Region: Wien
Landwirtschaft

Ernährungssicherheit für Wien – Donaufeld ins "Wiener Immergrün"

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal
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Die Petition wurde abgeschlossen

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Die Petition wurde abgeschlossen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

Das überparteiliche Personenkomitee "Donaufeld ins Wiener Immergrün" fordert Sie auf, die Pläne zur Verbauung des Donaufelds fallen zu lassen!

Die Verbauung von wertvollem Boden hat dramatische Auswirkungen auf die Biodiversität, Lebensmittelversorgungssicherheit, auf den Klimawandel und damit auf Schäden durch Wetterextremereignisse wie Dürreperioden. Durch die Versiegelung des Bodens geht notwendiger CO2- und Wasserspeicher für immer verloren und trägt zum rasant steigenden Biodiversitätsverlust bei.

Acker- und Grünlandflächen sind daher zu schützen!

Begründung

1. Ernährungssicherheit

Die derzeit große mediale Diskussion über die Verbauung unserer fruchtbarsten Böden trifft auch auf das Donaufeld voll und ganz zu. Das Donaufeld ist das letzte große Gemüse-Anbaugebiet in Floridsdorf und damit der letzte Nahversorger für Frischgemüse in Krisenzeiten. Da praktisch keine Lieferwege anfallen, ist es besonders wertvoll.

Auch im Wiener STEP ist verankert, dass die Stadt Wien ein nachhaltiges Ernährungssystem fördert und die Lebensmittelversorgung in hohem Maße aus der Stadt und der Region, bevorzugt durch Biobetriebe, erfolgen soll. Im Donaufeld befinden sich derartige Betriebe, wie z.B. die Bioschanze (https://www.bioschanze.at/), Stadtgärtner - Biobrombeeren (http://www.brombeeren.at/) und weitere Gärtnereien.

2. Klimawandel

Das unverbaute Donaufeld erreicht hohe Tagestemperaturen, welche durch eine starke Nachtabkühlung bedingt durch die Grünflächen und Feldbewässerung kompensiert werden. Schon jetzt zählt das nahe Mengergassenviertel zu den wärmsten Bereichen Transdanubiens.

3. Bodenverbrauch

Das Donaufeld zählt zu den 8 % (689.333 ha) hochwertigen Ackerlandes, das Österreich noch zur Verfügung hat! Vorausschauende Stadtplanung schützt Böden.

4. Biodiversität

Die Rufe der Wechselkröten und das Gezwitscher der Mehlschwalben dürfen nicht verstummen. Bei Untersuchungen durch die BOKU und die UNI Wien wurde für das Donaufeld eines der größten Wechselkröten-Vorkommen dokumentiert und der MA22 gemeldet. Weitere vorkommende Arten, die allesamt auf den Listen der zu schützenden Arten der Stadt Wien zu finden sind: Ringelnatter, Zauneidechse, Erdkröte, Vögel wie der Neuntöter, Braunkehlchen, Mehl- und Rauchschwalbe, Schmetterlinge wie der Russische Bär, Libellen in großer Anzahl, darunter auch der geschützte Zweipunkt, und viele weitere Tierarten. Von den Schwalben beherbergt das Donaufeld ein sehr großes Vorkommen, geschätzte 4000 Individuen, bei den Feldsperlingen ca. 3000-4000, außerdem hunderte Sing- und Wasservögel der nahen Gewässer. Der Weißbrustigel im Donaufeld findet sich ebenso auf den Artenschutzlisten, wie ein Bestand von Dachsen, Füchsen, Mardern und Fasanen. Das Potenzial für gefiederte Wintergäste wie Schwärme von Ammern und Birkenzeisigen wurde bisher leider nie offen diskutiert.

All diese Tierarten auf dem gesamten Areal sind dokumentarisch und fototechnisch festgehalten. Bereits mehrfach wurden Gesetzesübertretungen an die Umweltbehörden gemeldet und warten auf eine rechtliche Behandlung.

Unter dem Aspekt der Artenvielfalt, ist vor allem auch auf die Lage des Donaufeldes als letzter Grünbereich hinzuweisen, der das Ökosystem Alte Donau mit dem Umland im Norden verbindet. Dies ist deshalb so wichtig, um nicht nur ökologische Inselvorkommen zu schützen, was ein weiteres Artensterben und eine Verarmung der Stadtfauna und -flora zur Folge hätte. Auch deshalb ist das Donaufeld unverbaut zu erhalten.

5. Alternativen zum Wohnungsbau auf fruchtbarem Ackerland

In den letzten Jahren boomte der Wohnbau in Wien. 2017 war das Jahr mit den bisher meisten Baubewilligungen. 2020 kommt es nun auch zu einem Peak bei den Fertigstellungen. Mit 5000 Eigentumswohnungen, 3700 freifinanzierten Mietwohnungen und 6600 geförderten Wohnungen werden im kommenden Jahr so viele Wohneinheiten fertig wie noch nie – und voraussichtlich auch viel mehr, als jährlich Haushalte in Wien neu gegründet werden.

Floridsdorf leistet sich abertausende m2 an Supermärkten, Einkaufszentren und Parkplätzen auf der grünen Wiese gebaut, mit bester Verkehrsinfrastruktur und mehreren Geschossen Luft darüber. Wir sehen es als Verantwortung einer zukunftsorientierten Planungs- und Wohnbaupolitik JETZT UMZUDENKEN! Nicht erst bei Projekten, die heute geplant und in 30, 40 Jahren umgesetzt werden sollen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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