527 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Landesregierung NÖ
Wir fordern von der Landesregierung die Aufhebung sämtlicher Bescheide zu MBA und Deponie zu Lasten von Mensch und Umwelt seit April 2019,
insbesondere die Aufhebung der Bescheide für
- die 5-fache Erhöhung des Grenzwerts für Geruchsemissionen
- die Deponierung von extrem gesundheitsschädlichen Materialien, u.a. mit Beryllium, Cadmium und Schwermetallen sowie von Asbestzement
- die MBA-Verarbeitung von geruchsintensiven Klärschlämmen und ähnlichem
- die mehr als 3-fache Erweiterung der deponierbaren Abfallarten
Des Weiteren fordern wir
- im Sinne des Umwelt-Informationsgesetzes alle in den Bescheiden festgelegten Messungen der Müllqualität, der Abluft und des Abwassers regelmäßig gemäß UIG zu veröffentlichen.
- die Öffentlichkeit gemäß der Aarhus-Konvention in jedem weiteren Bescheidverfahren der Landesregierung zu den Anlagen zur Müllverarbeitung & -deponierung in StP Ziegelofen über Inhalt und mögliche Auswirkungen ausführlich zu informieren.
Damit soll der Zustand zur Zeit der Übernahme von MBA und Deponie wieder hergestellt werden.
Begründung
Seit Herbst 2020 kommt es zu massiven Geruchsbelästigungen im westlichen Teil St. Pöltens, ausgehend von den abfallrechtlichen Anlagen am Standort Linzer Straße 145. Trotz kontinuierlicher Meldungen dieser Geruchsbelästigung bei der zuständigen Aufsichtsbehörde konnte keine dauerhafte Besserung erzielt werden.
In persönlichen Gesprächen haben die Betreiber die Information und Involvierung der Bevölkerung in Aussicht gestellt, jedoch nie in die Tat umgesetzt. Auch vom Amt der NÖ Landesregierung wurden den Anrainerinnen und Anrainern keine stichhaltigen Informationen zum Grund des Gestanks zur Verfügung gestellt. Dank einer aktuellen Recherche der Grünen St. Pölten (Anfrage gemäß §§ 1 bis 5 Umweltinformationsgesetz) wissen wir nun jedoch, dass es seit der Übernahme der abfallrechtlichen Anlagen durch die Zöchling Abfallverwertung GmbH per 1. April 2019 zu einer massiven Veränderung der Anlagen gekommen ist.
Seit der Übergabe der abfallrechtlichen Anlagen am Standort Linzer Straße 145 von der Stadt St. Pölten an einen privaten Betreiber hat die zuständige Aufsichtsbehörde (Amt der NÖ Landesregierung) in einer Serie von Bescheiden die Konsense für die Mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) und für die dortige Mülldeponie kontinuierlich und substantiell erweitert - mit der standardmäßigen Begründung einer "nicht wesentlichen Änderung".
Konkret wurden durch die Behörde seit 2019:
- zahlreiche neue Abfallarten zur Behandlung und Lagerung in der MBA genehmigt (z. B. Klärschlämme, Schlamm aus Abwasserreinigung, durch Chemikalien verunreinigtes Sägemehl und -späne u. a.).
- der fast 20 Jahre offensichtlich problemlos gültige Grenzwert der Geruchsemissionen der MBA verfünffacht (von 100 GE/m³ auf 500 GE/m³) und
- eine Verdreifachung der Abfallarten (von 101 auf 341 Abfallarten) auf der Mülldeponie genehmigt.
Deshalb fordern wir die Aufhebung sämtlicher Bescheide zu MBA und Deponie zu Lasten von Mensch und Umwelt seit April 2019.
Quellen:
Die UIG-Anfrage der Grünen St. Pölten wurde seitens des Amts der NÖ Landesregierung erfreulicherweise sehr umfangreich beantwortet. Die zur Verfügung gestellten Dokumente wurden im Herbst 2022 mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich Umweltrecht und Abfallwirtschaft diskutiert. Die Analyse legt nahe, dass durch die Hinzunahme von Abfallarten und -spezifikationen sowie durch die Hinaufsetzung des Geruchs-Grenzwerts wesentliche Änderungen der Anlage erfolgten.
Die im ersten Teil der Begründung genannten Informationen sind folgenden Bescheiden des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Anlagenrecht, St. Pölten, entnommen:
- WST1-K-189/169-2021 vom 19. April 2021 - zur 5fachen Erhöhung des Emmissionsgrenzwerts für Geruch
- WST1-K-414/139-2020 vom 16. Dez 2020 - zur Ausweitung des Konsenses der Mülldeponie mit Beryllium-, Cadmium-, Nickel-, Blei-haltigen Abfällen
- WST1-K-189/167-2020 vom 9. März 2021- zur Ausweitung des Konsenses der MBA um diverse organische Abfallarten
- WST1-K-189/156-2019 vom 16.Juli 2019- zur Ausweitung des Konsenses der MBA um Klärschlämme etc.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
29.12.2022
Petition endet:
30.07.2023
Region:
Niederösterreich
Kategorie:
Umwelt
Neuigkeiten
-
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 19.05.2024Wir warten auf die Entscheidung des Landes-Verwaltungsgerichts NÖ, ob die Beschwerde angenommen wird. Sollte bis zum Sommer schriftlich ergehen.
Vielen Dank nochmals, Wilhelm -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 01.12.2023Liebe Unterstützende der Petition “Gegen Müll Mief”,
Auch wenn die erste Reaktion der Vertreter:innen der Landesregierung bei der Übergabe der von Euch unterzeichneten Petition nicht sehr ermutigend war - wir geben uns nicht zufrieden mit “alles gesetzeskonform”, “keine Parteienstellung, da nur marginale Erweiterungen“ oder ähnliches. Denn der Gestank kommt immer wieder, wie wir alle leidvoll erfahren müssen.
Daher bleiben wir als Verein “Landeshauptstadt-Luft” dran, bis wirklich substantielle Verbesserungen erreicht sind.
Doch ein Verein kann nur stark in und mit seinen Mitgliedern sein. Und darum bitten wir Euch heute: Überlegt, ob Ihr nicht ein Zeichen setzen könnt und wollt, indem Ihr Mitglied bei LH-L werdet. Falls Euch dies möglich und... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 29.08.2023Eine Presseaussendung wurde an NÖN, Kurier, Krone etc. versandt. Kann diese gerne auf Anfrage zusenden.
Nochmals vielen herzlichen Dank für Eure Unterstützung.
Wir bleiben dran!
- Wilhelm
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.