. Schlussendlich profitieren also nicht unsere lokalen Gewerbler, sondern Grossfirmen, die auf Massenanfertigungen spezialisiert sind. Ausserdem werden die verschiedenen sich im Bau befindlichen oder geplanten Grossüberbauungen in der Gemeinde zu einer Überbelastung verschiedener Infrastrukturen wie Schulen, Läden, Ärzten etc. führen.
Ortsbild: Schmitten liegt in einer ländlichen Gegend und ist weder urban noch einer Agglomeration zuzuordnen. Die massiven Überbauungen beeinträchtigen das Ortsbild deshalb stark. Siedlungsqualität entsteht in unseren Augen und nach dem Bauhandbuch des Kantons Freiburg durch raumplanerische Massnahmen und Bauvorschriften, jedoch auch Massnahmen zum Schutz der Natur, Landschaft und Umwelt (https://www.fr.ch/sites/default/files/contens/seca/_www/files/pdf38/Guide_des_constructions_DE.pdf Seite 36.)
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Dialog mit Petitionsempfänger beendet
am 27.06.2020Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Dialog mit dem Petitionsempfänger beendet ist.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 26.06.2019Nach langer Zeit konnte die Mediatorin Frau Ursula König letzte Woche das Fotoprotokoll des Gesprächsabends vom 7. Mai fertig erstellen.
Der Grund weshalb es so lange gedauert hat: Die Gemeinde hat Zahlen und Daten nicht an Frau König geschickt.
Das Protokoll kann unter folgendem Link runtergeladen werden: www.openpetition.eu/ch/petition/blog/appell-an-den-schmittner-gemeinderat-wir-buergerinnen-lehnen-die-ortsplanungsstrategie-ab -
Nach langer Zeit konnte die Mediatorin Frau Ursula König letzte Woche das Fotoprotokoll des Gesprächsabends vom 7. Mai fertig erstellen.
Der Grund weshalb es so lange gedauert hat: Die Gemeinde hat Zahlen und Daten nicht an Frau König geschickt.
Zitate von Frau König aus den Mails:
- „Ich warte noch auf ein paar genau Zahlen und Daten aus der Diskussion von der Gemeindevertretung um Ihnen allen ein vollständiges Protokoll zu schicken.“
- „Ich habe bei der Gemeinde schon mehrfach nachgefragt, und werde das auch weiterhin tun. Es liegt daran, dass Daten zusammengestellt werden.“
Debatte
Anders als hier fälschlich behauptet, werden bei dem Projekt keine lokalen Firmen beteiligt. Der Bau wird massgeblich von im Ausland ansässigen Grossfirmen durchgeführt.
Seit 1965 in Schmitten habe ich die Entwicklung und das Wachstum der Gemeinde wohlwollend miterlebt.wen ich heute all die Bauvorhaben sehe muss ich sagen dass man das Augenmass und die Vernunft verloren hat!