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Die Petition wurde abgeschlossen
Petition richtet sich an: Gemeindeamt Thaur
Zur Vorgeschichte:
Wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung am 3. Juli 2019 erstmals offiziell bekannt wurde, plant die Gemeinde Thaur eine Umwidmung von derzeit landwirtschaftlicher Nutzfläche/Freiland in Wohngebiet. Die Fläche (laut Tiris rund 2 Hektar!) im Westen des Kaponsfeldes wird derzeit intensiv landwirtschaftlich genutzt und dient auch als wichtiges Naherholungsgebiet für Spaziergänger. Im derzeit gültigen Raumordnungskonzept ist festgehalten, dass vor Neuwidmungen tunlichst die rund 20 HA Baulandreserven im Ort mobilisiert werden sollen. Dieser Grundsatz wird mit diesem Vorhaben grob missachtet. Weiters ist die Größe der geplanten Neuwidmung für den Ort Thaur überverhältnismäßig groß und weckt Begehrlichkeiten, im Anschluss auch den letzten verbliebenen Teil des Kaponsfeldes im Osten in Bauland umzuwidmen.
Projektgröße:
Für viele Anrainer im Ortsteil Kapons kommt dieses Vorhaben überraschend und stößt nicht zuletzt aufgrund der Größe auf Widerstand. Geplant ist im Zuge einer Baulandumlegung, 50 Prozent der Flächen als geförderter Wohnbau (mind NFD 0,57) sowie die restlichen Flächen im freien Verkauf den Grundbesitzern zu überlassen. Einer der Grundbesitzer und damit Nutznießer der Umwidmung ist der aktuelle Raumordnung-Obmann und Gemeindevorstand Romed Giner (Auweg). Nachweislich sind andere Grundbesitzer an einer Umwidmung nicht interessiert und werden zu ihrem Glück "gezwungen", da keine Insel-Widmungen genehmigt werden.
Auswirkungen auf Anrainer und die Situation im Ort:
Die Siedlung Kapons erfuhr in den vergangenen Jahren bereits mehrere Erweiterungen, insbesondere 1998 mit Wohnblocks ("Ortsteil Kapons Ost") die das Ortsbild bereits sehr verändert haben. Der Westteil von Kapons wurde seit den 1950er Jahren durchwegs mit Einfamilienhäusern bebaut. Direkt vor den Bestandshäusern ist auf nur sehr leicht abfallendem Gelände (siehe Höhenkarte) das Neubaugebiet vorgesehen, mit 2+1 Bebauung (Zulässige Bauhöhe 9 Meter!) und ausdrücklich auch Wohnblöcke/Mehrfamilienhäuser. Dies würde das Ortsbild erheblich beeinträchtigen. Die Gebäude würden direkt südlich vor die bestehenden Einfamilienhäuser situiert und aufgrund der vorgeschriebenen Baudichte erheblich höher ausfallen.
Die Auswirkungen des Projektes sind vielfältig. Es gibt kein geeignetes Verkehrskonzept, das den Verkehr der zusätzlichen Wohnungen ableiten soll. Sowohl die Stollenstraße als auch Höhenweg/Moosgasse führen durch das Ortszentrum von Thaur. Aufgrund der erhöhten (rund 70-100 Höhenmeter über Ortskern) und peripheren Lage des Ortsteils Kapons, der zudem als einer der wenigen Ortsteile von Thaur fast keine Baulandreserven aufweist, ist die Nutzung des eigenen Pkws noch stärker als im Ortszentrum. Es gibt keine Infrastruktur (Nahversorger, Dienstleister) im Ortsteil Kapons und zudem keine Öffi-Anbindung. Mit Protesten der Anwohner in den betroffenen Straßenzügen aufgrund des zusätzlichen Verkehrs ist zu rechnen. Weiters befindet sich das geplante Neubaugebiet in einer Senke, was Lärm sowie andere Emissionen (Kamin-Abgase) trichtert und die bestehenden Anrainer zusätzlich belastet.
Alternativen vorhanden:
Es ist seitens der Anrainer angedacht, Protestschritte einzuleiten und Alternativen aufzuzeigen. So sind im aktuellen Raumordnungskonzept zahlreiche Flächen als Baulandreserve (20 Hektar) ausgewiesen, die Gemeinde Thaur verfügt über eigene, leicht bebaubare Grundstücke. Im Zuge von Grundstücks-Tauschgeschäften brachte die Gemeinde Thaur in den vergangenen zwei Jahren im Westteil von Thaur ("Grabbichl") rund 5000 m² Waldfläche in ihren Besitz, die in gefördertes Wohngebiet umgewidmet werden könnten. Aus unerklärlichen Gründen wird dieses Projekt derzeit nicht weiterverfolgt, obwohl die Auswirkungen auf Anrainer bedeutend geringer wären als in Kapons.
Weiters ist geplant, im Bereich des Sportplatzes Thaur einen Fußballplatz "am Dach" eines Gewerbegebietes realisieren. Dort sollen auch Kindergarten etc. unterkommen und es wäre nur logisch, auch dort Wohnraum zu schaffen, wo es die geeignete Infrastruktur- und Verkehrserschließung gibt. Weiters ist festzuhalten, dass Thaur in den vergangenen Jahrzehnten vor allem im Nord-Ostteil (Kapons, Moosgasse, Vigilgasse) erweitert wurde, während im Westteil von Thaur kaum Projekte realisiert wurden. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, dass es von dort ansässigen Gemeinderäten und (Ex-)Bürgermeistern verhindert wurde.
Begründung
Wir möchten, dass in der ländlich geprägten Gemeinde Thaur, sorgsam mit Freilandflächen umgegangen wird und dass der dörfliche Charakter erhalten bleibt. Während im Ortskern ein strenger Ortsbildschutz erlassen wurde, sind in Kapons scheinbar Neuwidmungen im großen Stil willkommen.
In Vertretung von mehreren betroffenen Anrainern, würden wir uns dafür einsetzen, dass diese beispiellose Verbauung von landwirtschaftlichen Freilandflächen nicht stattfinden würde.
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