03.03.2020, 10:20
Sehr geehrte Mitwirkende!
Die Mitglieder des Forums sind nach wie vor bemüht, Fahrplanverbesserungen der Nordbahn für die Pendler im nördlichen Weinviertel zu erreichen. Am 6. März sind wir wieder zu Gesprächen mit den Managern des VOR geladen
Im Vorfeld erhielten wir schon die Info, dass Verbesserungen wahrscheinlich nicht zu erwarten wären. Gebetsmühlenartig bekommen wir immer zu hören: Die kleinen Orte, welche direkt an der Nordbahn liegen, brauchen Züge im 30 Minuten-Takt. Ein Abstand von 60 Minuten kann nicht zugemutet werden. Niemals werden seitens der Fahrplangestalter die Bedürfnisse der Bewohner jener Orte erwähnt, die schon eine längere Anreise mit Auto oder Bus haben, ehe sie in den Regionalzug einsteigen.
Dass der Regionalzug in Deutsch Wagram und Strasshof hält, wird mit der Einwohnerzahl begründet. Alle 30 Minuten hält eine Schnellbahn , deren Auslastung nachweislich nicht gegeben, da diese Pendler lieber in den Regionalzug steigen. Dies führt zur Überlastung der Regionalzüge.
Wir sollen uns mit dem Hinweis zufrieden geben, dass ab 2029, nach der Fertigstellung d. Streckenausbaus, auch die Regionalzüge schneller unterwegs sein werden. Große Hoffnungen setzen wir auf die Mithilfe des slowakischen Bürgermeisters Emrich, der die Vorteile von schnellen Zugverbindungen ab Hohenau für seine Arbeitnehmer sofort erkannte.
Unsere Wünsche u. Argumente
1. 3 schnellere Verbindungen in den morgendlichen Hauptverkehrszeiten (Bernhardsthal-Wien)
2. Eine schnellere Verbindung zusätzlich um 15.30 Uhr (Wien-Bernhardsthal)
3. Ein Zug um 18.30 Uhr ab Wien, der in jeder Station hält
Unsere bekannten Argumente und Begründungen:
1. Die wenigen Minuten Zeitersparnis sind für die Pendler aus dem Norden wertvolle Zeit. (für jemanden, der nur mehr 30 Minuten Freizeit hat, ist diese Zeit ein wertvoller Gewinn)
2. Bei kürzerer Fahrzeit ist die Chance größer, nicht von einem der ca 40 internationalen Züge, welche täglich unterwegs sind, angehalten zu werden.
3. Betroffen von einigen schnellen Verbindungen wären kleinere Gemeinden, welche ohnehin eine kürzere Fahrzeit haben. (Z.B. ist ein Katzelsdorfer Pendler bereits eine Stunde unterwegs, ehe er Weikendorf erreicht.)
4. Wir wünschen uns die Wiedereinführung des bewährten Regionalexpresszug-Konzeptes. (Schnelle und langsame Züge)
5. Eine Gerechte Fahrplangestaltung soll die Interessen auch der Bewohner jener Orte berücksichtigen, welche nicht direkt an der Nordbahn liegen.
6. Fahrpläne wurden in den letzten Jahren immer wieder zu Lasten der Pendler aus dem Norden geändert. Junge Familien wollen sich bei uns nicht mehr ansiedeln, da der tägliche Weg zur Arbeit keinen Raum für Familienleben, Freizeit und Erholung zulässt.
7. Mit dieser Fahrplangestaltung ist die Bahn nicht konkurrenzfähig zur Autobahn. Viele Pendler aus unserer Gegend fahren lieber mit dem Auto. Die Umwelt wird dadurch zusätzlich belastet.
8. Herr Bürgermeister Emrich aus der Slowakei wird (hoffentlich) beim Gespräch anwesend sein und auf die Bedeutung von schnelleren Zugverbindungen auch für die slowakischen Arbeitnehmer hinweisen. Viele slowakische Bürger kommen über Hohenau und fahren auf der Autobahn weiter. Eine bessere Zugverbindung würde dies verhindern. Die Bedeutung von Hohenau als internationaler Bahnhof wird immer größer. Viele tschechische Pendler benützen den Regionalzug – nicht alle wollen mit intern. Zügen bis Wien HBF fahren.
9. Es wird immer wieder auf die Bedürfnisse von großen Gemeinden (Strasshof, Deutsch Wagram hingewiesen) Wir betrachten es als Diskriminierung, denn in Summe sind die Einwohnerzahlen der Bewohner auch von kleinen Gemeinden größer. Gerade die Halte in diesen Orten sorgt für Unverständnis aller anderen Fahrgäste.
10. Die Welt erlebt eine dramatische Wende durch die Klimakrise und es braucht kreative, neue, verkehrspolitische Ansätze zur Lösung. Erreicht werden soll ein Gesamtverkehrskonzept mit Berücksichtigung der Interessen aller.
11. Sinnvoll wäre auch der Blick auf den österreichischen Generalverkehrsplan, der im Jahr 2002 detailliert ausgearbeitet wurde.
12. Die momentane Verkehrspolitik fördert eine Verlagerung der Bevölkerung unserer Region Richtung Wien-naher-Gemeinden (fördert eine moderne Völkerwanderung aus unserer Region Richtung Wien) und sorgt für Probleme da und dort.
13. Die Infrastruktur (der nördlichen Gemeinden) stirbt und verstärkt den Abwanderungsdruck. In den Wien-nahen Gemeinden gibt es Probleme mit der wachsenden Bevölkerung (Raumnot, Verbauung wertvoller Ackerflächen)
14. Eine übergeordnete Fahrplangestaltung soll verhindern, dass kämpferische und einflussreiche Bürgermeister für ihre Bürger Vorteile erkämpfen. Auf Kosten anderer.
Unsere Vorschläge sind zukunftsweisend für eine klimafreundliche Verkehrspolitik. Sie sind entscheidend, die Pendler mit den größten Distanzen auf die Schiene zu bringen und für Verbesserung der Lebensqualität zu sorgen.
Im Interesse unserer Bevölkerung können wir auf diese Minimalforderungen nicht verzichten