37 Unterschriften
Petition richtet sich an: Stadt Wien
Die Baumannstraße ist eine von 194 Wiener Straßennamen, die von einer wissenschaftlichen Kommission als problematisch eingestuft wurden. Der Hauptgrund dafür ist, dass Oscar Baumann während seiner „Forschungsreisen" in Afrika teilweise äußerst brutal gegen die lokale Bevölkerung vorgegangen ist. Deshalb soll die Baumannstraße im dritten Wiener Gemeindebezirk umbenannt werden.
Begründung
Für die Umbenennung der Baumannstraße
Die Baumannstraße zählt zu den 194 von einer Historiker:innen-Kommission als diskussionswürdig bzw. problematisch eingestuften Wiener Straßennamen. Anders ausgedrückt: Von den 6.800 Verkehrsflächenbenennungen in Wien sind mehr als 97 Prozent unbedenklich – die Baumannstraße gehört nicht dazu.
Wer war Oscar Baumann?
Schon mit 21 nahm Oscar Baumann an der „Österreichisch-Ungarischen Congo-Expedition“ (1885-1887) teil, mit der die Chancen für den heimischen Außenhandel im eben erst völkerrechtlich anerkannten Freistaat Kongo des belgischen Königs Leopold II. ausgelotet werden sollten. Baumann war unter anderem für die Rekrutierung von Trägern zuständig und bediente sich zu diesem Zweck der ortsüblichen „Gewaltmaßregeln“. In den Ruinen von Dörfern, die von der Kolonialverwaltung zerstört worden waren, sammelte er „ethnografische Gegenstände“ auf.
Mit mehreren tausend Objekten trug Baumann wesentlich zur umstrittenen Afrika-Kollektion des heutigen Weltmuseums bei. Unter welchen Umständen die Sammlungen erworben wurden, lässt Baumann selbst offen. Die bereits erwähnten Praktiken im Kongo sowie Beschwerden einheimischer Würdenträger gegen „Baumanns ‚besondere Art‘ der Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen“, legen allerdings die Vermutung nahe, dass dabei nicht selten auf brutale Weise vorgegangen wurde.
„Er hat die Menschen da unten in Busambo ausgerottet.“
Nach der „Congo-Expedition“ spielte Baumann auch für die koloniale Erschließung des tanzanischen Festlands durch das Deutsche Reich eine wesentliche Rolle. Seine aus etwa zweihundert Trägern und Soldaten bestehenden Karawanen führte er in großem Tempo und – im Einklang mit seinen Erfahrungen im Kongo – unter hoher Gewaltanwendung gegen die lokale Bevölkerung.
Berichte, die in den 1960ern in Rwanda und Burundi gesammelt wurden, sprechen von Massakern der Soldaten Baumanns: „Er hat die Menschen da unten in Busambo ausgerottet. […] Er hat zuerst die Menschen in Mbirizi um Buhiga niedergemetzelt, er setzte seinen Weg fort, als die Leute zu Hilfe eilten, brachte er auch Ntawurishira um.“
Wie soll die Straße zukünftig heißen?
Ein konkreter Vorschlag ist, die heutige Baumannstraße in Ingeborg-Bachmann-Straße umzubenennen. Bachmann zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr zu Ehren wird seit 1977 jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen.
Bachmann war nicht nur im dritten Bezirk zuhause, wohnte unter anderem in der Beatrixgasse 26, wo auch eine Gedenktafel an sie erinnert; eine Umbenennung in Ingeborg-Bachmann-Straße würde auch zur Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum beitragen. Aktuell tragen noch immer neun von zehn nach Personen benannten Wiener Straßen Männernamen.
Kontakt: umbenennung@gmx.at
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Petition gestartet:
16.09.2024
Petition endet:
15.03.2025
Region:
Wien
Kategorie:
Bürgerrechte
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Neue SprachversionDebatte
Es ist nur ein Straßenname, meine Güte.! Habt ihr nichts wichtigeres zu tun als so einen Käse, ALLE Ahnwohner müßten dann ihre Adressen ändern
Warum Menschen unterschreiben
Weil die Aufarbeitung des Kolonialismus (bzw. seiner Akteur:innen) auch in Wien wichtig ist und großen Nachholbedarf hat
Kein unmensch sollte je eine Straße oder Gasse bekommen.
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